Arbeitsstelle für feministische Literaturwissenschaft
Die seit 1985 bestehende Arbeitsstelle für feministische Literaturwissenschaft ist als Forschungsstelle für Gender-Studien angelegt. Es werden Einführungen in die Gender-Studien und Seminare angeboten, Arbeitskolloquien und Vortragsreihen veranstaltet und fachübergreifend Projekte koordiniert. Die Arbeitsstelle, die mit einem internationalen Netzwerk von WissenschaftlerInnen in Kontakt steht, wird von Studierenden und ForscherInnen aus dem In- und Ausland besucht, die Beratung und wissenschaftlichen Austausch suchen. Die Leitung der Arbeitstelle obliegt ProfessorInnen aus dem IfG II, die aufgrund von Forschungsschwerpunkten für zwei Jahre gewählt werden.
www.slm.uni-hamburg.de/ifg2/ASFemi.html
Claudia Benthien und Ortrud Gutjahr
Leitung
Bis zum Sommersemester 2003 hatte Prof. Dr. Marianne Schuller die Leitung der Arbeitstelle inne. Nach Ablauf ihrer im Statut vorgesehenen Amtszeit wurden am 21.10.2003 Prof. Dr. Theresia Birkenhauer und Prof. Dr. Ortrud Gutjahr zu den neuen Leiterinnen der Arbeitsstelle gewählt. Aufgrund der Erkrankung von Prof. Birkenhauer am Ende des Sommersemesters 2004 oblag Prof. Gutjahr ab diesem Zeitpunkt die alleinige Leitung. Nach Prof. Dr. Claudia Benthiens Antritt der W3-Professur für „Gender-Forschung im Rahmen kulturwissenschaftlicher Ansätze in der Literaturwissenschaft“ zum Wintersemester 2005/06 übernahm sie gemeinsam mit Prof. Dr. Ortrud Gutjahr die Leitung der Arbeitsstelle.
Vgl. hierzu Verabschiedung des Statuts der Arbeitsstelle im IR des IFG II vom 5.4.2000. Bekräftigung des Statuts am 18.4. 2005 im IR des IFG II vom 20.4.2005.
Personalstruktur
Die Arbeitsstelle hatte im Berichtszeitraum mit gravierenden, krankheitsbedingten Personalausfällen zu kämpfen. Für die Arbeitsstelle wurde als Nachfolgerin von Ines Kappert im Wintersemester 2002/2003 eine wissenschaftliche Mitarbeiterstelle Bat (0,5 BAT IIa) ausgeschrieben. Von einer Findungskommission, der Prof. Dr. Theresia Birkenhauer, Prof. Dr. Ortrud Gutjahr und Prof. Dr. Marianne Schuller angehörten, wurde nach Begutachtung der Schriften, einem Probevortrag und einer Aussprache über die Forschungsprojekte innerhalb der Arbeitsstelle aus mehreren Bewerberinnen die Doktorandin Sabine Fuchs (vormals Bremen) ausgewählt. Frau Fuchs trat die Stelle im April 2003 an, wurde bereits im Herbst desselben Jahres krank geschrieben und war danach nicht mehr an der Arbeitsstelle tätig. Da die Stelle nicht neu besetzt werden konnte, wurde als Vertretung zeitweise die Doktorandin und vormalige studentische Hilfskraft an der Feministischen Arbeitstelle Katharina Baisch bis September 2005 beschäftigt. Als studentische Hilfskräfte arbeiteten nach Katharina Backmann seit Sommer 2004 Julia Berger und Ann-Kristin Düber in der Arbeitsstelle. Seit April 2006 hat Marie Drath die vormals mit Julia Berger besetzte Stelle inne.
Mit dem Arbeitsantritt von Prof. Dr. Claudia Benthien zum Wintersemester 2005/06 war die Einstellung von zwei Wissenschaftlichen MitarbeiterInnen im Bereich der kulturwissenschaftlichen Gender-Forschung verbunden. Tilo Renz trat seine Stelle zum Wintersemester an, Julia Freytag konnte zum Sommersemester 2006 ihre Tätigkeit aufnehmen. Beide LiteraturwissenschaftlerInnen haben eine halbe BAT IIa-Stelle und sind in die Organisations- und Konzeptarbeit der Arbeitsstelle eingebunden. In der Berufungsverhandlung für die W3-Professur hat das Präsidium der Universität Hamburg noch eine weitere, aus dem Innovationsfonds der Universität zu finanzierende Stelle zugesagt. Daher konnte zum Januar 2006 die Doktorandin Manuela K. Schulz als Wissenschaftliche Mitarbeiterin (0,5 BAT IIa) eingestellt werden. Ihre Stelle wurde als Anschubfinanzierung zur Initiation drittmittelfinanzierter Forschung bewilligt. Sie ist auf ein Jahr befristet und soll – im Sinne der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und der Nachhaltigkeit – möglichst nahtlos in eine durch Drittmittel geförderte Stelle übergehen. Aus diesem Grund wurde bereits in den ersten Monaten des Jahres 2006 ein umfassendes Drittmittelprojekt ausgearbeitet.
Forschung
Mit dem Beginn der Leitung der Arbeitstelle durch Prof. Birkenhauer und Prof. Gutjahr wurde der Forschungsschwerpunkt GeschlechterSzenen! etabliert. Die Wahl des Schwerpunktes begründete sich durch die Beobachtung, dass auf den Bühnen der deutschsprachigen Theater – auch in Hamburg – besonders Stücke der literarischen Moderne unter dem Aspekt moderner Geschlechterproblematik in herausragenden Inszenierungen zur Aufführung gebracht werden. Der Forschungsschwerpunkt wurde auf die Frage fokussiert, wie im zeitgenössischen Theater das Potential der Stücke im Hinblick auf die Geschlechterdiskurse des 20. Jahrhunderts und die gegenwärtigen Herausforderungen für Identitätsfindung neu erschlossen werden. Zunächst wurde dieser Fragestellung in gemeinsamen Seminaren mit den Studierenden nachgegangen. Eine geplante Tagung zum Begriff der Szene wurde aufgrund der Erkrankung von Prof. Birkenhauer bisher nicht durchgeführt. Prof. Gutjahrs Idee, in Kooperation mit dem Thalia Theater Hamburg eine Reihe von Symposien zu herausragenden Inszenierungen zu veranstalten, konnte mit Prof. Birkenhauer in den Anfängen noch geplant, aber aufgrund ihrer Erkrankung nicht mehr gemeinsam durchgeführt werden.
Die somit von Prof. Gutjahr allein organisierte Veranstaltungsreihe besteht aus den Symposien Theater und Universität im Gespräch, die sich jeweils zu Beginn des Semesters mit einer aktuelle Bühneninszenierung auseinandersetzen. Vertieft und verstetigt wird damit der Austauschprozess zwischen dem Thalia Theater und der Universität Hamburg. Zugleich ist es Anliegen der Reihe, die synergetischen Effekte des Dialogs zwischen Theaterpraxis und wissenschaftlicher Analyse der interessierten Öffentlichkeit zu vermitteln. Im Berichtszeitraum fanden bereits vier Symposien der Reihe Theater und Universität im Gespräch im Thalia Theater Hamburg statt:
Das erste Symposium: LULU – Frank Wedekind fand am 7. November 2004 im Thalia Theater statt.
Michael Thalheimer hat mit seiner Inszenierung der Monstretragödie am Thalia Theater Hamburg eine begeistert gefeierte, radikal moderne Version der Lulu vorgestellt, die zur erneuten Interpretation des Stückes herausfordert. Aber wie lässt sich diese Lulu fassen, die heute auf dem Theater gespielt wird? Welche aktuellen Geschlechterdiskurse werden in der Inszenierung aufgegriffen? Und welche neuen Sichtweisen ergeben sich daraus für das Stück? Das sind nur einige der Fragen, denen das Symposium mit dem Titel GeschlechterSzenen: LULU – Frank Wedekind nachgegangen ist.
Das 2. Symposium: NORA und HEDDA GABLER – Henrik Ibsen fand am 10. April 2005 im Thalia Theater statt.
Nicht ohne Grund gehören gerade Nora und Hedda Gabler zu den meistgespielten Stücken des norwegischen Dramatikers, denn hier erweist sich Ibsen als scharfsinniger Diagnostiker der Geschlechterbeziehungen. Was aber kann an diesen Schauspielen heute eigentlich noch irritierend oder provozierend sein? Es stellte eine besondere Herausforderung dar, sich mit dieser Frage anlässlich der vielbeachteten Inszenierungen von Nora und Hedda Gabler am Thalia Theater in Hamburg genauer auseinander zu setzen. Das Symposium ging der Frage nach, ob sich die Geschlechterfrage nicht so grundlegend gewandelt hat, dass wir Ibsens Stücke nur noch im Hinblick auf den sozialhistorischen Kontext seiner Zeit verstehen können? Gefragt wurde auch, ob wir erst heute, nach den Emanzipationsbewegungen und Geschlechterdiskursen des 20. Jahrhunderts, das Potential von Ibsens seinerzeit verstörenden 'GeschlechterSzenen' erschließen können.
Das 3. Symposium: PENTHESILEA – Heinrich von Kleist fand am 13. November 2005 im Thalia in der GAUSS.STRASSE statt.
Auch wenn Kleists Penthesilea anfangs kaum den Weg auf die Bühne gefunden hat, so gehört das Schauspiel inzwischen fest in den Spielplan der deutschsprachigen Theater. Aber noch immer stellt das Drama jede Inszenierung vor die besondere Herausforderung, den Text für die Ansprüche der Bühne neu 'übersetzen' zu müssen. Dass Kleist nämlich ein Stück geschrieben hat, bei dem zur Darstellung gebracht werden soll, was als sichtbares Bühnengeschehen zugleich nicht darstellbar ist, wirft die Frage nach dem Verhältnis von Gesprochenem und Unaussprechlichem, von Sichtbarem und Unsichtbarem in besonderer Weise auf. Aber um welche Schauplätze geht es in Kleists Penthesilea dann eigentlich? Anlässlich Stephan Kimmigs Inszenierung der Penthesilea für die Salzburger Festspiele und das Thalia Theater in Hamburg hat sich das Symposium mit diesem inhaltlich wie formal umstrittenen Trauerspiel und seiner szenischen 'Interpretation' beschäftigt.
Das 4. Symposium Buddenbrooks – Thomas Mann fand am 23. April 2006 im Thalia Theater in der GAUSS.STRASSE statt.
Thomas Manns Buddenbrooks ist ohne Zweifel ein Jahrhundertroman, für den der Autor im Dezember 1929 in Stockholm den Nobelpreis für Literatur entgegennehmen konnte und der zu den bekanntesten und meist gelesenen Romanen der deutschen Literatur zählt. Warum also sollte man diesen in vielerlei Hinsicht 'großen' Roman, der sein Lesepublikum unvermindert findet, auf die Bühne bringen? Warum sollte man ein episches Kontinuum von vielen hundert Seiten, dessen erzählte Zeit mehr als vier Jahrzehnte umfasst und eine Folge von vier Generationen integriert, für die Anforderungen der Bühne in Dialoge zerschlagen, auf eine überschaubare Zahl an Figuren reduzieren und auf einen dramaturgisch vertretbaren Zeitrahmen zusammenkürzen? Im Symposium wurde in Vorträgen und Gesprächen den spannungsreichen Divergenzen zwischen Roman und Bühnenfassung nachgegangen und nach neuen Interpretationsmöglichkeiten der Buddenbrooks unter dem Aspekt von Generation und Geld gefragt.
Etablierung der Symposiumsreihe Theater und Universität im Gespräch
Die Symposiumsreihe, die im Allgemeinen Vorlesungswesen der Universität Hamburg wie durch das Thalia Theater angekündigt wird, hat sich hervorragend etabliert. Bereits bei den ersten Symposien war der Veranstaltungsraum voll besetzt. Deshalb fand das nächste Symposium im Thalia in der GAUSS.STRASSE statt und war auch hier mit weit über 300 Zuhörern überfüllt. Die Symposiumsreihe hat sich als Kooperationsprojekt zwischen Universität und Theater fest etabliert, es gibt mittlerweile einen Besucherstamm und aufgrund vorbereitender Seminarveranstaltungen werden die Symposien in großer Zahl auch von Studierenden besucht. Herausragenden Studierenden wurde und wird die Möglichkeit geboten, sich mit Vorträgen an den Symposien zu beteiligen.
Im September 2005 konnte der Verlag Königshausen & Neumann in Würzburg für die Publikation der Beiträge gewonnen werden. In rascher Folge erschienen daraufhin die erweiterten Symposiumsbeiträge der zwei ersten Veranstaltungen zusammen mit einer Werk- und Aufführungsgeschichte des jeweiligen Stückes sowie Gesprächen, Podiumsdiskussionen als auch Interviews mit SchauspielerInnen und Regisseuren innerhalb der von Prof. Gutjahr herausgegebenen Reihe Theater und Universität im Gespräch. Die Bände zu den beiden folgenden Symposien erschienen im Jahr 2006. Der immense Arbeitsaufwand bei der Vorbereitung und Durchführung der pro Semester stattfindenden Veranstaltung wäre ohne die Unterstützung durch Katharina Baisch bis zu ihrem Ausscheiden im Herbst 2005 nicht zu bewältigen gewesen. Zudem konnte stets auf die zuverlässige Hilfe der studentischen Mitarbeiterinnen Julia Berger (ausgeschieden März 2006) und Ann-Kristin Düber gebaut werden. Durch Unterbesetzung der Arbeitsstelle war die Etablierung und Aufrechterhaltung der Reihe, die Publikation der Beiträge und insbesondere die Erstellung der druckfertigen Vorlagen der Bände für den Verlag ohne den großen Einsatz der Mitarbeiter am Lehrstuhl von Prof. Gutjahr Eva Kuhlmann und Amir Muhic sowie der studentische Hilfskraft Lena Ekelund jedoch undenkbar.
Die Förderung der Veranstaltungsreihe wurde durch Prof. Gutjahr im Dezember 2005 mit einem Exposé bei der Kulturstiftung Hamburg beantragt und im Februar 2006 positiv befürwortet. Die Reihe wird seit dem Buddenbrooks-Symposium für zunächst vier Veranstaltungen durch die Mara und Holger Cassens Stiftung unterstützt, sodass die Fortführung der erfolgreichen Reihe vorerst gewährleistet ist. Im November 2006 wird das 5. Symposium der Reihe zur Uraufführung von Elfriede Jelineks Ulrike Maria Stuart stattfinden. Eine Gruppe von Studierenden wird dabei mit Beiträgen vertreten sein.
Neue Forschungsprojekte
Das auf drei Jahre angelegte interdisziplinäre Forschungsprojekt Utopie und Idealisierung der Geschlechter (18.-20. Jh.) wurde von Prof. Benthien in Kooperation mit Manuela K. Schulz und der Berliner Philosophin Dr. Stefanie Wenner entwickelt. Die bibliografischen Recherchen führte im Wintersemester die eigens dafür eingestellte studentische Hilfskraft Christina Ulrich durch. Vorgesehen ist ein Projektbeginn zum Januar 2007. Das an der Schnittstelle von Literaturwissenschaft, Gender-Studies und Philosophie angesiedelte Forschungsvorhaben geht von der Beobachtung aus, dass das Verhältnis und die Wahrnehmung der Geschlechter von utopischen Konzepten einerseits, von Strategien der Idealisierung andererseits geprägt sind. Da der Entwurf von Idealen und Utopien auf der Ebene des Imaginären stattfindet, ist ihr bevorzugter Ort der literarische oder philosophische Text. Das Projekt wird die Fragestellung anhand von fünf thematischen Schwerpunkten bearbeiten. Es umfasst zwei interdisziplinäre Veranstaltungen (eine Ringvorlesung zum Thema „Gender-Konstruktionen in literarischen und philosophischen Utopien“ und eine internationale Tagung zum Thema „Paradies. Utopie und Idealisierung der Geschlechtslosigkeit“) sowie drei Einzelstudien (Arbeitstitel: „Illusion und Ideal. Der schöne Mann auf der Bühne des 18. und 19. Jahrhunderts“, „Gesellschaftsideal und Paarutopien. Zum Verhältnis von Revolution und Geschlecht um 1900“, „Verschmelzungsphantasien in Texten von Autorinnen des 20. Jahrhunderts“). Der Projektantrag wurde Ende März 2006 bei der Fritz Thyssen-Stiftung vorgelegt, die Begutachtung wird im Juni erfolgen.
Ein gemeinsamer neuer Forschungs- und Lehrschwerpunkt der derzeitigen Leiterinnen der Arbeitsstelle, Prof. Dr. Claudia Benthien und Prof. Dr. Ortrud Gutjahr, wurde durch die Auseinandersetzung mit kulturellen ‚Tabus’ entwickelt, die im Rahmen einer Ringvorlesung und einer anschließenden Buchpublikation im Wintersemester 2006/07 bearbeitet werden soll, im Berichtszeitraum jedoch konzipiert und vorbereitet wurde. Die Veranstaltungsreihe mit dem Titel TABU. Interkulturalität und Gender nimmt insbesondere jene Phänomene in den Blick, bei denen sich die kulturspezifische und geschlechterdifferente Signatur der Tabus paradigmatisch aufweisen lässt. Denn gerade in der Auseinandersetzung mit Problemen und Fragestellungen zur Interkulturalität und bei der Untersuchung von Gender-Figurationen erweisen sich Tabus als Bedeutungsknoten von Kultur. Untersucht werden sollen deshalb sowohl leitende Tabus einer Gemeinschaft wie auch Mechanismen, durch die sie außer Kraft gesetzt werden können. Für die Vorlesungsreihe konnten namhafte WissenschaftlerInnen gewonnen werden.
Lehre
Die Arbeitsstelle sieht es als eine ihrer vorrangigen Aufgaben an, Studierende der Literaturwissenschaft an gegenwärtige Gender-Debatten heranzuführen und aktiv in Forschungsprojekte einzubinden. Prof. Gutjahr hat als Vorbereitung auf die Symposien Haupt- und Oberseminare und Vorlesungen abgehalten. In zahlreichen Vorträgen im In- und Ausland hat sie über Themen zu Kultur und Gender gesprochen und unter anderem bei der IVG-Konferenz in Paris (09/2005) die Sektion Geschlechterdifferenz als Kulturkonflikt geleitet. Von der Arbeitsstelle wurden unter der Anleitung von Katharina Baisch und Ann-Kristin Düber Lektürekurse durchgeführt. Vom WS 03/04 bis einschließlich WS 04/05 tauschte sich eine Gruppe von Promovierenden und Habilitierenden des Fachbereichs über die eigenen Forschungsvorhaben aus und erarbeitete sich neuere Theorien zur Literatur- und Kulturwissenschaft. Zur Absicherung des Lehrangebots im Bereich Gender Studies im Grundstudium und zur Förderung von NachwuchswissenschaftlerInnen wurde von der Arbeitsstelle in Kooperation mit der Frauenkoordinationsstelle die Reihe Grundlagen der Gender Studies durchgeführt. Prof. Benthien und die MitarbeiterInnen an ihrem Lehrstuhl bieten seit Beginn ihrer Arbeit am IfG II ebenfalls Lehrveranstaltungen zu gender-spezifischen Fragestellungen an.
Organisatorisches
Mit dem Eintritt von Prof. Benthien in die Leitung der Arbeitsstelle gingen personelle Veränderungen einher, die nicht nur inhaltliche Impulse gaben, sondern auch Anlass waren, in der Arbeitstelle vorgefundene Akten und Sammlungen neu zu ordnen.
Gemeinsam mit den studentischen Hilfskräften Julia Berger, Ann-Kristin Düber und (nach Julia Bergers Ausscheiden) Marie Drath haben Tilo Renz, Manuela K. Schulz und Julia Freytag seit Beginn ihrer Beschäftigung am IfG II in der Arbeitsstelle zunächst die vorhandenen Bestände an Akten, Materialien und Archiven gesichtet und sie dann zu einem großen Teil erfasst und neu sortiert. So wurde eine umfangreiche Sammlung von Abschlussarbeiten zu gender-spezifischen Fragestellungen des Zeitraums 1980 bis 1998 in eine Liste aufgenommen und, wo dies möglich war, zur Verbesserung der Zugänglichkeit (Aufstellung und Aufnahme in den Campus-Katalog) auf die Bibliotheken der betreffenden philologischen Institute verteilt. Ebenso wurde mit vorhandenen Monographien und Zeitschriftenjahrgängen verfahren. Gelistet wurden außerdem sämtliche Lehrveranstaltungen zu Geschlechter-spezifischen Fragestellungen, die am IfG II in den vergangenen Jahren abgehalten worden sind. Schließlich wurde der Raum der Arbeitsstelle im März 2006 renoviert und neu möbliert. Die organisatorischen Arbeiten in der Arbeitstelle werden in den kommenden Monaten noch fortgesetzt.
Kooperationen
Die Arbeitsstelle beteiligt sich an den hochschulübergreifenden Diskussionen in den Hamburger Gremien (GK und GA), die sich derzeit mit der Neukonzeption des Studienganges Gender und Arbeit beschäftigen. Ziel dieses Engagements ist die Stärkung der kulturwissenschaftlichen Komponente dieses Studiengangs.
Für die Arbeitsstelle wurden durch den Antritt von Prof. Benthien neue bzw. vertiefte universitäre Kooperationen etabliert.
Dabei handelt es sich zum einen um eine Zusammenarbeit mit der Humboldt-Universität zu Berlin, die durch den Studiengang Gender Studies und das Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterforschung über einschlägige Ansprechpartner/innen verfügt (Prof. Dr. Inge Stephan und PD Dr. Birgit Dahlke, Germanistik; Prof. Dr. Christina von Braun, Kulturwissenschaft; Prof. Dr. Susanne Baer, Rechtswissenschaft). Des Weiteren bestehen – u.a. im Rahmen des Forschungsprojekts „Utopie und Idealisierung der Geschlechter“ – Kontakte zu folgenden deutschen Universitäten: Freie Universität Berlin (Prof. Dr. Gertrud Koch, Filmwissenschaft), LMU München (Prof. Dr. Barbara Vinken, Romanistik), Universität Konstanz (Prof. Dr. Albrecht Koschorke, Literaturwissenschaft), Universität Mainz (Prof. Dr. Stefan Hirschauer, Soziologie; Prof. Dr. Dagmar von Hoff, Literaturwissenschaft).
Auch auf internationaler Ebene wurden Kontakte mit WissenschaftlerInnen aufgebaut, die ähnliche Fragestellungen bearbeiten: in den USA (Prof. Dr. Liliane Weissberg, Comparative Literature, University of Pennsylvania, Philadelphia; Prof. Dr. Christopher Wild, German, University of California, Los Angeles; Prof. Dr. Elizabeth Goodstein, Institute of Liberal Arts, Emory University, Atlanta), in Korea (Prof. Dr. Mi-Young Chang, German, Ewha Women’s University), in der Schweiz (Prof. Dr. Sigrid Schade, Kunstgeschichte, Hochschule für Gestaltung und Kunst, Zürich), in Frankreich (Maître de Conf. Dr. habil. Marie-Thérèse Mourey, Études allemandes, Université de la Sorbonne, Paris; Maître de Conf. Dr. habil. Andrea Allerkamp, Études allemandes, Université de Toulouse), in Großbritannien (Dr. Sarah Wilson, Kunstgeschichte, Courtauld Institute of Art, London), Polen (Prof. Dr. Miroslava Czarnecka, Germanistik, Universität Breslau) und Portugal (Prof. Dr. Fernanda Mota Alves, Germanistik, Universidade de Lisboa).
Profilbildung
Aus wissenschaftspolitischen wie inhaltlichen Gründen wird gegenwärtig eine Umbenennung der seit 1985 existierenden, seinerzeit wegweisenden Arbeitsstelle für feministische Literaturwissenschaft diskutiert. Es muss sich um einen zeitgemäßen und mehr an aktuellen Forschungen orientierten Namen handeln, der im Kreise der gegenwärtigen und ehemaligen Leiterinnen festzulegen ist. Zur Wiedererlangung der Ausstrahlungskraft, die die Arbeitsstelle bis in die frühen 1990er Jahre hatte, ist es erforderlich, ihr ein innovatives Profil zu verleihen, das internationale Kontakte pflegt, ein wissenschaftliches Netzwerk etabliert und regelmäßige öffentliche Veranstaltungen anbietet.
Des Weiteren wurden im Wintersemester 2005/06 von den Leiterinnen der Arbeitsstelle, Prof. Benthien und Prof. Gutjahr, Konzepte zur künftigen inhaltlichen Profilierung entwickelt. Zu nennen ist zum einen ein übergreifender Arbeitszusammenhang, der unter der Überschrift Philologie kultureller Differenzen die jeweiligen Arbeitsfelder der beiden Professuren zur Gender-Forschung (Benthien) und Interkulturellen Literaturwisenschaft (Gutjahr) zusammenführt. Der Titel zielt auf eine Pluralisierung des Differenzbegriff. Im Wintersemester 2006/07 wird ein als Methodenreflexion vorgesehenes gleichnamiges Kolloquium stattfinden. Darüber hinaus wird die Ausarbeitung einer entsprechenden Buchreihe der Arbeitsstelle erwogen.
Lehrveranstaltungen
Im Berichtszeitraum wurden zahlreiche Lehrveranstaltungen zum Gender-Schwerpunkt angeboten:
Katharina Baisch
- Gesetz und Geschlecht: Suizid in der Literatur des 19. Jahrhunderts (Seminar Ib / WS 04/05)
- Poetiken und Politiken von Freundschaft (gemeinsam mit Timo Ogrzal, Seminar Ib / SoSe 2005)
Prof. Dr. Claudia Benthien
- Liebeslyrik als Geschlechterdiskurs in der Frühen Neuzeit (Seminar Ib / WS 05/06)
- Heroinen der Bühne. Weibliche Tragödienfiguren von Gryphius bis Hebbel (Seminar II / WS 05/06)
- Elfriede Jelinek: Texte, Theorien, Theater (Seminar II / WS 05/06)
Prof. Dr. Ortrud Gutjahr
- Geschlechterkonstellationen in der Literatur um 1900 (Seminar II / WS 03/04)
- Geschlechterdiskurse um 1900 (Vorlesung / WS 03/04)
- Kulturkonflikt als Geschlechterkampf im Drama von der Antike bis zu Gegenwart (SoSe 04)
- Dramatisierung von Geschlecht um 1900 (gemeinsam mit Prof. Dr. Theresia Birkenhauer, Oberseminar/SoSe 04)
- Dramatisierung von Geschlecht in KulturSzenen (Oberseminar WS 04/05)
Tilo Renz
- Das Geschlecht des Zuschauers. Gender-Theorien und Film (Seminar Ib / WS 05/06)
Prof. Dr. Marianne Schuller
- Genre und Geschlecht bei Kleist (Seminar II / WS 03/04)
Lehraufträge
Michael Börgerding
- FRAUENTHEATER im Thalia Theater (Seminar Ib / SoSe 05)
Dr. Marisa Buovolo
- Mode und Film. Von 'Barbarella' bis 'Lara Croft'. Heldinnen der Zukunft zwischen Mieder und Kampfanzug (in Zusammenarbeit mit der Koordinationsstelle für Frauenstudien und Frauenforschung) (Seminar Ib / WS 03/04)
- Inszenierung des Begehrens: Die Sprache der Kleidung in Kostümfilmen (in Zusammenarbeit mit der Koordinationsstelle für Frauenstudien und Frauenforschung) (Seminar Ib / SoSe 04)
- Tadellose Flanellanzüge und schlichte Damenkostüme: Maskeraden und Geschlechterverhältnisse im Kino von Alfred Hitchcock (Seminar Ib / SoSe 05)
Dr. Christine Künzel
- Gender Trouble auf der Bühne: Theater und die Inszenierung von Geschlecht (Seminar Ib / WS 03/04)
Dr. Alexandra Lübcke
- Von fleißigen Deutschen und faulen Anderen. Narrative Konstruktionen kultureller Geschlechteridentität im Nationen- und Auswanderungsdiskurs des 19. Jhd. (Seminar Ib / WS 04/05)
- Einführung in die feministische Theorie, Gender Studies und Queer Theory. Poststrukturalismus und Gender Studies: Dekonstruktion und Praxis (Seminar Ib / WS 05/06)
Sylvia Pritsch
- AutorIn – LeserIn – Text und die Politik des Geschlechts: Einführung in feministische Kultur- und Literaturwissenschaft (Seminar Ib / WS 05/06)
Dr. Sabine Rohlf
- Grundlagen der Gender-Studies: Geschlechtliche (Nicht-)Identität in Erzählungen und Romanen von Annemarie Schwarzenbach (Seminar Ib / SoSe 03)
- Einführung in die feministische Theorie, Gender Studies und Queer Theory. Poststrukturalismus und Gender Studies: Dekonstruktion und Praxis (Seminar Ib / SoSe 04, WS 04/05)
- Antifaschismus aus 'weiblicher' Sicht? Einführung in die Exilliteratur von Autorinnen am Beispiel von Romanen über NS-Deutschland und Österreich (Seminar Ib / SoSe 05)
Susanne Weingarten
- Zur Performativität von Geschlecht: Maskulinität im Action-Kino der 80er Jahre (Seminar Ib / WS 04/05)
Auswahl nur genderspezifischer Publikationen im Berichtszeitraum
Prof. Dr. Claudia Benthien
- Hg. mit Inge Stephan: Meisterwerke. Deutschsprachige Autorinnen im 20. Jahrhundert (Literatur – Kultur – Geschlecht, Kleine Reihe, Bd. 21), Köln / Weimar 2005; darin: Claudia Benthien: »Else Lasker-Schüler: Meine Wunder (1911)«, S. 157-179.
- Hg. mit Steffen Martus: Die Kunst der Aufrichtigkeit im 17. Jahrhundert, Tübingen 2006; darin: Claudia Benthien: »Hypertrophie als Demut. Paradoxien der Codierung von Aufrichtigkeit in der Barockmystik«, S. 93-108.
- »Die vanitas der Stimme. Verstummen und Schweigen in Bildender Kunst, Literatur, Theater und Ritual«, in: Stimme/n. Interdisziplinäre Annäherungen an ein Phänomen. Hg. von Doris Kolesch und Sibylle Krämer, Frankfurt a. M. 2006, S. 237-269.
Katharina Baisch
- »Puppen-Spiele. Inszenierungsformen in Nora und ihre geschlechtliche Codierung«. in: Ortrud Gutjahr (Hg.): Nora und Hedda Gabler von Henrik Ibsen. GeschlechterSzenen in Stephan Kimmigs Inszenierung am Thalia Theater Hamburg (Reihe Theater und Universität im Gespräch Bd. 2), Würzburg 2005, S. 43-53.
Prof. Dr. Theresia Birkenhauer
- »Regiearbeit (Heiner Müller)«, in: Hans Thies Lehmann / Patrick Primavesi (Hg.): Heiner-Müller-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung, Stuttgart / Weimar 2003, S. 327-338.
- »In Szene gesetzt. Das Theater Else Lasker-Schülers«, in: Else Lasker-Schüler Jahrbuch zur Klassischen Moderne, herausgegeben von Lothar Blum und Andreas Meier, Bd. 2, Trier 2003, S. 27-46.
- »'Der Text ist der Coyote. (...) Und man weiß nicht, wie der sich verhält'«, in: Christian Schulte / Brigitte Maria Mayer (Hg.): Der Text ist der Coyote. Heiner Müller Bestandsaufnahme, Frankfurt a. M. 2004, S. 11-35.
- »Performance – Intermedialität – Minimalismus? – Fragen an die Theatertheorie der späten Stücke Becketts«, in: TheaterTheoriePraxis. (Internationaler Kongreß der Gesellschaft für Theaterwissenschaft, Hildesheim 2002), hg. von Hajo Kurzenberger und Annemarie Matzke, Berlin 2004, S. 240-249.
- »Theater ... Theorie. 'Ein unstoffliches Zusammenspiel von Kräften'«, in: Patrick Primavesi / Olaf Schmitt (Hg.): AufBrüche. Theaterarbeit zwischen Text und Situation, Berlin 2004, S. 292-302.
- »Tragödie: Arbeit an der Demokratie. Auslotung eines Abstandes«, in: Theater der Zeit, November 2004, S. 27-28.
- »Bild – Beschreibung. Das Auge der Sprache«, in: Ulrike Haß (Hg.): Heiner Müller – Bildbeschreibung. Ende der Vorstellung, Berlin 2005, S. 93-111.
- »Artikel: 'Fiktion' und 'Werk'«, in: Erika Fischer-Lichte / Doris Kolesch / Matthias Warstat (Hg.): Lexikon Theatertheorie, Stuttgart / Weimar 2005, S. 107-109, 389-391.
- »Mythenkorrektur als Öffnung des theatralischen Raums: Ariadne auf Naxos«, in: Martin Vöhler / Bernd Seidensticker (Hg.): Mythenkorrekturen, Berlin 2005, S. 263-277.
Lena Ekelund
- »'O sagt mir! – bin ich im Elysium?' Verfehltes Paradies in Kleists Penthesilea«, in: Ortrud Gutjahr (Hg.): Penthesilea von Heinrich von Kleist. GeschlechterSzenen in Stephan Kimmigs Inszenierung am Thalia Theater Hamburg, (Reihe Theater und Universität im Gespräch Bd. 3), Würzburg 2006, S. 63-75.
Prof. Dr. Ortrud Gutjahr
- Hg. Kulturtheorie (Freiburger literaturpsychologische Gespräche Bd. 25. Jahrbuch für Literatur und Psychoanalyse), Würzburg 2005.
- Hg.: Lulu von Frank Wedekind. GeschlechterSzenen in Michael Thalheimers Inszenierung am Thalia Theater Hamburg (Reihe Theater und Universität im Gespräch Bd. 1), Würzburg 2005.
- Hg.: Nora und Hedda Gabler von Henrik Ibsen. GeschlechterSzenen in Stephan Kimmigs Inszenierung am Thalia Theater Hamburg (Reihe Theater und Universität im Gespräch Bd. 2), Würzburg 2005.
- Hg.: Penthesilea von Heinrich von Kleist. GeschlechterSzenen in Stephan Kimmigs Inszenierung am Thalia Theater Hamburg (Reihe Theater und Universität im Gespräch Bd. 3), Würzburg 2006.
- Hg.: Buddenbrooks von und nach Thomas Mann. Generation und Geld in John von Düffels Bühnenfassung in der Inszenierung von Stephan Kimmig am Thalia Theater Hamburg, (Reihe Theater und Universität im Gespräch Bd. 4), Würzburg 2006.
- »Sentas erkennender Schrei und Kundrys kastrierendes Gelächter. Die hysterische Stimme des Erlösungsopfers in Richard Wagners Der fliegende Holländer und Parsifal«, in: Silvia Kronberger / Ulrich Müller (Hg.): Kundry und Elektra und ihre leidenden Schwestern. Schizophrenie und Hysterie / Frauenfiguren im Musiktheater, Anif / Salzburg 2003, S. 64-92.
- »Die Figur des Dritten bei Rainer Maria Rilke. Zur Erarbeitung einer Künstlerkonzeption mit Lou Andreas-Salomé und ihrer Ausgestaltung im Roman Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge«, in: Jan Badewien / Hansgeorg Schmidt-Bergmann (Hg.): Rainer Maria Rilke. Eine Annäherung, Karlsruhe 2004, S. 35-61.
- »Im Schlafe liegt eine Frau, die hat ihn das Fürchten gelehrt. Die Walküre als Ikone der androgynen Mythographie Richard Wagners«, in: Silvia Kronberger / Ulrich Müller: Leonore = Fidelio. Die Frau als Kämpferin, Retterin und Erlöserin im (Musik-)Theater, Anif / Salzburg 2004, S. 144-160.
- »Lulus Bild. Vom Schauder des Schauens in Wedekinds Monstretragödie«, in: Dieter Heimböckel / Uwe Wehrlein (Hg.): Der Bildhunger der Literatur. Festschrift für Gunter E. Grimm, Würzburg 2005, S. 211-229.
- »Ursprungsmythen der Kultur. Narrative psychokultureller Entwicklung in Sigmund Freuds Totem und Tabu und Richard Wagners Walküre«, in: Ortrud Gutjahr (Hg.): Kulturtheorie (Freiburger literaturpsychologische Gespräche Bd. 25. Jahrbuch für Literatur und Psychoanalyse), Würzburg 2005, S. 87-118.
- »Vertraute Fremde. Zur Semantisierung des Nordens in Thomas Manns Tonio Kröger, Rainer Maria Rilkes Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge und Arthur Schnitzlers Traumnovelle«, in: Christoph Parry (Hg.): Erfahrung der Fremde, Vaasa 2005, S. 63-84.
- »Der andere Kampfplatz. Der Troianische Krieg und seine Beziehungsmuster im Gedächtnis der Literatur«, in: Wara Wende (Hg.): Krieg und Gedächtnis, Würzburg 2005, S. 92-120.
- »'Nie sollst Du mich befragen ...' Treueprobe und Liebesverrat in Richard Wagners Lohengrin«, in: Silvia Kronberger / Ulrich Müller (Hg.): Die Frau der Mann nicht traut – cosi fan tutte: treueprobe & liebesverwirrung im (musik-)theater, Anif / Salzburg 2005, S. 140-152.
- »Lulu gegen die Wand. Bild-Projektionen in Wedekinds Monstretragödie«, in Ortrud Gutjahr (Hg.): Lulu von Frank Wedekind. GeschlechterSzenen in Michael Thalheimers Inszenierung am Thalia Theater Hamburg (Reihe Theater und Universität im Gespräch Bd. 1), Würzburg 2005, S. 57-76.
- »Starker Abgang aus dem trauten Heim? Henrik Ibsens Nora«, in: Ortrud Gutjahr (Hg.): Nora und Hedda Gabler von Henrik Ibsen. GeschlechterSzenen in Stephan Kimmigs Inszenierung am Thalia Theater Hamburg (Reihe Theater und Universität im Gespräch Bd. 2), Würzburg 2005, S. 17-39.
- »Gewalt im Spiel. Kriegsschauplätze in Kleists Penthesilea«, in: Ortrud Gutjahr (Hg.): Penthesilea von Heinrich von Kleist. GeschlechterSzenen in Stephan Kimmigs Inszenierung am Thalia Theater Hamburg, (Reihe Theater und Universität im Gespräch Bd. 3), Würzburg 2006, S. 21-42.
- »Gender und Interkulturelle Literaturwissenschaft in Deutschland«, in: Andrea Bandhauer u. a. (Hg.): New Directions in German Studies. A Context of Interdisciplinarity (Akten des australischen Germanistenkongresses 2004), Dunedin 2005, S. 89-123.
- »Kulturbegriff«, in: Michael Lohmann / Joachim Pfeiffer (Hg.): Freud-Handbuch, Stuttgart 2006, S. 239-245.
- »Die Wonnen der Bürgerlichkeit? Eine Einführung in Thomas Manns Buddenbrooks und John von Düffels Bühnenfassung«, in: Ortrud Gutjahr (Hg.): Buddenbrooks von und nach Thomas Mann. Generation und Geld in John von Düffels Bühnenfassung in der Inszenierung von Stephan Kimmig, (Reihe Theater und Universität im Gespräch Bd. 4), Würzburg 2006, S. 21-46.
- »Michael Wetzel: Mignon. Die Kindsbraut als Phantasma der Goethezeit«, in: Jahrbuch für Literatur und Psychoanalyse Bd. 22 (2003), S. 316-319.
- »Brian Keith-Smith (Ed.): An Encyclopedia of German Women Writers 1900-1933. Biographies and Bibliographies with Exemplary Readings, Volume 1-11, Lewiston, NY 1997-2000«, in: Germanistik (2003).
- »Karin Bang: Aimez-moi! Eine Studie über Leopold von Sacher-Masochs Masochismus«, Frankfurt a. M. u. a. 2003 (Bremer Beiträge zur Literatur- und Ideengeschichte, hg. von Thomas Metscher / Wolfgang Beutin, Bd. 39. Originaltitel: »Elsk mig! En studie i Leopold von Sacher-Masochs masochisme«, Deutsche Übersetzung von Ursula Kleinen und Monika Wesemann), in: Jahrbuch für Literatur und Psychoanalyse Bd. 25 (2006), S. 308-312.
- »Roger Kingerlee: Psychological Models of Masculinity in Döblin, Musil and Jahn. Männliches, Allzumännliches«, Lewiston u. a. 2001, in: Germanistik (2006).
- »Hans Richard Brittnacher: Erschöpfung und Gewalt. Opferphantasien in der Literatur des Fin de siécle«, Köln u. a. 2001, in: Germanistik (2006).
Ines Kappert
- (Hg.). mit Benigna Gerisch und Georg Fiedler: Ein Denken, das zum Sterben führt: Selbsttötung – das Tabu und seine Brüche, Göttingen 2004.
Tilo Renz
- »Elfriede Jelinek: Die Klavierspielerin (1983)«, in: Claudia Benthien / Inge Stephan (Hg.): Deutschsprachige Autorinnen im 20. Jahrhundert (Literatur – Kultur – Geschlecht, Kleine Reihe, Bd. 21), Köln / Weimar 2005, S. 176-200.
- »Brünhilds Kraft. Zur Logik des einen Geschlechts im Nibelungenlied«, in: Zeitschrift für Germanistik 16 (2006), H. 1, S. 8-25.
Prof. Dr. Marianne Schuller
- »'... Da wars immer als wär einer hinter mir der mirs einflüstre ...' Schreibszenen in Bettina von Arnims Günderode-Buch«, in: Martin Stingelin (Hg), 'Mir ekelt vor diesem tintenklecksenden Säkulum.' Schreibszenen im Zeitalter der Manuskripte, München 2004, S. 238-245.
- »Selbstmord – Sprachvollendung. Zu Kleists Trauerspiel Penthesilea«, in: Ines Kappert / Benigna Gerisch / Georg Fiedler (Hg.): Ein Denken, das zum Sterben führt. Selbsttötung – das Tabu und seine Brüche, Göttingen 2004, S. 83-96.
- »Penthesilea weint. Zum Problem der Darstellbarkeit auf dem Theater«, in: Ortrud Gutjahr (Hg. ): Penthesilea von Heinrich von Kleist. GeschlechterSzenen in Stephan Kimmigs Inszenierung am Thalia Theater Hamburg (Reihe Theater und Universität im Gespräch Bd. 3), Würzburg 2006, S. 83-94.
- »Lulu oder das Geheimnis der Szene«, in: Ortrud Gutjahr (Hg.): Lulu von Frank Wedekind. GeschlechterSzenen in Michael Thalheimers Inszenierung am Thalia Theater Hamburg (Reihe Theater und Universität im Gespräch Bd. 1), Würzburg 2005, S. 107-116.
- »Bilder in gezeichneter Schrift. Franz Marc – Else Lasker-Schüler«, in: Konstanze Fliedl (Hg.): kunst im text, Frankfurt a. M. 2005, S. 13-30.