Geschichte des Instituts
In welcher Tradition steht das Hamburger Institut für Griechische und Lateinische Philologie?
Das Hamburger Institut ist ‒ ebenso wie die hiesige Universität ‒ noch keine 100 Jahre alt; die Geschichte institutionalisierter griechischer und lateinischer Studien in Hamburg reicht allerdings bis in die Reformationszeit zurück. Seit 1529 vermittelte die Gelehrtenschule des Johanneums in Hamburg höhere Bildung; später kam als Aufbaustufe das Akademische Gymnasium hinzu. Zu seinen bedeutendsten Schülern zählte der spätere Kustos der Vatikanischen Bibliothek, Lucas Holstenius (1596-1661); Joachim Jungius (1587-1657) und Johann Albert Fabricius (1668-1736), der Verfasser bedeutender bibliographischer Werke zum griechischen und lateinischen Schrifttum, wirkten dort.
Auch Byzantinische und Neugriechische Studien haben in Hamburg Geschichte. Neben Fabricius ist insbesondere der Professor des Hamburger Johanneums Wilhelm Wagner (1843-1880) zu nennen. Er interessierte sich für die Entstehung des gesprochenen Griechisch seiner Zeit aus dem antiken Griechisch und gab eine Reihe byzantinischer und frühneuzeitlicher Texte in griechischer Volkssprache heraus. Er war mit bedeutenden griechischen Gelehrten seiner Zeit befreundet und übersetzte auch neugriechische Literatur ins Deutsche („Lukis Laras“ von Dimitrios Vikelas).