Arbeitsstelle European Media and Public Spheres
Irene Neverla
Gegenstand und Aufgaben
Die Arbeitsstelle „European Media and Public Spheres“ (EuroMaPS) besteht seit August 2001. Die Mitglieder der Arbeitsstelle sind in verschiedenen Fächern und Einrichtungen der Universität Hamburg tätig und befassen sich aus ihren jeweiligen disziplinären Perspektiven mit Medien, Kommunikation und Öffentlichkeit in europäischen Zusammenhängen. Die Zusammenarbeit knüpft an mehreren aktuellen Ausgangspunkten an.
Internationalisierung: Erstens bedarf die stattfindende Internationalisierung der Medien einer transnationalen und international vergleichenden Perspektive für Medienforschung und Medienausbildung. Diese kann und soll sich zunächst auf den überschaubaren europäischen Raum ausrichten.
Begleitende Forschung: Zweitens verlangt der fortschreitende europäische Vereinigungsprozess auf wirtschaftlicher, administrativer und zunehmend auch politischer Ebene die Herausbildung einer europäischen Öffentlichkeit bzw. bringt sie zwangsläufig mit sich und bedarf als solches einer begleitenden Analyse.
Vernetzung: Drittens fordert der von der Europäischen Union gewollte und geförderte Prozess der Europäisierung von Forschung und Lehre auch organisatorische Einrichtungen bzw. Netzwerke und Knotenpunkte, um diese internationalen Kooperationen voranzutreiben.
Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, haben sich folgende Mitglieder der Universität an der Arbeitsstelle gemeinsam organisiert:
- Prof. Dr. Uwe Hasebrink, Hans-Bredow-Institut für Medienforschung (HBI) / Fakultät für Geisteswissenschaften
- Prof. Dr. Hans Kleinsteuber, Institut für Politische Wissenschaften (IPW), Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
- Prof. Dr. Irene Neverla, Institut für Journalistik und Kommunikationswissenschaft (IJK), Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
- Prof. Dr. Wolfgang Settekorn, Institut für Romanistik (IfR), Fakultät für Geisteswissenschaften
Als KoordinatorIn und SprecherIn der Arbeitsstelle fungieren abwechselnd Prof. Hasebrink und Prof. Neverla.
Als wissenschaftliche Mitglieder wirken mit:
- PD Dr. Christiane Eilders (HBI)
- Anja Herzog M. A. (HBI)
- Dr. Steffen Kolb (Hamburg Media School)
- Corinna Lüthje M. A. (IJK)
- Sara Nofri (IPW)
- Dr. Monika Pater (IJK)
Die Arbeitsstelle hat sich das Ziel gesetzt, den Gegenstandbereich europäische Medien und europäische Öffentlichkeit sowohl theoretisch wie empirisch auszuloten und zwar in den Forschungsfeldern Medieninhalte und Medienkultur, Räume und Akteure sowie Publika und Rezeptionsweisen.
Aktivitäten im Berichtszeitraum 2003 - 2006
Etablierung der Vortragsreihe „Gespräche zu Europa“
Diese Vortragsreihe fand regelmäßig an ein bis zwei Terminen pro Semester statt. Es sprachen:
- Prof. Dr. Christine Landfried (IPW): Der Konvent zur Zukunft der EU (08.01.2004).
- Maria von Welser (NDR, Hamburg): Auslandsberichterstattung in Europa (16.06.2004).
- Podiumsgespräch mit Prof. Wolfgang Settekorn, Dr. Jochen Hellmann u. a.: Studieren im Ausland (11.12.2004).
- Friederike Gräper M. A. (Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik, Universität Hamburg): Europäische Medienhilfe auf dem Balkan – Kulturpolitik durch die Hintertür? (09.05.2005).
- Dimitry Ruschin: Medien und Journalismus in Russland. Strukturen und Trends (17.10.2005).
- Prof. Dr. Hillel Nossek (Tel Aviv, College of Management): New Media Map in Israel and its Cultural Implications (30.01.2006).
- Sara Nofri M. A. (Arbeitsstelle Medien und Politik am IPW): Environment in the European Press (30.05.2006).
- Claudia Huber M. A. (Hamburg Media School): Entstehungspunkte europäischer Öffentlichkeit (12.06.2006).
- Cornelia Bolesch (Süddeutsche Zeitung, Büro Brüssel): EU-Berichterstattung aus Brüssel. Die Sicht der Korrespondenten (18.11.2004).
Aufbau von Forschungskooperationen mit europäischen Universitäten
Workshop mit Vertretern von EuroMaPS und Vertretern der Jagellonian University in Krakau, Polen (Press Research Center sowie European Studies Programm) am 03. bis 04.06.2004 in Krakau: „Wertekodex und Umweltberichterstattung in Europa“.
Gespräch mit Vertretern des Europäischen Forschungsinstituts in Florenz, in Hamburg am 23.06.2005: „Transnationale Krisen und die Medienberichterstattung“.
Informationsaustausch zwischen EuroMaPS-Mitgliedern betreffend Koordination der Lehre, Forschungsressourcen, internationale Tagungen, Publikationsvorhaben etc.
Diesem Informationsaustausch dienen regelmäßige Arbeitstreffen, die seit der Gründung von EuroMaPS während des Semesters monatlich zweimal stattfinden.
Erstellung einer Website
(www.uni-hamburg.de/euromaps) zur Darstellung der Aktivitäten und Forschungsinhalte der Arbeitsstelle.
Perspektiven
Die Arbeitsstelle EuroMaPS hat sich als Forum für interne und externe Wissenschaftskommunikation bewährt und soll erhalten und weiterentwickelt werden. Wünschenswert ist die langfristige Vertiefung von Forschungskooperationen.
Publikationen
Einschlägige Publikationen von Mitgliedern der Arbeitsstelle:
Baldi, Paolo/Uwe Hasebrink (Hrsg.) (im Druck): Broadcasters and Citizens in Europe. Trends in media accountability and viewers participation. London.
Eilders, Christiane/Uwe Hasebrink/Anja Herzog (2006): Das aktive Publikum. Institutionalisierung zivilgesellschaftlicher Kontrolle des Fernsehens auf europäischer Ebene. In: W. R. Langenbucher/M. Latzer (Hrsg.): Europäische Öffentlichkeit und medialer Wandel. Wiesbaden: 330-351.
Eilders, Christiane/Katrin Voltmer (2004): Zwischen Marginalisierung und Konsens: Europäische Öffentlichkeit in Deutschland. In: C. Eilders/F. Neidhardt/B. Pfetsch: Die Stimme der Medien. Pressekommentare und politische Öffentlichkeit in der Bundesrepublik. Wiesbaden: 358-385.
Eilders, Christiane/Katrin Voltmer (2003): Zwischen Deutschland und Europa. Eine empirische Untersuchung zum Grad von Europäisierung und Europa-Unterstützung der meinungsführenden deutschen Tageszeitungen. In: Medien & Kommunikationswissenschaft 2 (51): 250-270.
Hasebrink, Uwe (2006): The Audiences’ Perspective on Global Media Landscapes. In: W. Urricchio/S. Kinnebrock (Hrsg.): Media Cultures. Heidelberg: 49-60.
Hasebrink, Uwe/Anja Herzog/Christiane Eilders (im Druck): Media users’ participation in Europe from a civil society perspective. In: P. Baldi/U. Hasebrink (Hrsg.): Broadcasters and Citizens in Europe. Trends in media accountability and viewers participation. London.
Hasebrink, Uwe/Herzog, Anja (2004): Mediennutzung im internationalen Vergleich. In: Hans-Bredow-Institut (Hrsg.): Internationales Handbuch Medien 2004/2005. Baden-Baden: 112-134.
Hasebrink, Uwe (2003): Gibt es ein europaweites Medienpublikum und damit einen europäischen Markt für Medien? Existe-t-il un public européen des médias et donc un marché européen des médias? In: P. Albert/U. Koch/R. Rieffel/D. Schröter/P. Viallon (Hrsg.): Les médias et leur public en France et en Allemagne. Die Medien und ihr Publikum in Frankreich und Deutschland. Paris: 305-324.
Hasebrink, Uwe/Anja Herzog (2002): Vergleichsweise schwierig: Internationale Forschungskooperation. In: K. Hafez (Hrsg.): Die Zukunft der internationalen Kommunikationswissenschaft in Deutschland. Hamburg: 155-170.
Herzog, Anja/Uwe Hasebrink/Christiane Eilders (2006): Medien-Qualitäten aus der Sicht des Publikums. Europas Mediennutzer zwischen Konsum, Kritik und Partizipation. In: S. Weischenberg/W. Loosen/M. Beuthner (Hrsg.): Medien-Qualitäten. Öffentliche Kommunikation zwischen ökonomischem Kalkül und Sozialverantwortung. Konstanz: 399-414.
Kleinsteuber, Hans J./Barbara Thomaß (2006): „The German Media Landscape“. In: European Journalism Centre (Hrsg.): European Media Landscape (vgl. auch: www.ejc.nl).
Kleinsteuber, Hans J. (2006): „Deutsche Welle & Co und ihr Beitrag zur Stärkung europäischer Öffentlichkeit”. In: W. L. Langenbucher/M. Latzer (Hrsg.): Europäische Öffentlichkeit und medialer Wandel. Wiesbaden: 305-317.
Kleinsteuber, Hans J. (2006) „Europäisches Projekt und europäische Öffentlichkeit. Warum finden beide nicht zusammen? In: P. Filzmaier/M. Karmasin/C. Klepp (Hrsg.): Politik und Medien – Medien und Politik. Wien: 226-243.
Kleinsteuber, Hans J. (2005): „Medienpolitik für das Öffentliche – Public Service in Europas Vergangenheit und Zukunft“. In: F. Werneke (Hrsg.): Die bedrohte Instanz. Positionen für einen zukunftsfähigen öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Berlin: 31-44.
Kleinsteuber, Hans J. (2005): „The Internet between Regulation and Governance“. In: Organization for Security and Co-operation in Europe (OSCE) – The Representative on Freedom of the Media (Hrsg.): The Media Freedom Internet Cookbook. Vienna: 61-75.
Kleinsteuber, Hans J. (2005): „EuroFuture: Auslandsrundfunk – ein verquerer Begriff“. In: epd medien v. 7. Juli: 5-9 (auszugsweise nachgedruckt in: Entwicklungspolitik Nr. 18/19: 61 f.)
Kleinsteuber, Hans J. (2004)„Strukturwandel der europäischen Öffentlichkeit? Der Öffentlichkeitsbegriff von Jürgen Habermas und die European Public Sphere“. In: L. M. Hagen (Hrsg.): Europäische Union und mediale Öffentlichkeit. Theoretische Perspektiven und Befunde zur Rolle der Medien im europäischen Einigungsprozess. Köln: 29-46.
Kleinsteuber, Hans J. (2004): „Germany“. In: M. Kelly/G. Mazzoleni/D. McQuail (Hrsg.): The Media in Europe. The Euromedia Handbook. London: 78-90.
Kleinsteuber, Hans J. (2003): „A New European Mediascape“. In: L. Rivi (Hrsg.): Quo Vadis European Cinema? Themenheft von: Spectator. The University of Southern California Journal of Film and Television Criticism. Los Angeles: 62-66.
Kleinsteuber, Hans J. (2003): „The Digital Age: New Challenges after Three Hundred Years of Mass Media Experience.“ In: Organization for Security and Co-operation in Europe (OSCE) Representative on Freedom of the Media (Hrsg.): Spreading the Word on the Internet. Wien: 149-154.
Kolb, Steffen (2005): Mediale Thematisierung in Zyklen. Theoretischer Entwurf und empirische Anwendung. Köln.
Kolb, Steffen (2004b): Voraussetzungen für und Gewinn bringende Anwendung von quasiexperimentellen Ansätzen in der kulturvergleichenden Kommunikationsforschung. In: W. Wirth/E. Lauf/A. Fahr (Hrsg.): Forschungslogik und -design in der Kommunikationswissenschaft. Band 1: Einführung, Problematisierungen und Aspekte der Methodenlogik aus kommunikationswissenschaftlicher Perspektive. Köln: 157-178.
Kolb, Steffen (2002): The Functional Equivalence Concept as an Approach to Allow a Broad Level of Comparability in General Media Statistics. Dortmund: ENTIRE Conference paper.
Kolb, Steffen (2001): Vetternwirtschaft à la Française. In Cover – Medienmagazin 1/2001: 28-29.
Neverla, Irene (2006): Der Journalismus warnt – nur ungenügend? Potentiale der journalistischen Risikoberichterstattung zur Konstituierung einer europäischen Öffentlichkeit. In: W. R. Langenbucher/M. Latzer (Hrsg.): Europäische Öffentlichkeit und medialer Wandel. Eine transdisiziplinäre Perspektive. Wiesbaden: 232-243.
Neverla, Irene (2006): Journalistic Coverage of Environmental Risks and ist Potentials for the European Public Sphere. In: S. Kaitatzi-Witlock/A. Baltzis (Hrsg.): Innovation and Challanges in the European Media. Thessaloniki.
Neverla, Irene (2006): Journalistic Coverage of Environmental Risks and ist Potentials for the European Public Sphere. In: European Journal of Communication, ed. by P. Golding et. al. (Autumn 2006, forthcoming).
Voltmer, Katrin/Christiane Eilders (2003): The Media Agenda: The Marginalization and Domestication of Europe. In: K. Dyson/K. Götz (Hrsg.): Germany and Europe: A ´Europeanized´ Germany? (Proceedings of the British Academy, 119). Oxford: 173-197.
von Storch, Hans/Mariza Costa-Cabral/Charlotte Hagner/Frauke Feser/Jozef Pacyna/Elisabeth Pacyna/Steffen Kolb (2003): Four Decades of Gasoline Lead Emissions and Control Policies in Europe: A Retrospective Assessment, the Science of the Total Environment 311: 151-176.
von Storch, Hans/Charlotte Hagner/Frauke Feser/Mariza Costa-Cabral/Jozef Pacyna/Elisabeth Pacyna/Steffen Kolb (2002): Integrated assessment of past European gasoline-lead policies (1958-1995), EOS 83: 393, 399.
Wirth, Werner/Steffen Kolb (2004): Designs and Methods of Comparative Political Communication Research. In: F. Esser/B. Pfetsch (Hrsg.): Comparing Political Communication: Theories, Cases, and Challenges. New York: 87-114.
Wirth, Werner/Steffen Kolb (2003): Äquivalenz als Problem: Forschungsstrategien und Designs der komparativen Kommunikationswissenschaft. In: F. Esser/B. Pfetsch (Hrsg.): Politische Kommunikationsforschung im internationalen Vergleich. Opladen: 104-131.