Jana Schulze, M.A.

Wissenschaftliche Mitarbeiterin | Walter A. Berendsohn Forschungsstelle für deutsche Exilliteratur (Prof. Dr. Doerte Bischoff)
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Schwerpunkte
- Literatur und Exil
- Flucht und Migration in der Gegenwartsliteratur
- Deutschsprachige Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts
- Österreichische Gegenwartsliteratur
- Literatur- und Kulturtheorie
Wissenschaftlicher Werdegang
- Seit Oktober 2019 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Walter A. Berendsohn Forschungsstelle für deutsche Exilliteratur (Prof. Dr. Doerte Bischoff), Universität Hamburg; Promotionsprojekt: Interexilische Korrespondenzen und imaginierte Kollektive. Transnationale, transkulturelle und transhistorische Vernetzungen (in) der Exilliteratur (Arbeitstitel)
- WiSe 2018/19 Masterarbeit: Flucht-Räume in Jenny Erpenbecks „Gehen, ging, gegangen“ (2015)
- WiSe 2015/16 Fachtutorium „Literaturwissenschaft“, Universität Wien (Institut für Germanistik)
- 2014–2019 Masterstudium Germanistik, Universität Wien
- 2013 Bachelorarbeit: MigrantInnen mit Demenzerkrankung in der Bundesrepublik Deutschland. Vergessen bis zum Verlust der deutschen Sprache
- 2012 Bachelorarbeit: „Granturismo“ von Hanno Millesi im Kontext des schriftstellerischen Schreibprozesses als Reiseerfahrung. Der Autor im Spiegel der Intertextualität – mehr als eine „Echokammer“?
- 2011–2013 Bachelorstudium Germanistik, Universität Wien
- 2010–2011 Germanistik (Auslandsstudienjahr), Karls-Universität Prag
- 2009–2011 Lehramtsstudium Germanistik / Geschichte (Gymnasium), Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Forschung
Interexilische Korrespondenzen und imaginierte Kollektive.
Transnationale, transkulturelle und transhistorische Vernetzungen (in) der Exilliteratur
(Arbeitstitel)
Das Dissertationsprojekt untersucht literarische Texte des Exils 1933 bis 1945, der
Zwischenzeit und Gegenwart, die auf historische oder zeitgenössische Exilerfahrungen,
deren Literarisierungen sowie Schriften implizit wie explizit Bezug nehmen. Obwohl von
der Singularität einer jeden Exilerfahrung auszugehen ist, finden sich in Texten des Exils
wiederholt Anspielungen, Zitate oder Adaptionen, die andere Exilsituationen, deren
Literaturen sowie Autor*innen erinnern und aktualisieren.
Forschungsleitend ist die These, dass der Dialog zwischen den Exiltexten im Sinne
vernetzter Geschichte(n) als Impulsgeber einer Globalisierung der Literatur und
Phänomen transnationaler, transkultureller sowie transhistorischer Erinnerung lesbar ist.
Die intertextuellen Rekurse sensibilisieren für ein Gedächtnis der Exilliteratur,
intermediale Arrangements bilden darüber hinaus die Kommunikation mit anderen
Künsten ab. Diesen Beobachtungen zu einem Nach-Leben des Exils schließt sich die
Frage an, inwiefern die referenziellen Verbindungen imaginierte Erfahrungs-, Erzähl- und
Erinnerungsgemeinschaften stiften. Sind die Bezugnahmen als Strategien denkbar,
der Sprach- und Orientierungslosigkeit angesichts unmittelbarer Flucht begegnen
sowie die traumatisch bedingten Leerstellen der Exilerfahrung dennoch erinnern und
erzählen zu können?
Ein zentrales Anliegen dieser Studie ist es, den für diese Vernetzung literarischer Texte
des Exils vorgeschlagenen Begriff der ‚interexilischen Korrespondenzen‘ (Alfrun Kliems)
zu präzisieren und im wissenschaftlichen Diskurs zu verankern. Entsprechend ist die
Analyse für kulturwissenschaftliche Perspektiven der jüngsten Exil(literatur)forschung
sowie die Neukonzeptualisierung eines Nationalliteraturen und Epochen
übergreifenden Terminus ‚Exilliteratur‘ von besonderer Relevanz.
- Betreuerin: Prof. Dr. Doerte Bischoff
- Zuordnung / Förderung: seit Oktober 2019 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Walter A. Berendsohn Forschungsstelle für deutsche Exilliteratur (Leitung: Prof. Dr. Doerte Bischoff), Universität Hamburg
- E-Mail: jana.schulze"AT"uni-hamburg.de
Vorträge
Sanary-sur-Mer (Frankreich), 25. Oktober 2019: Einführung in Anna Seghers Exilroman „Transit“ und seine Verfilmung, Vortrag im Rahmen des Forschungskolloquiums „Hoffnung Europa: Exilliteratur 1939/2019“, Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
Mitgliedschaft
Gesellschaft für Exilforschung
Lehrveranstaltungen
SoSe 2020: Befreiung, Vereinigung, Kolonisation? Perspektiven der ‚Wende‘ in der Literatur
Walter A. Berendsohn Forschungsstelle für deutsche Exilliteratur
Die Walter A. Berendsohn Forschungsstelle für deutsche Exilliteratur widmet sich schwerpunktmäßig der Erforschung und Vermittlung derjenigen Literatur, die durch die Umstände ihrer Entstehung die massenhafte Exilierung von Literaten, Künstlern und Intellektuellen aus Nazi-Deutschland seit 1933 bezeugt und reflektiert. Neben der Sicherung, systematischen Sichtung und z.T. auch Sammlung von Quellen zur Literatur- und Theatergeschichte dieser Zeit verfolgt sie das Ziel, literatur- und kulturwissenschaftliche Forschungen zum Exil anzustoßen und international zu vernetzen. Sie will ein Forum sein, das die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Exil 1933–1945 vor dem Horizont übergreifender Exilstudien, die literarische Texte anderer Epochen, Sprachen und Kulturen ebenso einbeziehen wie allgemeinere literarästhetische und kulturtheoretische Reflexionen des Exils, je neu verhandelt. Dabei richtet sich das Forschungsinteresse insbesondere auch auf Gegenwartstexte, die historische oder aktuelle Exile literarisch verarbeiten.
Zu den Aufgaben der Forschungsstelle gehört es ebenso, Exilthemen in der Öffentlichkeit präsent zu halten und durch Kontakte zu verwandten Einrichtungen und Bildungsinstitutionen Diskussionen zur Geschichte und Aktualität des Exils anzuregen und zu begleiten.
- Leitung: Prof. Dr. Doerte Bischoff
- Homepage der Forschungsstelle