Über den Arbeitsbereich
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Unsere Beschäftigung mit der Linguistik des Deutsche unter dem Gesichtspunkt Deutsch als Zweit- und Fremdsprache beinhaltet neben Fragen des Spracherwerbs und der Sprachvermittlung insbesondere auch Fragen der kommunikativen Realität der Kommunikation in der Zielsprache Deutsch.
Dieses Vorgehen hat an der Universität Hamburg und insbesondere an den Fachbereichen Sprache, Literatur, Medien (SLM) I und II eine bwährte Tradition und bildet einen prominenten Bestandteil der Erforschung mehrsprachiger Kommunikation.
Inhalte und Geschichte von DaF und DaZ in Hamburg
Inhalte und Geschichte des sprachwissenschaftlichen Studienschwerpunktes DaF/DaZ an der Universität Hamburg
An der Universität Hamburg gibt es kein eigenes ‚Fach’, das den Titel „Deutsch als Fremdsprache“ bzw. „Deutsch als Zweitsprache“ trägt. Dies ist ein Unterschied zu anderen Hochschulen, die vor allem in neuerer Zeit eigene Studiengänge mit dem Namen ‚Deutsch als Zweitsprache’ eingerichtet haben.
Verfolgt man die einschlägige wissenschaftliche Diskussion wird deutlich, dass die Meinung darüber, ob Deutsch als Fremd- und/ oder Zweitsprache ein ‚Fach’ im akademischen Sinne ist, in der Tat sehr weit auseinandergehen (siehe z.B. Altmayer 2004).
Im Rahmen von Forschung und Lehre stehen am Institut für Germanistik der Universität Hamburg mit ‚Deutsch als Fremd- und Zweitsprache’ Konstellationen sprachlichen Handelns im Mittelpunkt, in denen es um
- Fragen des Erwerbs und der Vermittlung des Deutschen,
- Fragen der Charakteristika des sprachlichen Handelns in einer Fremd- und Zweitsprache sowie
- Fragen einer Beschreibung des Deutschen aus der Perspektive anderer Sprachen geht.
Insofern spielen Fragen der mehrsprachigen und interkulturellen Kommunikation ebenso eine zentrale Rolle wie Fragen des Sprachvergleichs (der alle Dimensionen der Sprachbetrachtung betrifft, von der Lautebene bis hin zu Texten und Diskusen), sowie Fragen der Kommunikation in Lehr-Lern-Diskursen und Grundlagen einer sprachwissenschaftlich begründeten Sprachvermittlung.
Historische Aspekte
Historische Aspekte
Nachweise zur Vermittlung des Deutschen als Fremsprache finden sich etwa ab dem 9. Jahrhundert. Die wissenschaftliche Beschäftigung mit Fragen der Vermittlung des Deutschen als Fremdsprache beginnt sehr viel später, etwa ab den 1950er Jahren und nimmt mit der Gründung nachstehender Institutionen Fahrt auf:
- 1950 Gründung des DAAD als Einrichtung der deutschen Hochschulen
- 1951 Gründungversammlung des Goethe-Instituts (Goethe-Institut e.V. zur Fortbildung ausländischer Deutschlehrer)
- 1952 förmliche Eintragung als „Goethe-Institut e.V. zur Förderung der deutschen Sprache im Ausland“ in das Münchener Vereinsregister
- 1953 Eröffnung des ersten Auslandinstituts (Dozentur) in Athen
- 1955 Deutschlehrerseminar in München
- 1965 Arbeitsstelle für wissenschaftliche Didaktik (AWD)
- 1971 Zentrale Ausbildungs- und Unterrichtsstätte (ZAUS).
Es sind die Universitäten Heidelberg und München, die dann in 1970er Jahren Fragen des Deutschen als Fremdsprache in die universitäre Lehre aufnehmen, so etwa im Rahmen des Magister- und Promotionsstudienganges für die Ausbildung „ausländischer“ Deutsch-Lehrer und DaF-Experten an der Universität Heidelberg. 1978 wird dann an der Universität München ein eigener Lehrstuhl für „Deutsch als Fremdsprache“ eingerichtet, den Prof. Dr. Harald Weinrich bekleidet.
Ein Stück Hamburger Geschichte: die Zusatzausbildung von Lehrern für Schüler verschiedener Muttersprachen
Bis zurück in die 1980er Jahre lässt sich die sogenannte ‚Zusatzausbildung’ zurückverfolgen, die auf eine Initiative Prof. Dr. Wolfgang Bachhofers aus den späten 1970er Jahren zurückgeht und dann in Kooperation mit dem Institut für Sprachlehrforschung (Willis Edmondson, Juliane House, Hans-Jürgen Krumm), dem Arbeitsbereich Interkulturelle Literaturwissenschaft (Ortrud Gutjahr, Bernd Stenzig) und der erziehungswissenschaftlichen Fakultät (Ingrid Gogolin, Ursula Neumann) ca. drei Jahrzehnte unter der Leitung von Prof. Dr. Jochen Rehbein zum Studienangebot der Universität Hamburg gehörte. Sie hatte das Ziel, Lehrkräfte, die bereits im Schuldienst tätig waren, auf den Unterricht von Kindern aus Familien vorzubereiten, die im Zuge einer Arbeitsmigration nach Deutschland gekommen waren.