Teilprojekt Nganasanisch
Die Nganasanen sind die am weitesten nördlich siedelnden Bewohner des Eurasischen Areals. Das Nganasananisch, bildet zusammen mit seinen nahen Verwandten Nenzisch und Enzisch den samojedischen Zweig der uralischen Sprachfamilie mit Kontakten zu Dolganisch und Ewenkisch.
Eine Erhebung aus dem Jahr 2010 brachte bereits hervor, dass die Sprache lediglich noch von 125 der damals 807 nganasanischen Bewohnern der Taimyrhalbinsel (allesamt im Alter von über 55 Jahren) in Nordsibirien gesprochen wurde. Sie ist damit unmittelbar vom Aussterben bedroht.
Gegenwärtig finden sich Angehörige der Nganasanischen Volksgruppe lediglich noch vereinzelt in den Dörfern Usť-Avam, Volotschanka, Novaja sowie in der administrativen Hauptstadt des Taimyr Dolgan-Nenets Verwaltungsgebiet (Taimyr Dolgan-Nenets Municipality District), Dudinka.
Das INEL Nganasanisch Korpus baut auf dem Nganasan Spoken Language Corpus (NSLC) auf, welches in den Jahren 2014-2016 am Institut für Finnougristik/Uralistik der Universität Hamburg unter Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft erstellt wurde.
Neben einer Ergänzung und Erweiterung des Datenbestandes wird im Teilprojekt Nganasanisch eine Harmonisierung von Glossierungen und Annotationen im Hinblick auf die Konventionen und Standards des INEL-Projektes durchgeführt.