Prof. Dr. Susanne Schmidt-Knaebel
Professorin im Ruhestand
Linguistik des Deutschen
Anschrift
Universität Hamburg
Fakultät für Geisteswissenschaften
Fachbereich Sprache, Literatur, Medien I
Institut für Germanistik
Schwerpunkte
- Patholinguistik (Sprachverlustforschung), speziell schizophrene Sprache
- Dialoglinguistische Untersuchungen an psychotherapeutischen Gesprächen
- Textlinguistik der Einfachen literarischen Formen nach A. Jolles (Märchen, Sage und Legende)
- Spezielle Forschungen zur Intertextualität (= internen Vernetzung) im Erzählwerk Ludwig Bechsteins
Texte von Ludwig Bechstein (1801-1860) sowie Inhaltsangaben und Kommentare zu seinem Werk
Werdegang
Studium der Romanistik und Germanistik an den Universitäten Kiel, Innsbruck, Lausanne und Freiburg. 1. Staatsexamen für den Höheren Schuldienst 1963, 2. Staatsexamen 1965. Promotion 1970 und wissenschaftliche Assistentur, ab 1970 Studienassessorin im Hochschuldienst am Institut für Deutsche Sprache und Literatur der Universität Köln. 1971 Wissenschaftliche Oberrätin am Germanischen Seminar der Universität Hamburg. Seit 1979 Professorin C2, Habilitation 1980 (venia legendi für das Fach Deutsche Sprache und Literatur).
Biographisches
Geb. 1937 in Kiel. 1957 Abitur.
Schwerpunkte
- Patholinguistik (Sprachverlustforschung), speziell schizophrene Sprache
- Dialoglinguistische Untersuchungen an psychotherapeutischen Gesprächen
- Textlinguistik der Einfachen literarischen Formen nach A. Jolles (Märchen, Sage und Legende)
- Spezielle Forschungen zur Intertextualität (= internen Vernetzung) im Erzählwerk Ludwig Bechsteins
Publikationen
Wichtige Veröffentlichungen:
- Dissertation: Die Syntax der -ant-Formen im modernen Französisch. "Adjectif verbal", "Participe présent" und "Gérondif" (330 S.). Bensberg (Schäuble) 1971 (= Romanistik Nr. 1)
- Syntakto-semantische und pragmatische Aspekte des Sprechverhaltens bei schizophrenen Probanden. In: Heinrich Weber, Harald Weydt (Hg.): Sprachtheorie und Pragmatik. Akten des 10. Linguistischen Kolloquiums. Tübingen 1975, Bd 1, S. 207-219
- Habilitationsschrift: Schizophrene Sprache in Monolog und Dialog. Psycholinguistischer Beitrag zu einer Charakteristik psychotischer Sprechakte mit Vorschlägen für das Gespräch in Klinik und Psychotherapie (380 S.). Hamburg (Buske) 1983. (Rezension)
- Zum Begriff des 'ärztlichen Deutens' im Rahmen einer diskursanalytischen Psychotherapieforschung. In: Deutsche Sprache. Zeitschrift für Theorie, Praxis, Dokumentation 3/88(1988) S. 259-270 (= 1988a)
- Frauen und Sprache. Wie gehen Frauen mit Sprache um, und wie geht die Sprache mit Frauen um. (= Oldenburger Universitätsreden Nr. 23) Oldenburg (Bibliotheks- und Informationssystem der Universität) 1988 (= 1988b)
- Dorette Laack, S. Schmidt-Knaebel, G. Krüger: Linguistische Analyse verbaler akustischer Halluzinationen. Eine interdisziplinäre Untersuchung bei schizophrenen Patienten. Arbeitspapier der Landesnervenanstalt Andernach 1988b
- Sprache und Schizophrenie. Eine kommentierte Bibliographie zur Schizolinguistik (273 S.). Hamburg (Buske) 1992
- Ernst Wiecherts "Meta-Märchen": Märchen über Märchen und Märchen im Märchen. Anhand von Der arme und der reiche Bruder und Der alte Zauberer oder das Ende vom Lied. In: Märchenspiegel 7/2 (1996), S. 25-27
- Textlinguistik der Einfachen Form. Die Abgrenzung von Märchen, Sage und Legende zur literarischen Kunstform der Novelle (231 S.). Frankfurt/M. (Lang) 1999 (= 1999a). Darin:
1. Das Volksmärchen der Brüder Grimm in der textlinguistischen Analyse. Anhand eines Vergleichs von drei Fassungen der Goldenen Gans. Auch in Märchen und Fantasy. Themenheft der Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik 23/92 (1993), S. 14-55 (Rezension von Charlotte Oberfeld aus Märchenspiegel. Zeitschrift für internationale Märchenforschung und Märchenkunde 2 (1994) 21)
2. Ludwig Bechsteins Sagensammlungen in der linguistischen Analyse. Die Textanfänge und Titel der Thüringer Sagen in den Fassungen von 1835-38 und 1858. Auch in Euphorion. Zeitschrift für Literaturgeschichte 89/4 (1995) 1995, S. 455-483
3. Die Volkslegende in der textlinguistischen Analyse. Formale und inhaltliche Kennzeichen der legendenartigen Texte in Bechsteins Deutschem Sagenbuch
4. Das Motiv vom verlorenen Kind in den Volkssagen bei Ludwig Bechstein. Textlinguistische Analyse
5. Der Dichter und der Sagensammler. Textlinguistische Befunde zur Wortlänge in frühen und späten Novellen von Ludwig Bechstein
6. Der Gebrauch von Personeneinführung und -bezeichnung in Novelle und Roman bei Ludwig Bechstein. Auktoriales vs. figurenspezifisches Erzählen anhand von Der Rabe und Der Spielmann vom Thüringer Walde - Zur Typologie des psychotherapeutischen Dialogs I. Syntaktische, semantische und kommunikativ-pragmatische Besonderheiten der Gesprächsführung im Neurolinguistischen Programmieren (NLP). In: Sprachtheorie und sprachliches Handeln. Festschrift für Jochen Rehbein zum 60. Geburtstag. Hg. von Kristin Bührig und Yaron Matras. Tübingen (Stauffenburg) 1999, S. 43-60 (= 1999b)
- Zur Typologie des psychotherapeutischen Dialogs II. Das Behandlungsgespräch im Rahmen der psychodramatischen Methode aus linguistischer Sicht. In: Zeitschrift für Germanistik 1/2001, S. 88-104 (= 2001a)
- Erzählte Rede in zwei Novellen von Ludwig Bechstein. Ein politisierter Romantiker auf dem Weg in den literarischen Realismus. In: Jahrbuch 2001 des Hennebergisch-Fränkischen Geschichtsvereins. Kloster Veßra, Meiningen, Münnerstadt. 2001, S. 91-114 (= 2001b)
- "Man muß aber doch jemand haben, gegen den man sich ausspricht" - Ludwig Bechsteins Briefe an Dr. Ludwig Storch (222 S.). Shaker (Aachen) 2000 (Rezension)
- Kommentar zu Ludwig Bechsteins Deutschem Sagenbuch. Unter besonderer Berücksichtigung der intertextuellen Bezüge (Quellen und werkinterne Parallelen) (ca. 1300 S.). 1. Bd: DSB 1-500, 2. Bd: DSB 501-1000. Shaker (Aachen) 2004
- Ludwig Bechstein als Märchenautor. Die vier Anthologien im Überblick. In: Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik (LiLi) 130, 2003, S. 137-160
- Ludwig Bechstein als Sagensammler. Die fünf großen Anthologien im Überblick. Als Nachwort in Nr. 14 erschienen.
- Ludwig Bechstein. Prosasagen außerhalb der großen Anthologien (1826–1859). Lang (Frankfurt etc.) 2008
- Simone de Beauvoir: Spuren des zweiten Weltkriegs in Leben und Werk. In: Dann gibt es nur eins! Von der Notwendigkeit, den Frieden zu gestalten. Beiträge der Konferenz anlässlich des 60. Todestages von Wolfgang Borchert. Frankfurt/M. (Peter Lang) 2008, S. 193-218
- "Die Wahrheiten vergehen, die Wahrheit selbst bleibt." Ernst Barlachs literarische Skizzen. In: Heidi Beutin, Wolfgang Beutin, Heinrich Bleicher-Nagelsmann, Holger Malterer (Hrsg.): Ernst Barlach (1870–1938). Sein Leben, sein Schaffen, seine Verfolgung in der NS-Diktatur. Vorträge der Tagung in Berlin vom 30. Mai–1. Juni 2008 anläßlich des 70. Todestages des Künstlers. Bremer Beiträge zur Literatur- und Ideengeschichte Nr. 56. Frankfurt/M. (Peter Lang) 2009, S. 245–278.
- "Lida Gustava Heymann und Anita Augspurg: Für Freiheit, Recht und Frieden." In: Heidi Beutin, Wolfgang Beutin, Heinrich Bleicher-Nagelsmann, Holger Malterer (Hrsg.): Die Frau greift in die Politik. Schriftstellerinnen in Opposition, Revolution und Widerstand. Bremer Beiträge zur Literatur- und Ideengeschichte Nr. 57. Frankfurt/M. (Peter Lang) 2010, S. 83-108.
- Schreiben rettet ein Leben. Ilse Aichingers Roman „Die größere Hoffnung“. In: Heidi Beutin, Wolfgang Beutin u.a. (Hgg.): Der Sturz in die Barbarei 1933. Antworten deutschsprachiger jüdischer Künstlerinnen und Künstler. Mössingen (Talheimer) 2011, 107-148 (= talheimer sammlung kritisches wissen Nr. 65)
- Die Wartburgfahrt von Ludwig Bechstein. „In der Erinnrung schöner Welt“. Ludwig Bechsteins Entwurf zum Epos „Die Wartburgfahrt“ 1843–1847. Bad Langensalza (Rockstuhl) 2012
- Ludwig Bechstein: Die kleinen Novellen und die Erzählungen. Inhalte – Kommentare – Materialien. Frankfurt/ M. usw. (Peter Lang) 2013
- Ludwig Bechsteins Volkslegenden von der Marien-Erscheinung in Münnerstadt und seine Novelle Die himmlische Rose – Zur Quellenlage und den intertextuellen Verschränkungen. In: Märchenspiegel. Zeitschrift für internationale Märchenforschung und Märchenpflege. Heft 4 2012
- Ludwig Bechstein: Luther. Ein Gedicht. Mit einem Vorwort herausgegeben von Susanne Schmidt-Knaebel. Bad Langensalza (Rockstuhl) 2013
- Ludwig Bechstein. Die großen Novellen und die Romane. Inhalte – Kommentare – Materialien. Frankfurt (Peter Lang) 2017
Rezensionen:
- Maren Clausen-Stolzenburg: Märchen und mittelalterliche Literaturtradition. Heidelberg (Winter) 1995. In: Zeitschrift für Germanistik NF 2 (1997), 403/4
- Bärbel Treichel: Die linguistische Analyse autobiographischen Erzählens in Interviews und die Anwendung narrationsanalytischer Erkenntnisse auf Probleme von Studienkarrieren. Tübingen (Narr) 1996. In: Zeitschrift für Germanistik NF 2 (1997), 461-463
- Beate Kellner: Grimms Mythen. Studien zum Mythosbegriff und seiner Anwendung in Jacob Grimms Deutscher Mythologie. Peter Lang - Europäischer Verlag der Wissenschaften. Frankfurt/M 1994, 415 S. In: Zeitschrift für Germanistik NF 3 (1996) 670/1
- Kathrin Pöge-Alder: Märchen als mündlich tradierte Erzählungen des Volkes? Zur Wissenschaftsgeschichte der Entstehungs- und Verbreitungstheorien von Volksmärchen von den Brüdern Grimm bis zur Märchenforschung in der DDR. Peter Lang - Europäischer Verlag der Wissenschaften. Frankfurt/M 1994, 340 S. In: Zeitschrift für Germanistik NF 3 (1996) 672/3