Lehrlabore
- »Handlungs- und Ressourcenorientierung in der Analyse von Schüler:innentexten«
Innerhalb des Lehrlabors soll ein Veranstaltungskonzeptr erarbeitet und erprobt werden, das sowohl an der Fakultät für Erziehungswissenschaft als auch im Rahmen der Lehre innerhalb der germanistischen Linguistik angeboten wird. Das Herz- und Verbindungsstück dieser Lehrveranstaltung liegt in einem digitalisierten Korpus von Schülertexten, anhand derer Studierende einen ressourcenorientierten Umgang mit schüler:innenseitigen Texten im Unterricht einnehmen lernen. Das Korpus wird erstellt auf Basis bereits erhobener Daten aus unterschiedlichen Jahrgangsstufen und Unterrichtfächern. Besonderes Augenmerk der Kompilierung liegt auf den wesentlichen Handlungsformen, die im Unterricht eine zentrale Rolle spielen, wie etwa das Beschreiben, das Begründen, das Erkären, das Argumentieren. Neben der Korpuskompilierung ist eine weitere Datenaufbereitung erforderlich, die ein Annotationsschema vorsieht, mit dem sowohl textuelle Strukturen als auch konkrete sprachliche Realisierungsformen erfasst werden können. Die Erstellung eines beispeilgestützten Manuals dient der fundierten Grundlegung bei der Seminardurchführung und zielt auf die nachhaltige Nutzung auch unter fachdidaktischen Gesichtspunkten.
Leitung: Kristin Bührig, Drorit Lengyel
Mitarbeitende: Feline Kleimann, Lea Sophie Ladiges
- »Praxen kindlichen Spracherwerbs«
Das Vorhaben "Praxen kindlichen Spracherwerbs" strebt an, im Rahmen der Vorlesung „Ausgewählte Aspekte des Spracherwerbs: Familie und Bildungsinstitutionen" gezielt Studierende des Grundschullehramtes eine vertiefte Beschäftigung mit dem Themenkomplex 'Spracherwerb' anhand ausgewählter Phänomene kindlichen Sprachgebrauchs sowie spezifische Aneigungskonstellationen (z.B. Erwerb des turn-taking, aber auch Elmente der Morphosyntax etc.) zu ermöglichen. Diese Vertiefung soll in der Nutzung empirischer Daten (Sprachkorpora) bestehen, zu denen die Studierenden durch Beobachtungs- umd Rechercheaufträgen angehalteten werden. Die Aufträge sollen in Projektgruppen übernommen werden, auch erste Befunde sollen im Rahmen dieser Gruppen diskutiert werden und fließen in die Vorlesung ein. Die Arbeitsaufträge und die Ergebnisse sollen auch über die Vorlesung hinaus dokumentiert und als Materialsammlung für interessierte Lehrende und Studierend zur Verfügung gestellt werden.
- »Querstreben sprachförderlichen Fachunterrichts: eine linguistische Perspektive«
Bereits ab den 1970er Jahren wird die Idee eines sprachförderlichen Fachunterrichts diskutiert, z.B. unter Bezug auf die Idee Hallidays, nach der jeder Fachunterricht auch Sprachunterricht sei bzw. zu sein habe. Für die Planung eines solchen Unterrichts stellt sich jedoch oft die Frage nach den Ansatzpunkten und den Räume zur Thematisierung von ‚Sprache‘ in der Unterrichtung einzelner Sachfächer. Das Seminar, mit dem ein Herzstück eines Lehrlabors umgesetzt wird, hat zum Ziel Ansatzpunkte sprachförderlichen Fachunterrichts in der außerunterrichtlichen Lebenswelten von Schülern und Schülerinnen aufzuspüren und von diesen ausgehend Verbindungen zwischen den sprachlich-kommunikativen Anforderungen unterschiedlicher Unterichtsfächer sichtbar und damit für eine Behandlung im Unterricht fruchtbar zu machen.
- »Videodaten: Computergestütztes Transkribieren«
Auch wenn die Notation von face-to-face-Kommunikationen auf eine über 50jährige Tradition zurückblicken kann, besteht hinsichtlich der Granularität der Notation von Video-Daten noch immer ein erheblicher Diskussionsbedarf. Diese Tendenz wird durch aktuelle Diskurse und Entscheidungsnotwendigkeiten im Bereich der Korpuslinguistik und der „eHumanities“ befördert. In der Lehrveranstaltung geht es um die computergestützte Notation gesprochener Sprache unter ausdrücklicher Berücksichtigung kinesischer Ausdrucksformen (Mimik, Gestik, Proxemik, Aktionen). Das Lehrprojekt setzt damit mit seinem Schwerpunkt an einer konkreten sprachtheoretischen und methodischen Fragestellung an und bietet darüber hinaus den Erwerb technischen Know-Hows sowie eine Vertiefung bereits vorhandener diskursanalytischer Kompetenzen. Die Wege hin zu einer bestimmten Notation werden von den Teilnehmenden dokumentiert und für spätere Einsichtnahmen zur Verfügung gestellt.
- »Soziolinguistik live – Vorstellungen zu Sprache in kommunikationsintensiven Berufen«
In vielen Berufen steht Kommunikation im Mittelpunkt des professionellen Alltags: Einzelgespräche, Telefonate, Sitzungen, Unterricht, das Schreiben von E-Mails, Memos und Briefen etc. Dennoch wird die Rolle von Sprache und ihrem Einsatz im Beruf oft unterschätzt. Was konkret verstehen Berufstätige, also etwa Lehrende, Juristinnen und Juristen, Ärztinnen und Ärzte u.a. unter Sprache? Um dieser Frage nachzugehen, werden im Rahmen der Veranstaltung Interviewleitfäden und weitere Impulse vorbereitet, die unter Berücksichtigung aktueller Forschungsergebnisse aus dem Spektrum Sprachideologie und Sprachbewusstheit gemeinsam erarbeitet werden. Die erzielten Ergebnisse werden dokumentiert und können für weitere Forschungen genutzt werden.