Häftlinge aus Polen im KZ Neuengamme
5. Oktober 2022, von OESt

Foto: SHGL,Alexandra Egorenko, 2020
Fast die Hälfte der etwa 100.000 Gefangenen im KZ Neuengamme, mehr als 41.000 Menschen, kam aus dem östlichen Europa und Mittelosteuropa. Sie waren Kriegsgefangene, deportierte Widerständler:innen und politische Gegner:innen, Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma oder inhaftierte Zwangsarbeiter:innen.
Dr. Alexandra Köhring, Referentin des Vorstandes der Stiftung Hamburger Gedenkstätten, bietet im Wintersemester 2022/23 als Lehrauftrag des Fachbereichs Geschichte ein Projektseminar an, an dem Studierende der Geschichte und Studierende des MA Osteuropastudien teilnehmen können. Das Seminar wird in Kooperation mit der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte. durchgeführt.
"In dem Projektseminar wollen wir besonders die Geschichte der etwa 15000 polnischen Häftlinge im KZ Neuengamme beleuchten. Das Seminar führt in den historischen Kontext, die Besatzungszeit und die Verfolgung der polnischen Bevölkerung durch die Nationalsozialisten sowie den Widerstand ein. Thematisiert wird außerdem die deutsch-polnische Erinnerungskultur und -politik zum Zweiten Weltkrieg und der Besatzung: Die Geschichts- und Erinnerungspolitiken des Kalten Krieges sowie die Europapolitiken haben Spannungsfelder geschaffen, die bis heute Konflikte aus der Zeit von 1939 bis 1945 immer wieder aufbrechen lassen. Das Erinnern an die NS-Verbrechen und den Zweiten Weltkrieg im östlichen Europa zeigt sich heute in auseinanderdriftenden oder gespaltenen Gedächtniskulturen."
Nähere Informationen erhalten Sie in der ersten Seminarsitzung.
Zur Website der KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen
Gedenktuch. Geschenk von Mirosław Firkowski, KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Foto: SHGL