Der Projektstandort Hamburg setzt sich zusammen aus dem Hamburger Zentrum für Sprachkorpora (HZSK,Sprecherin: Prof. Dr. Kristin Bührig), dem Langzeitvorhaben INEL („Grammatiken, Korpora und Sprachtechnologie für indigne nordeurasische Sprachen“ am Institut für Finnougristik/Uralistik, Leitung: Prof. Dr. Beáta Wagner-Nagy) und dem Institut für Deutsche Gebärdensprache und Kommunikation Gehörloser (IDGS, Leitung Prof. Dr. Annika Herrmann).
Das HZSK schafft als zertifiziertes CLARIN-D Zentrum seit seiner Gründung im Jahr 2011 an der Universität Hamburg einen institutionellen Rahmen für die nachhaltige Nutzbarkeit vornehmlich gesprochener und mehrsprachiger Forschungsdaten. Im Rahmen des CLARIN-D-Projektes sowie zweier Projekte der LIS-Förderlinie der DFG sind am HZSK umfangreiche Vorarbeiten in den für das QUEST-Vorhaben relevanten Bereichen entstanden, die als Grundlage für die künftige Arbeit fungieren werden.
INEL ist ein auf 18 Jahre angelegtes Langezeitvorhaben im Rahmen des gemeinsam von Bund und Ländern finanzierten Akademieprogramms, welches von der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften koordiniert wird. Es verfolgt die primäre Zielsetzung, existierendere Materialien teilweise stark bedrohter Sprachen auf dem Gebiet der Russischen Förderation zu kuratieren und mit dem Ziel einer dauerhaften sprach- und kulturwissenschaftlichen Nutzung aufzubereiten. Das Projekt setzt technisch/methodisch auf die lokale Infrastruktur des HZSK auf und erweitert die dort entwickelten Qualitätsstandards und Methoden der Datenkuratierung.
Bedingt durch den Forschungsgegenstand Gebärdensprachen ist die Schaffung digitaler multimodaler Sprachdaten und entsprechender Werkzeuge seit Ende der 1980er Jahre integraler Bestandteil der Forschungstätigkeit am IDGS. Schwerpunkte des Akademie-Langzeitvorhabens DGS-Korpus am IDGS sind neben der Erstellung eines Korpus der Deutschen Gebärdensprache auch ein korpusbasiertes Wörterbuch sowie die Nutzbarmachung der gewonnen Daten für die Sprachgemeinschaft.