Die Walter A. Berendsohn Forschungsstelle für deutsche Exilliteratur widmet sich schwerpunktmäßig der Erforschung und Vermittlung derjenigen Literatur, die durch die Umstände ihrer Entstehung die massenhafte Exilierung von Literaten, Künstlern und Intellektuellen aus Nazi-Deutschland seit 1933 bezeugt und reflektiert. Neben der Sicherung, systematischen Sichtung und z.T. auch Sammlung von Quellen zur Literatur- und Theatergeschichte dieser Zeit verfolgt sie das Ziel, literatur- und kulturwissenschaftliche Forschungen zum Exil anzustoßen und international zu vernetzen. Sie will ein Forum sein, das die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Exil 1933–1945 vor dem Horizont übergreifender Exilstudien, die literarische Texte anderer Epochen, Sprachen und Kulturen ebenso einbeziehen wie allgemeinere literarästhetische und kulturtheoretische Reflexionen des Exils, je neu verhandelt. Dabei richtet sich das Forschungsinteresse insbesondere auch auf Gegenwartstexte, die historische oder aktuelle Exile literarisch verarbeiten.
Zu den Aufgaben der Forschungsstelle gehört es ebenso, Exilthemen in der Öffentlichkeit präsent zu halten und durch Kontakte zu verwandten Einrichtungen und Bildungsinstitutionen Diskussionen zur Geschichte und Aktualität des Exils anzuregen und zu begleiten.