Korpusdesign
ReN - Referenzkorpus Mittelniederdeutsch/Niederrheinisch
Das Referenzkorpus ist durch die Parameter ‚Raum‘, ‚Zeit‘ und ‚Feld der Schriftlichkeit‘ strukturiert.
Raum
Bei den zu unterscheidenden Räumen handelt es sich um
- das Nordniedersächsische,
- das Lübische,
- das Ostelbische,
- das baltische Niederdeutsch,
- das Westfälische,
- das Ostfälische,
- das Elbostfälische,
- das Südmärkische und
- das Niederrheinische.
Eine Übersicht über die Schreibsprachenlandschaften des Mittelniederdeutschen bietet die folgende Karte:
© Sarah Ihden, 28.10.2024, erstellt mit regionalsprache.de, basierend auf "Schreibsprachenlandschaften im Spätmittelalter" von Konrad Kunze und Robert Peters mit Ergänzungen von Libuse Spáčilová, gezeichnet von Brigitte Pfeil, online unter: http://www.manuscripta-mediaevalia.de/gaeste/Schreibsprachen/KarteSchreib2.pdf
Der Projektstandort Hamburg widmet sich nordniedersächsischen, ostelbischen, baltischen und südmärkischen Texten. In Münster werden lübische, westfälische, ostfälische, elbostfälische und niederrheinische Texte bearbeitet.
Zeit
Zusätzlich ist das Korpus in insgesamt acht Zeitabschnitte gegliedert, von denen der erste überlieferungsbedingt das gesamte 13. Jahrhundert umfasst. Für die folgenden Jahrhunderte erfolgt eine Unterteilung in Zeiträume von jeweils 50 Jahren.
I | II | III | IV | V | VI | VII | VIII |
13. Jh. | 1301-1350 | 1351-1400 | 1401-1450 | 1451-1500 | 1501-1550 | 1551-1600 | 1601-1650 |
Für die Zeit von 1200 bis 1473 liegen für den niederdeutschen Sprachraum Handschriften und Inschriften vor. Nach 1473 existieren Handschriften, Inschriften und Drucke, die im Korpus berücksichtigt werden.
Feld der Schriftlichkeit
Die Texte des ‚Referenzkorpus Mittelniederdeutsch/Niederrheinisch (1200-1650)‘ lassen sich zudem jeweils einem der folgenden sieben ‚Felder der Schriftlichkeit‘ zuordnen:
- Verwaltung
- Recht und Urkunden
- Wissensvermittlung
- Geistliche Schriftlichkeit (Religion)
- Literatur
- Private Schriftlichkeit und Korrespondenz
- Inschriften
Die Struktur des Referenzkorpus ergibt sich aus der Kombination der Parameter ‚Raum‘ und ‚Zeit‘. Nach Möglichkeit werden die ‚Felder der Schriftlichkeit‘ innerhalb der Parameter angemessen berücksichtigt.
Textverteilung im annotierten Teil des ReN (n Token = 1.485.963):
Beide Abbildungen wurden erstellt von Lena Schnee; in Anlehnung an die chronographischen Karten von: Donhauser, Karin / Zeige, Lars Erik (2019): Bildgebende Verfahren zur Analyse des Referenzkorpus Altdeutsch: Das Konzept der chronographischen Karte. In: Nievergelt, Andreas / Rübekeil, Ludwig (Hrsg.) / Gredig, Andi (Mitarb.): athe in palice, athe in anderu sumeuuelicheru stedi. Raum und Sprache. Festschrift für Elvira Glaser zum 65. Geburtstag. Heidelberg (Germanistische Bibliothek, 66), 73–82.