Institutsleitung
Leiterin
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Grußwort
Liebe Leserinnen und Leser,
ich freue mich über Ihr Interesse an dem Institut für Finnougristik/Uralistik. Vielleicht wissen Sie bereits, dass Finnisch nicht wie zum Beispiel Schwedisch zur indoeuropäischen Sprachfamilie gehört, sondern wie Ungarisch, Estnisch, Saamisch und weitere kleinere Sprachen zur finno-ugrischen/uralischen Sprachfamilie. Diese Zusammengehörigkeit kann sowohl grammatikalisch als auch anhand der Phonetik nachgewiesen werden. Der gemeinsame Ursprung dieser Sprachfamilie und die Entwicklungen der einzelnen Sprachen ermöglichen es uns, kulturelle Entwicklungen zu sehen, Siedlungsströme nachzuverfolgen und historische Ereignisse einzuordnen. Sich ethnolinguistisch mit diesen Themen auseinander zu setzten ist meine große Leidenschaft und gleichzeitig der Rahmen unserer Studiengänge. Im Rahmen unseres BAchelorstudienganges Sprachen und Kulturen finnisch-ugrischer und sibirischer Völker vermitteln wir grundlegende fachwissenschaftliche Kenntnisse der finnisch-ugrischen bzw. uralischen Sprachen, Literaturen und Kulturen. Der Masterstudiengang Ethnolinguistik bedrohter Sprachen - Uralische Sprachen und Kulturen vertieft die Beschäftigung mit den uralischen Sprachen und Kulturen, insbesondere die Wechselwirkung von Sprache und Gesellschaft wird hier berücksichtigt, aber auch kulturelle Aspekte wie zum Beispiel Traditionen in die Gegenwart übertragen werden und welche Bedeutung dem Begriff kollektive Identität zukommt.
Neben der Lehre engagiert sich unser Institut in der Korpuslinguistik. Sammlungen von natürlichsprachlichen Daten wie überlieferte Erzählungen, archivierten Radiosendungen oder von uns in Feldstudien aufgezeichnete Gespräche werden abhängig von den spezifischen Fragestellungen einzelner Projekte untersucht, analysiert und beschrieben, so dass sowohl Gesetzmäßigkeiten als auch Phänomene erkannt werden können. Im Rahmen des INEL-Projekts erstellen wir sogenannte Sprachkorpora, die wir unter Open Access-Bedingungen sowohl der Fachgemeinschaft, als auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Auf Grundlage unter anderem dieser Daten erforschen wir in mehreren Projekten unterschiedliche sibirische Minderheitensprachen und publizieren die Forschungsergebnisse in Fachzeitschriften oder stellen sie auf internationalen Konferenzen vor. Unser Bachelorstudiengang Sprachen und Kulturen finnisch-ugrischer und sibirischer Völker befähigt unsere Studenten unter anderem sich kritischen mit Theorien und Methoden auseinander zu setzten sowie wissenschaftliche Fragestellungen selbständig zu bearbeiten. Darauf aufbauend werden im Masterstudiengang Ethnolinguistik bedrohter Sprachen - Uralische Sprachen und Kulturen zum Beispiel sprach- und kulturwissenschaftlichen Methoden und empirische Methoden zur Gewinnung von sprachlichen und kulturellen Daten vertiefend bearbeitet.
Mit unserem Internetauftritt möchten wir Ihnen Orientierung und thematische Einblicke in unsere Studiengänge und unsere Arbeit bieten. Wenn Sie Interesse an finno-ugrischen und uralischen Sprachen und Kulturen haben und sich entschließen bei uns zu studieren, würde mich dies ganz besonders freuen.
Herzlichst,
Prof. Dr. Beáta Wagner-Nagy
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