Finnougristik/Uralistik
Literatur im Baltikum: Die Bienen
29. Oktober 2020, von IFUU

Foto: Meelis Friedenthal
Das Nordost-Institut Lüneburg läd ein zur Lesung und zum Gespräch mit dem estnischen Schriftsteller Meelis Friedenthal.
Am Mittwoch, 4. November 2020, 18:30 Uhr
Live auf dem IKGN-YouTube-Kanal
Eine Veranstaltung innerhalb der Veranstaltungsreihe
„Shared Heritage – gemeinsames Erbe
Kulturelle Interferenzräume im östlichen Europa als Sujet der Gegenwartsliteratur“
Moderation:
PD Dr. David Feest (Nordost-Institut (IKGN e. V.), Lüneburg)
Der Roman „Die Bienen“ spielt am Ende des 17. Jahrhunderts. Nachdem Laurentius die Universität Leiden mit dem Bakkalaureusgrad abgeschlossen hat, erhält er ein Stipendium, um seine Studien an der Universität von Dorpat/Tartu fortzusetzen. Doch die unter schweren Missernten leidende schwedische Provinz Livland ist nicht gerade der freundlichste Ort, und innerhalb wie außerhalb der Universität beginnen sich Ereignisse zu entfalten, die bisweilen ziemlich furchterregend sind.
Anhand von Betrachtungen und Gesprächen des melancholischen Protagonisten beschreibt Friedenthal die damaligen Verhältnisse Livlands – Missernten, Hunger, Hexenprozesse –, aber auch zeitgenössische wissenschaftliche Theorien wie etwa die Humoralpathologie, optische Theorien, Robert Boyles’ Korpuskulartheorie etc. Im Anschluss an seine Lesung wird er besonders den intellektuellen Transfer zwischen den Zentren (darunter auch Deutschland) und der Peripherie (Estland) in der Frühen Neuzeit und heute diskutieren.
Zur Person:
Dr. theol. Meelis Friedenthal (* 1973 in Viljandi, Estland) ist Theologe, Historiker und Schriftsteller. Er ist Autor mehrerer Romane und zahlreicher Kurzgeschichten. Für seinen Roman Mesilased (Die Bienen) erhielt er 2013 den Literaturpreis der Europäischen Union. Der Roman wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt.