Dr. Wiebke Vorrath
Ehemalige wissenschaftliche Mitarbeiterin
Neuere deutsche Literatur, Forschungsprojekt "Poetry in the Digital Age" (Prof. Dr. Claudia Benthien)
Anschrift
Schwerpunkte
- Gegenwartslyrik (insbesondere Hörlyrik und digitale Poesie)
- Visuelle Kultur
- Stimme als literarisches Medium
- Literalität in Neuen Medien
- Medien- und Theaterwissenschaft
Projektseiten:
https://www.poetry-digital-age.uni-hamburg.de/
https://www.bw.uni-hamburg.de/uebersetzen-und-rahmen/mitglieder/wiss-mitarbeiter/vorrath-wiebke.html
https://www.bw.uni-hamburg.de/uebersetzen-und-rahmen/forschungsprojekte/teilprojekt-1.html
Wissenschaftlicher Werdegang
Seit Januar 2021 |
Postdoc im Forschungsprojekt "Poetry in the Digital Age" im Subprojekt "Poetry and Contemporary Visual Culture" bei Prof. Dr. Claudia Benthien |
2019 |
Promotion zu Hörlyrik der Gegenwart an der Universität Hamburg |
Januar-September 2018 | Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Germanistik der Universität Hamburg bei Prof. Dr. Claudia Benthien |
2015-2017 | Projektmitarbeiterin im Forschungsverbund "Übersetzen und Rahmen. Praktiken medialer Transformationen" im Teilprojekt "Performing Poetry. Mediale Übersetzungen und situationale Rahmungen zeitgenössischer Lyrik" (Leitung: Prof. Dr. Claudia Benthien) |
April-Dezember 2014 | Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Germanistik der Universität Hamburg bei Prof. Dr. Claudia Benthien |
2013 | Masterarbeit: Lyrik um 1200 und 2010. Zur Oralität und Performativität mittelalterlicher und gegenwärtiger mündlicher Dichtung |
2011-2013 | Masterstudium ‚Deutschsprachige Literaturen‘ an der Universität Hamburg, Schwerpunkt Theater und Medien |
2013 | Tutorin für ‚Einführung in das Studium der neueren deutschen Literatur‘ an der Universität Hamburg |
2012-2013 | Stud. Hilfskraft am Institut für Germanistik der Universität Hamburg (Prof. Dr. Esther Kilchmann) |
2011-2013 | Stud. Hilfskraft am Institut für Germanistik der Universität Hamburg (Prof. Dr. Bernhard Jahn) |
2007-2011 | Bachelorstudium ‚Kulturwissenschaften‘ mit Hauptfach Germanistik und Nebenfach Europäische Geschichte an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg |
Stipendien
2014 |
Stipendiatin der IFK-Akademie ‚Übersetzung als Kulturtechnik‘ des Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften an der Kunstuniversität Linz
|
2013 | Abschlussstipendium/MA der Karl H. Ditze-Stiftung |
Schwerpunkte
- Gegenwartslyrik (insbesondere Hörlyrik und digitale Poesie)
- Visuelle Kultur
- Stimme als literarisches Medium
- Literalität in Neuen Medien
- Medien- und Theaterwissenschaft
Forschung
Unter der Oberfläche. Programmierte Schriftlichkeit und Schriftlichkeit als Programm in digitaler Lyrik (Arbeitstitel)
Hauptanliegen des Postdoc-Projekts ist, eine Definition und Systematik visueller digitaler Poesie der Gegenwart zu entwickeln. Wie ihre Wirkungs- und Funktionsweisen beschrieben sowie analysiert und in die Lyriktheorie integriert werden können, ist dabei die zentrale Frage. Obgleich der Schwerpunkt des Projekts auf aktuellen visuellen Formen digitaler Lyrik liegt, wird das Genre in seinen literarhistorischen Zusammenhängen diskutiert. Gefragt wird danach, inwiefern digitale Poesie als Adaption und Weiterentwicklung avantgardistischer und neo-avantgardistischer Strömungen zu betrachten ist. In der Tradition der literarischen Avantgarden, Automatismen im Sprach- und Schriftgebrauch auszustellen, wird in digitaler Lyrik die Funktionslogik computerbasierter Sprachtechnologien reflektiert. Somit wird auch der Frage nachgegangen, was unter der Oberfläche bzw. dem Interface geschieht, die auf das Sichtbarmachen der Arbeitsweise von Programmiersprachen und Algorithmen abzielt. In diesem Zusammenhang ist ferner die Ausgangsthese des Projekts zu sehen, nach der sich die Spielarten digitaler Poesie nicht nur durch lyrische Merkmale wie Sprach- und Medienreflexivität, Überstrukturiertheit und Differenzqualität auszeichnen. Vielmehr erscheinen die Möglichkeiten des Computers als Werkzeug für die Textproduktion und als Medium für Gedichte geradezu prädestiniert für die Implementierung lyrischer Form- und Funktionscharakteristika.
Die Erörterung der aufgeworfenen Fragen erfordert einen interdisziplinären Ansatz: Für die Entwicklung von Beschreibungs- und Analysekategorien für bewegte Schrift und Bild-Text-Beziehungen in visueller digitaler Lyrik werden medienwissenschaftliche Beiträge zu Multimodalität, Intermedialität und Materialität von Schrift, zu Paratextualität in Literatur und neuen Medien sowie aus den Digital Humanities, im Besonderen der Computerphilologie, zu Hypertextualität und Kinetik herangezogen. Zur Untersuchung der Visualität verschiedener Schriftsysteme, etwa der Mischung von Computer- und ‚natürlicher‘ Sprache, wird zudem auf Beiträge aus der Mehrsprachigkeitsforschung zurückgegriffen. Des Weiteren gilt es zu prüfen, inwiefern sich Ansätze aus der Kunsttheorie, insbesondere der Bildwissenschaft, zu Bild- und Symbolhaftigkeit (auch von Text) und aus der Performancetheorie zu Zeitlichkeit sowie Prozesshaftigkeit als anwendbar erweisen.
Die Forschung erfolgt im Rahmen des ERC-Projekts „Poetry in the Digital Age“
Publikationen
„Unter der Oberfläche? Programmierte Schriftlichkeit in digitaler Lyrik“. Schriftlichkeit. Aktivität, Agentialität und Aktanten der Schrift, hg. von Martin Bartelmus und Alexander Nebrig, Bielefeld: transcript, 2022. 55-68. https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-6092-0/schriftlichkeit/
Hörlyrik der Gegenwart. Auditive Poesie in digitalen Medien, Würzburg: Königshausen & Neumann, 2020. [Dissertation]
„Visualität und Sonalität in Albert Ostermaiers Hörgedicht ‚fernsehabend‘“. Diskurse des Sonalen, hg. von Britta Herrmann und Lars Korten, Berlin: Vorwerk 8, 2019. 215-228.
Zusammen mit Johannes Schmid und Andreas Veits (Hg.): Praktiken medialer Transformationen. Übersetzungen in und aus dem digitalen Raum. Bielefeld: transcript, 2018.
Zusammen mit Johannes Schmid und Andreas Veits: „Übersetzungen in und aus dem digitalen Raum. Zur Einführung in diesen Band“. Praktiken medialer Transformationen. Übersetzungen in und aus dem digitalen Raum. Bielefeld: transcript, 2018. 9-21.
Zusammen mit Claudia Benthien: „German Sound Poetry from the Neo-Avant-Garde to the Digital Age“. SoundEffects. An Interdisciplinary Journal of Sound and Sound Experience. Themenheft ‚Poetry and Sound‘ (2017). 4-26. [peer-reviewed]
„Zur Performativität von Hörlyrik am Beispiel des Gemäldegedichtes ‚Bildprogramme‘ (1993) von Thomas Kling“. Phänomene des Performativen in der Lyrik. Systematische Entwürfe und historische Fallbeispiele, hg. von Anna Bers und Peer Trilcke, Göttingen: Wallstein Verlag, 2017. 124-144.
„Auditive Figurationen. Cia Rinnes Lyrik in der mündlichen Performance“. Übersetzen und Rahmen. Praktiken medialer Transformationen, hg. von Claudia Benthien und Gabriele Klein, Paderborn: Fink-Verlag, 2017. 149-162.
Zusammen mit Claudia Benthien: „Cia Rinne im Gespräch mit Claudia Benthien und Wiebke Vorrath.“ Übersetzen und Rahmen. Praktiken medialer Transformationen, hg. von Claudia Benthien und Gabriele Klein, Paderborn: Fink, 2017. 141-148.
„Das Gedicht im Hörbuch. Präsentationsformen und Rezeptionsweisen zeitgenössischer Hörlyrik“. Phänomen Hörbuch. Interdisziplinäre Perspektiven und medialer Wandel, hg. von Stephanie Bung und Jenny Schrödl, Bielefeld: transcript, 2016. 103-116.
Vorträge
- „Source Code: nur Befehl oder ein Mehr an Bedeutung? Zur Ambiguität und Rezeption von Code Poetry“, Vortrag auf dem 27. Deutschen Germanistentag 2022 Mehrdeutigkeiten am 27.9.2022, Universität Paderborn.
- Einführung der Tagung „Lyrik und zeitgenössische Visuelle Kultur / Poetry and Contemporary Visual Culture“ am 19.5.2022 sowie der Lecture Performance „Optimising Code for Performance: Reading ./code --poetry“ des Lyrikers Chris Kerr am 20.5.2022, Universität Hamburg.
- „Poetische Praxis: Mehr als Print“, Einführungsvortrag auf der Konferenz eins: zum anderen – ein Gesprächsexperiment zwischen Lyrik und Wissenschaft des Netzwerks Lyrik e.V. am 17.09.2021, Bayerische Akademie der Schönen Künste, München
- „Poetische Praxis: Digital“, Paneldiskussion mit Andreas Bülhoff und Jörg Piringer auf der Konferenz eins: zum anderen – ein Gesprächsexperiment zwischen Lyrik und Wissenschaft des Netzwerks Lyrik e.V. am 17.09.2021, Bayerische Akademie der Schönen Künste, München
- „Unter der Oberfläche. Programmierte Schriftlichkeit und Schriftlichkeit als Programm in digitaler Lyrik“, Vortrag auf dem Online-Workshop Schriftlichkeit. Aktivität, Agentialität und Aktanten am 18.6.2021, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
- „On Functions and Effects of Algorithms and Source Code: Two Digital Poems“, Vortrag auf der dritten INSL-Konferenz Open Windows on Lyric im Panel „Lyric in the digital Era“ am 17.6.2021, KU Leuven, BE.
- „Poetische Audition: Zur Wahrnehmungsmedialität von Hörlyrik“, Vortrag auf der interdisziplinären Konferenz Mediale Poetologien der Literatur am 12.10.2018, Universität Basel, CH.
- „Mit Stimme schreiben und Stimmen beschreiben? Versuch einer poetischen Audition“ im Forschungskolleg Schreibszene Frankfurt am 11.6.2018, Goethe-Universität Frankfurt am Main.
- „Listen to the Poet! Autorschaft, Autorität und Authentizität in Hörlyrik der Gegenwart“ auf der internationalen Konferenz Gegenwart versus textuelle Strategien des Vergegenwärtigens im Rahmen der Partnerschaft der Universitäten Warschau und Hamburg am 28.4.2018, Uniwersytet Warszawski, PL.
- „Language Dissection and Sound Interferences in Contemporary Poetry“, Vortrag auf der internationalen Konferenz Poetry in the Digital Age am 15.6.2017, Universität Hamburg.
- „Vocal Performance in Contemporary Audio Poetry“, Vortrag auf dem Young Scholars and Students Workshop Reading and Writing Experimentally in the 21th Century: A Transatlantic Dialog on Contemporary Poetry am 15.4.2016, Universität Hamburg.
- „Cia Rinnes Lesungen – Auditive Figurationen“, Vortrag auf der Jahrestagung Übersetzen und Rahmen am 6.11.2015, Universität Hamburg.
- „Zwischen Literalität, Oralität und Sonalität: Hörlyrik der Gegenwart“, Vortrag auf der Tagung Diskurse des Sonalen am 25.6.2015, Westfälische Wilhelms Universität Münster.
- „Die mediatisierte Stimme – Lyrische Medientransfers“, Vortrag in der IFK-Sommer-Akademie 2014: Übersetzung als Kulturtechnik am 29.8.2014, Kunstuniversität Linz/Maria Taferl, AUT.
- „Die Performativität von Hörlyrik. Zur technisch konservierten Stimme als lyrisches Medium am Beispiel des Gemäldegedichtes ‚Bildprogramme‘ von Thomas Kling“, Vortrag auf der Tagung Gedicht-Performance – Lyrik-Performanz? am 15.5.2014, Georg August Universität Göttingen.
Wissenschaftliche Veranstaltungen
- „Lyrik und zeitgenössische Visuelle Kultur / Poetry and Contemporary Visual Culture“, internationale und interdisziplinäre Konferenz des ERC-Projekts Poetry in the Digital Age vom 19.-21.5.22, mit Magdalena Korecka, Universität Hamburg.
- „Poetry in the Digital Age“, internationale Konferenz vom 15.-17.6.2017, mit Claudia Benthien und Catrin Prange, Universität Hamburg.
- „‚Lyrik live!‘ Nora Gomringer und Jan Wagner lesen Gedichte“, öffentliches Wissensforum am 15.6.2017, mit Claudia Benthien, Literaturhaus Hamburg.
- „Praktiken medialer Transformation: Übertragungen in und aus dem digitalen Raum“, Tagung vom 9.-10.12.2016, mit Johannes Schmid und Andreas Veits, Universität Hamburg.
- „Praktiken medialer Transformation“, Symposium vom 31.03.-1.4.2016, mit den Wissenschaftlichen Mitarbeitern des Forschungsverbundes „Übersetzen und Rahmen. Praktiken medialer Transformationen“, Universität Hamburg.
- „‚Performing Gender‘ – Inszenierung von Geschlecht und Identität in Poetry Slam und Theater“, Studentisches Forschungskolloquium am 12.12.2014, mit Catrin Prange, Universität Hamburg.
Forschungsaufenthalt
Erforschung der Live-Poetry-Szene in Chicago, IL, USA; Teilnahme am „Program in Poetry and Poetics“ der University of Chicago; Recherche-Arbeit in der Poetry Foundation, Chicago, vom 15.9.-15.11.2016.
Lehrveranstaltungen
SoSe 2018 |
Gastdozentin zu gegenwärtiger performativer Lyrik im Seminar
„Funktionen des Lyrischen zwischen 1700 und 1900“ von Dr. Angelika Jacobs am 22.6.2018
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SoSe 2018 |
Zwei Vorlesungen innerhalb der Ringvorlesung „Einführung in
das Studium der Neueren deutschen Literatur“ zu den Themen „Lyrische
Subjektivität: Die Kategorie des ‚lyrischen Ich‘“ und „Rhythmus, Reim,
Versifizierung: Sound und Klanglichkeit von Lyrik“ am 20.6. und 27.6.
2018
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WiSe 2017/18 |
Vertretung in der Vorlesung „Geschichte der
deutschsprachigen Literatur von 1600 bis zur Gegenwart im Überblick“ von Prof. Dr. Claudia Benthien zum Thema „Literatur der Weimarer Republik“ am 24.1.2018
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WiSe 2015/16 |
Gast-Segment zum Thema „Sprachinstallation“ in der Vorlesung „‚Wortkunst‘ und ‚Sprachinstallation‘: Lyrik zwischen Intermedialität und Performance“ von Prof. Dr. Claudia Benthien am 19.1.2016
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WiSe 2014/15 |
Stimme und Körper im zeitgenössischen Theater‘ (1b-Seminar)
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SoSe 2014 |
‚Die Stimme als literarisches Medium. Theorien und Analysen am Beispiel von Hörbüchern
und -gedichten‘ (1b-Seminar)
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