Sommerschule: Interdisziplinäre Zugriffe auf kulturelle Transfer- und Transformationsdynamiken in spanischsprachigen Literaturen09.03.2021-12.03.2021 im Hanse-Wissenschaftskolleg (Delmenhorst)
8. September 2020, von IRom
Der Begriff Transfer wird in der aktuellen gesellschaftswissenschaftlichen Forschung im Sinne einer Übertragung kultureller Elemente von einer Kultur in eine andere verwendet, wohingegen sich der Begriff der Transformation zunächst auf die rezipierende Gesellschaft bezieht, in der der Transfer eine Veränderung verursacht.
Die komplexen Beziehungsgeflechte der Gesellschaften des 21. Jahrhunderts sind von gewalttätiger Einflussnahme durch Versklavung, Krieg oder Vertreibung und vergangene und gegenwärtige Fluchtbewegungen sowie durch jahrhundertelange Migrationsströme, Globalisierung und Digitalisierung geprägt. Folglich sind theoretische Konzepte über unidirektionale Beeinflussungen einer Kultur oder auch Betrachtungen der Wechselbeziehungen zwischen zwei Kulturen obsolet. Vielmehr handelt es sich bei Transfer- und Transformationsdynamiken um polydirektionale, zeitlich und räumlich schwer zu verortende Prozesse.
Ausgehend von literaturwissenschaftlichen Sichtweisen auf unterschiedliche gesellschaftliche Transfer- und Transformationssysteme und deren literarisch-mediale Aneignungen strebt die geplante Sommerschule eine Ausweitung auf interdisziplinäre Perspektiven an, um so gesellschaftliche Phänomene des Wandels und der Übertragung transdisziplinär theoretisch und praktisch zu konzeptualisieren und Impulse für innovative literaturwissenschaftliche Studien zu setzen. Zusätzlich wollen wir zur Vernetzung von Nachwuchswissenschaftler*innen mit bereits etablierten Wissenschaftler*innen beitragen. Der fachwissenschaftliche Output soll in Form eines open-access-Bandes dokumentiert werden. Die Sommerschule findet auf Spanisch statt. Eine digitale Umsetzung kann zurzeit nicht ausgeschlossen werden.
Weitere Informationen dem offiziellen Call zu entnehmen: Call for Papers (PDF)
Verantwortliche
Prof. Dr. Inke Gunia, Universität Hamburg
Prof. Dr. Sabine Schlickers, Universität Bremen
Anna-Lena Glesinski, Universität Hamburg
Rebecca Kaewert, Universität Bremen