Studienreise nach Mexiko 2017
Vom 20. August bis 10.September 2017 waren 9 Studierende der Universität Hamburg, hauptsächlich des Masterstudiengangs Lateinamerika-Studien, für eine Studienreise in Mexiko. Begleitet wurden sie durch den Koordinator der Lateinamerika-Studien, Dr. Gilberto Rescher und zeitweise die Soziologin Maria Guadalupe Rivera Garay. Im Rahmen zweier Seminare im Verlauf des Sommersemesters wurde die Studienreise vorbereitet.
Zunächst verbrachte die Gruppe eine Woche in Puebla an der Benemérita Universidad Autónoma de Puebla (BUAP), dann mehrere Tage in El Alberto, einer indigenen Gemeinschaft im Bundesstaat Hidalgo und schließlich eine Woche in Tenango de Doria an der Universidad Intercultural del Estado de Hidalgo (UICEH). Alle Studierenden entwickelten im Laufe der Vorbereitung ein eigenes Forschungsprojekt mit teils sehr unterschiedlichen Schwerpunkten. Einige beschäftigten sich mit politisch relevanten Themen wie z.B. die Wahrnehmung der neuen US-amerikanischen Regierung durch Migranten; andere legten ihren Forschungsfokus auf die indigenen Gemeinschaften und erforschten beispielsweise die Interaktion des staatlichen Justizsystems mit den traditionellen Verfahren Konflikte zu lösen. Für wieder andere waren Fragen rund um das Thema Gender und die Position von Frauen wichtig und sie bearbeiteten wissenschaftliche Fragen dazu. Die einzelnen Projekte wurden an den Gastuniversitäten vorgestellt und es gab zahlreiche Möglichkeiten, sich mit den dortigen Lehrenden und Studierenden auszutauschen. Während die Uni in Puebla sehr groß ist und inmitten einer großen Industriestadt liegt, konnte die Gruppe an der Uni in Tenango dem Leben in indigenen Dorfgemeinschaften annähern. Dieser Kontrast war auch im Hinblick auf die Ansichten der dortigen Studierenden mit Bezug auf die einzelnen Forschungsthemen interessant. Durch die Unterbringung bei dortigen Studierenden bzw. deren Familien war außerdem ein persönlicherer Einblick in Kultur, Sprache, soziale Organisation und das alltägliche Leben der Menschen möglich. Ebenso standen spannende Aktivitäten außerhalb der Universität an, wie z.B. der gemeinsame Besuch des traditionellen Ringkampfes „Lucha Libre“, das Patronatsfest in Tenango mit großem traditionellen Feuerwerk und der Besuch einer Migrantenherberge in Apizaco, an der täglich Migrant*innen aus Zentralamerika auf ihrer Reise in Richtung USA vorbeikommen.
Für einen Teil der Gruppe steht nun ein mehrmonatiger Feldforschungsaufenthalt in Mexiko bevor, um die eigenen Themen tiefergehend zu bearbeiten. Dazu war die Exkursion der ideale Einstiegspunkt für eine längere Feldforschung, da so Kontakte geknüpft und erste Erfahrungen in der Gruppe gesammelt werden konnten. In einem Nachbereitungsseminar werden aktuell Analyseverfahren besprochen und in Gruppendiskussionen beispielhaft auf das in den einzelnen studentischen Forschungsprojekten erhobene Material angewandt, um abschließend Analyseprozesse und Theoriebildung einzuüben.
Hier einige Eindrücke zu den bisherigen Erlebnissen. Ein ausführlicher Bericht folgt in Kürze.