Das Langzeitprojekt INEL - Erschließung indigener nordeurasischer Sprachen
13. November 2017, von Webredaktion SLM
Videobeitrag über das auf 18 Jahre angelegte Langzeitvorhaben des gemeinsam von Bund und Ländern finanzierten Akademieprogramms.
„INEL (Indigenous Northern Eurasian Languages) - Grammatiken, Korpora und Sprachtechnologie für indigene nordeurasische Sprachen“ ist ein auf 18 Jahre (01.02.2016 – 31.12.2033) angelegtes Forschungsprojekt im Rahmen des gemeinsam von Bund und Ländern finanzierten Akademieprogramms, welches von der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften koordiniert wird.
Das Projekt wurde von Projektleiterin Prof. Dr. Beáta Wagner-Nagy aus dem Institut für Finnougristik/Uralistik, Dr. Michael Rießler (Skandinavisches Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg) sowie von Hanna Hedeland und Timm Lehmberg (Geschäftsführung des Hamburger Zentrum für Sprachkorpora) beantragt und wird von der Akademie der Wissenschaften in Hamburg in Kooperation mit der Universität Hamburg durchgeführt.
Über das Projekt
Ziel des Projekts ist die Erschließung sprachlicher Ressourcen indigener Sprachen sowie ihre Bereitstellung über eine digitale Forschungsinfrastruktur.
Auf dem Gebiet der Russischen Föderation existiert eine Vielfalt indigener Sprachen, die lediglich von wenigen Bewohnern der Region noch aktiv gesprochen werden und zum Teil sogar akut bedroht oder ausgestorben sind. Die zahlreichen Zeugnisse hierüber liegen beispielsweise in Form von handgeschriebenen Textsammlungen, analogen Tonaufnahmen, Wortlisten etc. in Archiven und Sammlungen (z. B. in Hamburg, Helsinki, Moskau, St. Petersburg, Tartu, Tomsk, etc.) vor.
Das Auffinden und die Erschließung dieser Ressourcen – in einigen Fällen überhaupt die Dokumentation ihrer Existenz – ist eine der initialen Tätigkeiten, die INEL seit Beginn des Jahres 2016 verfolgt. Mithilfe aktueller Methoden der digitalen Datenaufbereitung werden die in den Sammlungen enthaltenen einzigartigen Daten zusammengetragen, teilweise nacherhoben, digitalisiert und mit einer Fülle weiterer linguistischer Informationen angereichert. Die daraus entstehenden digitalen empirischen Datensammlungen (Korpora) werden in einem interdisziplinären Netzwerk der Öffentlichkeit dauerhaft online bereitgestellt. Dabei fungiert INEL als Brücke zwischen der Erforschung indigener Sprachen und den internationalen Partnerinstitutionen.
Videobeitrag
Quelle: YouTube/Akademie der Wissenschaften in Hamburg