»BEWEGTE KÖRPER – VERBORGENES WISSEN. ENERGIEN UND ÖKOLOGIEN KORPORALER PRAKTIKEN UM 1900«

Foto: Rudolf von Laban: Raum und Körper, um 1915 (1990/0093). Kunsthaus Zürich, Grafische Sammlung. Nachlass Suzanne Perrottet, 1990/The Trustees of the Rudolf Laban Estate
Wann: Do, 15.05.2025, 14:30 Uhr bis Fr, 16.05.2025, 15:00 Uhr
Wo: DFG-Kolleg-Forschungsgruppe »Imaginarien der Kraft«, Gorch-Fock-Wall 3, 1. OG, 20354 Hamburg
An der Schwelle zum 20. Jahrhundert entfacht sich ein neues Interesse am bewegten Körper als Ort der Produktion und Transformation von Wissen. Dies manifestiert sich disziplinübergreifend in wissenschaftlichen und ästhetischen Feldern – von den Bewegungskünsten über die Medizin, die Psychologie bis zur arbeitswissenschaftlichen Optimierung körperlicher Fähigkeiten.
Eingebettet in relationale Denkweisen, die den Körper als integralen Teil komplexer Beziehungen zwischen Organismus und Umwelt betrachten, fungieren korporale Praktiken als Figurationen, an denen sich zirkulierende Kräfte und verborgene Energien materialisieren und transformieren: Diese prägen nicht nur künstlerische Praktiken, sondern auch wissenschaftliche Erkenntnismodelle, die dem bewegten Körper eine zentrale epistemische Funktion in der Erkundung bislang verborgener Wissensbestände zusprechen.
Das Symposium erkundet diese Figurationen in einem interdisziplinären Resonanzraum. Die Vorträge thematisieren die doppelte Funktion körperlicher Bewegung als räumliche und epistemische Transgression. Im Fokus stehen wissenschaftliche und künstlerische Praktiken, die den Körper als Medium zur Sichtbarmachung und Mobilisierung latenter Energien begreifen und damit die Grenzen zwischen subjektiver Erfahrung und objektiver Erkenntnis, zwischen materiellen und immateriellen Dimensionen der Wirklichkeit durchlässig machen.
Das Symposium ist eine Kooperation des DFG-Forschungsprojekts »Energie: Schlüsselkonzept der sowjetischen Avantgarde« (FU Berlin), der DFG-Kolleg-Forschungsgruppe »Imaginarien der Kraft« (Universität Hamburg), des SNF-Doktoratprojekts »Ökologien des Körpers: Bewegungskulturen und Lebenswissenschaften im frühen 20. Jahrhundert« (Universität Zürich) und des Doktoratprogramms »Epistemologien ästhetischer Praktiken« (Zürich).