Profil des Instituts
Gräzistik
Die Hamburger Gräzistik hat einen Schwerpunkt in der Textphilologie und Manuskriptforschung (Paläographie, Überlieferungsgeschichte, Editorik und Lexikographie), der auch in der Mitwirkung am Sonderforschungsbereichs 950 „Manuskriptkulturen in Asien, Afrika und Europa“ sowie dem Projekt Teuchos. Zentrum für Handschriften- und Textforschung seinen Ausdruck findet. Als weitere Schwerpunkte der Hamburger Gräzistik sind die frühgriechische Lyrik, das Drama des 5. Jhs., die hellenistische Dichtung und die antike Medizin zu nennen.
Latinistik
Die Hamburger Latinistik widmet sich der lateinischen Literatur in ihrer ganzen Breite. Sie hat einen international anerkannten Schwerpunkt im Bereich der neulateinischen Forschung, die hier von Walther Ludwig begründet, von Dorothee Gall unter besonderer Berücksichtigung des italienischen Humanismus weitergeführt wurde und der zu den Arbeitsschwerpunkten von Claudia Schindler gehört. Hieraus ergaben und ergeben sich zahlreiche Kooperationen mit den anderen literatur- und kulturwissenschaftlichen Disziplinen der Universität, aktuell durch die Beteiligung der Latinistik an dem von der DFG geförderten Graduiertenkolleg „Interkonfessionalität in der Frühen Neuzeit“. Arbeitsschwerpunkte der derzeitigen Lehrenden liegen in den Bereichen römisches Drama, Epos und Lehrdichtung, Literatur und Kultur der späten Republik und des Prinzipats, Poesie der Spätantike sowie in der mittel- und neulateinischen Literatur und der Philologiegeschichte.
Byzantinistik
Die Byzantinistik beschäftigt sich mit dem Studium des Byzantinischen Reiches, welches nach der Teilung des Römischen Reiches aus dessen Osthälfte hervorgegangen ist und bis 1453 Bestand hatte. An der Universität Hamburg beschäftigt man sich lediglich mit der Byzantinischen Philologie, also mit Sprache und Literatur des Byzantinischen Reiches und seines Zentrums Konstantinopel. Analog zu den westeuropäischen Philologien und zur Slavistik könnte man sagen: Die Byzantinistik in Hamburg beschäftigt sich mit der Literatur des griechischen Mittelalters. Zielsprache der Byzantinischen Philologie ist primär das Altgriechische in verschiedenen Varietäten; eine wichtige Rolle spielte neben dem klassischen Griechisch insbesondere auch das Griechisch des Neuen Testaments. In Texten verschiedener Epochen scheint aber immer wieder auch das gesprochene Griechisch durch. Ab dem 12. Jahrhundert gibt es eine Literatur in der Volkssprache, die strukturell dem heutigen Neugriechisch bereits sehr nahe stand.
Neugriechische Philologie
Die Neugriechische Philologie beschäftigt sich mit Sprache und Literatur der Nachfolgestaaten des Byzantinischen Reiches, insbesondere natürlich mit der Literatur des heutigen Griechenlands und Zyperns. Zielsprache ist Neugriechisch mit seinen vielen Varietäten. Dazu gehört neben dem Standardneugriechischen des 20. und 21. Jahrhundert auch die so genannte Katharevussa, eine graduell dem Altgriechischen angenäherte Kunstsprache, sowie die in den Idiomen verschiedener Regionen (insbesondere Kretas) verfasste Literatur der frühen Neuzeit.