Arbeitsfelder
Die Arbeitsfelder der Wissenschaft von der niederdeutschen Sprache und Literatur lassen sich grundsätzlich den beiden Fachrichtungen Linguistik und Literaturwissenschaft zuordnen.
Zur Linguistik des Niederdeutschen gehören vor allem folgende Gebiete:
- Sprachtheorie / Dialekttheorie
- sprachstrukturelle Beschreibung auf den verschiedenen Ebenen des Sprachsystems: Phonetik/ Phonologie, Graphematik, Morphologie, Lexikologie, Syntax, Textgrammatik
- Analyse sprachlicher Kommunikation (mit Bezug auf gesprochene und geschriebene Texte)
- Spracherwerbsforschung (Erst- und Zweitspracherwerb, mit Bezug auf die spezifische Sprachenkonstellation Hochdeutsch-Niederdeutsch)
- Mehrsprachigkeits- und Sprachkontaktforschung
- Soziolinguistik
- Sprachgeographie
- Sprachgeschichte
Die Literaturwissenschaft des Niederdeutschen beinhaltet vor allem folgende Arbeitsfelder:
- Theorie der Literatur und speziell der Dialektliteratur
- Edition und Kommentar
- Theorie und Praxis der Übersetzung
- Handschriften und Frühdrucke
- Analyse und Interpretation literarischer Texte
- Analyse literarischer Stoffe und Motive, auch in komparatistischer (literaturvergleichender) Sicht
- Wertung von Literatur (historisierende und aktualisierende Kritik)
- Geschichte der niederdeutschen Literatur, besonders unter Berücksichtigung sozialer und kultureller Zusammenhänge (z.B. des Zusammenhanges mit anderen Literaturen) sowie der Rezeption
Ok in de Wetenschop, bi de sik allens rund üm de nedderdüütsche Spraak un Literatur (Plattdüütsch) dreihen deit, hett de Wust twee Enn’: In de „Linguistik“ kickt een besonners op de Spraak un op de Lüüd, de düsse Spraak snacken doot – bi de „Literatur“ steiht dargegen dat schreven Woort un de Lüüd, de dat schriven un lesen doot, in de eerste Reeg.
To de „Linguistik“ von’t Plattdüütsche höört besonners:
- Spraaktheorie / Dialekttheorie
- Beschriven von de Spraakstruktur op enkelte Ebenen: Phonetik/Phonologie, Graphematik, Morphologie, Lexikologie, Syntax, Textgrammatik
- Analyse von dat, wat wi ünnerenanner snacken doot (un dat för Spraken un schreven Texten)
- Forschung över de Aart un Wies, wo wi en Spraak lehrn doot (egaal op een dat as eerste oder de tweete Spraak lehrt hett - ünnersöcht ward darbi besonners de Rull von dat Hooch- un dat Plattdüütsche)
- Forschung över de Aart un Wies, wo dat togeiht, wenn enkelte Spraken tohopen kommt
- Ünnersöken un Analyse von de Spraak, de von Lüüd, de een soziale Grupp tohören doot, bruukt ward
- sik darmit to beschäftigen, in wat för Regionen bestimmte Wöör un besonnere plattdüütsche Merkmale vörkommt un wo se sik utbreden doot
- sik darmit to beschäftigen, wo de Spraak fröher ween is un sik entwickelt hett.
To de „Literatur“ von’t Plattdüütsche höört besonners:
- de Theorie von de Literatur, insbesonnere von de Dialektliteratur
- dat Rutgeven un Verklaren von plattdüütsche Texten
- allens wat mit dat Översetten von plattdüütsche Texten to doon hett
- sik mit Texten to beschäftigen, de in ole Tiden schreven oder druckt worrn sünd
- dat Utenannerklamüstern un Düden von Texten, de to de plattdüütsche Literatur hören doot
- dat Utenannerklamüstern von all dat, wat Influss op de Schriverslüüd namen hett un woans se dat in ehr Texten opnamen hebbt
- sik darmit to beschäftigen, wat fröher un hüüt över de schreven Texten seggt worrn is oder seggt ward
- sik mit öllere plattdüütsche Literatur beschäftigen un darbi besonners den sozialen un kulturellen Tosamenhang in'n Blick hebben, in den de Texten vörkamen deen.