Geschichte
Geschichte des Instituts
Das Institut für Germanistik, das heute zum Fachbereich Sprache, Literatur und Medien gehört, ist aus einer wissenschaftlichen Einrichtung hervorgegangen, die älter ist als die Universität Hamburg. Im Rahmen des Allgemeinen Vorlesungswesens wurde 1910 ein Deutsches Seminar eingerichtet und mit einem Ordinariat für Deutsche Sprachwissenschaft ausgestattet, auf das Prof. Dr. Conrad Borchling berufen wurde. Hauptaufgabe in der Lehre war die Ausbildung von Oberlehrerinnen und Volksschullehrerinnen im Fach Deutsch. Mit der Gründung der Universität im Jahre 1919 wurde der Lehrstuhl Borchlings durch ein Extraordinariat für Neuere Deutsche Literaturgeschichte ergänzt, das mit Robert Petsch besetzt wurde. 1926 wurde diese Professur in ein Ordinariat umgewandelt und zusätzlich ein Extraordinariat für Deutsche Philologie eingerichtet.
Damit war jene Trennung der beiden Abteilungen des Deutschen Seminars eingeleitet, die sich noch bis 2013 im Bestehen von zwei unabhängigen Instituten der Germanistik, dem Institut für Germanistik I und dem Institut für Germanistik II, manifestierte. Diese beiden Institute firmierten von 1926/28 bis 1999 unter den Namen Germanisches bzw. Literaturwissenschaftliches Seminar.
1962 zogen beide Institute an ihren jetzigen Standort, den so genannten Philosophenturm im Von-Melle-Park 6. Zu den herausragenden Persönlichkeiten der Institutsgeschichte gehört Agathe Lasch, die ihre Hochschullaufbahn in den USA aufgab, sich in Hamburg habilitierte und 1923 erste Professorin der Universität Hamburg wurde. Als Jüdin wurde sie ein Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.
Die Jubiläumsveranstaltung „Hundert Jahre Germanistik in Hamburg“ fand 2010 im Agathe-Lasch-Hörsaal statt.