Prof. Dr. Ulrich Wergin †2023
Professor im Ruhestand
Neuere deutsche Literatur
Anschrift
Schwerpunkte
- Literaturgeschichte vom 18. bis zum 20. Jahrhundert
- Poetik, Ästhetik und Literaturtheorie vornehmlich im Grenzgebiet von Literatur und Philosophie
Wir trauern um Prof. Dr. Ulrich Wergin, der am 1.5.23 im Alter von 83 Jahren verstorben ist. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie. Ulrich Wergin war von 1983 bis zu seinem Ruhestand als Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Hamburg tätig. Wir verlieren einen angesehenen Wissenschaftler, außergewöhnlich engagierten akademischen Lehrer und überaus geschätzten Kollegen. Ein akadmischer Nachruf findet sich hier.
Forschungsschwerpunkte
- Literaturgeschichte vom 18. bis zum 20. Jahrhundert
- Poetik, Ästhetik und Literaturtheorie vornehmlich im Grenzgebiet von Literatur und Philosophie
Publikationen
Einzelnes und Allgemeines. Die ästhetische Virulenz eines geschichtsphilosophischen Problems. Untersucht am Sprachstil von Goethes Roman „Wilhelm Meisters Wanderjahre oder die Entsagenden“. Heidelberg 1980
Rezension von: Wolfgang Schirmacher: Ereignis Technik. Heidegger und die Frage nach der Technik. Hamburg 1980.In: Philosophischer Literaturanzeiger Bd. 35, H.4, 1982, S. 352-356
„Einer der letzten Gäste auf dem Maskenball der Poesie. Ludwig Tieck, die Romantik und die Folgen. Nachwort zu: Ludwig Tieck: Die Vogelscheuche. Das alte Buch. 3. verb. Aufl. Frankfurt a. M. 1984, S. 627 – 692
Zwischen Strukturalismus und Kritischer Theorie. Das ‚Wortwerden des Fleisches’ in den Ästhetikkonzeptionen Mukařovskýs, Benjamins und Adornos. In: DVJs 59, 1985, S. 349 – 379
Symbolbildung als Konstitution von Erfahrung. Die Debatte über den nichtprofessionellen Schriftsteller in der Literatur der Goethe- Zeit und ihre poetologische Bedeutung. In: Polyperspektivik in der literarischen Moderne, hg. v. Jörg Schönert und Harro Segeberg. Frankfurt a.M. 1988, S. 194 – 238
Vom Symbol zur Metapher? Die Sprachästhetik der Goethezeit im Spannungsfeld zwischen Schopenhauer und Nietzsche. In: Schopenhauer, Nietzsche und die Kunst, hg. v. Wolfgang Schirmacher. Wien 1991, S. 35 – 44
De la vérité de ce qui est fait. A propos de l’aspect poétologique de l’interprétation heideggérienne de Hölderlin. In : Penser après Heidegger, ed. Jacques Poulain et Wolfgang Schirmacher. Paris 1992, S. 279 – 294
Vom Symbol zur Allegorie? Der Weg von der Frühklassik zur Frühromantik, verfolgt im Ausgang von Goethes <Iphigenie> über <Das Märchen> bis hin zu Novalis’ <Glauben und Liebe>. In: Norm und Transgression, hg. v. Victor Millet. München 1996, S.75 – 125
Figuration und Fragmentation in Novalis’ Sprachpoetik. In: de Figura, hg. v. Gabriele Brandstetter und Sibylle Peters. München 2002, S.79 – 99
Die Wahrheit des Gemachten. Zum poetologischen Aspekt von Heideggers Hölderlin-Deutung. In: Literarische Trans -Rationalität. Für Gunter Martens, hg. v. Wolfgang Wirth und Jörn Wegner. Würzburg 2003, S. 99 – 121
Der Wirbel der Polis. Heidegger, Hölderlin und die griechische Kunstreligion. In: Aktualisierung von Antike und Epochenbewußtsein. Erstes Bruno- Snell- Symposion der Universität Hamburg am Europakolleg, hg. von Gerhard Lohse. München, Leipzig 2003, S. 373 – 387
Sprache und Zeitlichkeit bei Celan und Nietzsche. In: Wege der Lyrik in die Moderne, hg. v. Gunter Martens. Würzburg 2003, S. 73 – 87
Die Zeitlichkeit des Ethos. Poetologische Aspekte im Schreiben Paul Celans, hg. mit Martin Jörg Schäfer. Würzburg 2003, darin S. 31-88: Sprache und Zeitlichkeit bei Derrida, Celan und Nietzsche
Sichelschrift. Die Spur des Dionysos in Derridas Celan- Lektüre. In: Mythos und Krise in der deutschsprachigen Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts, hg. v. Bogdan Mirtschev, Maja Razbojnikova- Frateva und Hans- Gerd Winter. Dresden 2004, Germanica NF 2002, S.15- 27
Literatur und Theologie. Schreibprozesse zwischen biblischer Überlieferung und geschichtlicher Erfahrung, hg. mit Karol Sauerland. Würzburg 2005; darin S. 215- 244: Die Spur des Anderen. Levinas’ Erfahrungstheologie und die Lyrik im Zeichen von ‚Auschwitz’ (Kolmar, Sachs, Celan)
Nationalästhetizismus? Rosenberg, Heidegger und das Projekt der Neuen Mythologie. In: Interkulturalität und Nationalkultur in der deutschsprachigen Literatur, hg. v. Maja Razbojnikova- Frateva und Hans-Gerd Winter. Dresden 2006, Germanica NF 2003/2004, S. 77-88
„Gespräch im Gebirg“. Celan gibt Büchners „Lenz“ mit Nietzsche zu lesen. In: Zwischen Kunst und Wissenschaft. Jakob Michael Reinhold Lenz, hg. v. Inge Stephan und Hans-Gerd Winter. Bern, Berlin 2006. Publikationen zur Zeitschrift für Germanistik NF Bd. 14, S. 197- 212
Das Glück der Negativität. Die Dialektik der Vergeistigung in Adornos Theorie des Ästhetischen. In: Dir zur Feier – eine Freundesgabe für Karol Sauerland, hg. v. Grażyna Kwiecińska, Barbara Surowska, Bożena Chołuj, Anna Wołkowicz. Warschau 2007, S. 351-360
Rezension von: Steffen Martus, Andrea Polaschegg (Hg.): Das Buch der Bücher – gelesen. Lesarten der Bibel in den Wissenschaften und Künsten. Bern 2006. In: Zeitschrift für Germanistik NF XVII, 2007, S. 738-741
„Verzauberung“. Hermann Brochs literarische Konzeption des Massenwahns im Spannungsfeld zwischen Canetti und Heidegger. In: Interkulturalität und Intertextualität. Elias Canetti und Zeitgenossen, hg. v. Maja Razbojnikova-Frateva und Hans-Gerd Winter. Dresden 2007, S. 265-275
Bilder des Ostens in der deutschen Literatur, hg. mit Karol Sauerland unter Mitarbeit von Daniel Eschkötter. Würzburg 2009, darin S. 117-136: Großer Stil und große Politik. Der Russlandkomplex und die Figuration des Ostens in Nietzsches politischer Ästhetik
Subjekt und Sprache. Der Weg zur Sprache in Novalis’ philosophischen Fragmenten und seine poetologische Reflexion im „Monolog“. In: „Ich bin eine Saite, über rauschende breite Resonanzen gespannt“. Festschrift für Professor Barbara L. Surowska, hg. v. Grażyna Kwiecińska u. Krzysztof Tkaczyk. Warschau 2010, S. 9- 27
Romantik. Mythos und Moderne, hg. mit Timo Ogrzal. Würzburg 2013, darin S. S.19- 46: Verwandlung, klassisch/romantisch. Das Symbol im Spannungsfeld von Mythos und Moderne (Novalis, Goethe, Humboldt)
Die Frage der Kritik im Interferenzfeld von Literatur und Philosophie unter der Perspektive von Hermeneutik, Kritischer Theorie und Dekonstruktion und darüber hinaus, hg. mit Martin Schierbaum. Frankfurt am Main 2015 darin S. 201- 246: Die Aufgabe des Stils. Zur Transformation des Feldes der Stilkritik im Grenzgang von/zwischen Celan, Heidegger, Adorno und Derrida
Dem Schwerpunkt zugeordnete Widmungsschriften
Anja Lemke, Martin Schierbaum (Hg.): „In die Höhe fallen“. Grenzgänge zwischen Literatur und Philosophie. Ulrich Wergin gewidmet. Würzburg 2000
Ulrich Kinzel (Hg.): An den Rändern der Moral. Studien zur literarischen Ethik. Ulrich Wergin gewidmet. Würzburg 2008
Veröffentlichungen
Dem Schwerpunkt zugeordnete Vorlesungen (aufgezeichnet)
SoSe 1990 Paradigmen der Literaturtheorie I: Heidegger
WS 1990f. Paradigmen der Literaturtheorie II: Adorno
SoSe 1991 Paradigmen der Literaturtheorie III: Derrida
WS 1995f. Zur Geschichte der Sprachpoetik von Herder bis Nietzsche I:
(Herder, Hamann, Novalis)
SoSe 1996 Zur Geschichte der Sprachpoetik von Herder bis Nietzsche II:
(Kant, Schiller, A.W. Schlegel, Schelling, Hegel, Humboldt)
WS 1996f. Zur Geschichte der Sprachpoetik von Herder bis Nietzsche III:
(Schopenhauer, Wagner, Nietzsche)
WS 1997f. Zur Geschichte der Sprachpoetik von Nietzsche zu Freud I:
(Nietzsche)
SoSe 1998 Zur Geschichte der Sprachpoetik von Nietzsche zu Freud II:
(Freud)
WS 1998f. Zur Geschichte der Sprachpoetik nach Nietzsche I : Heidegger
WS 1999f. Zur Geschichte der Sprachpoetik nach Nietzsche II: Adorno
SoSe 2000 Zur Geschichte der Sprachpoetik nach Nietzsche III: Derrida I
Schrift und Repräsentation
WS 2000f. Zur Geschichte der Sprachpoetik nach Nietzsche IV: Derrida II
Performanz
SoSe 2001: Zur Geschichte der Sprachpoetik nach Nietzsche V: Levinas
Aspekte einer literarischen Ethik
WS 2001f. Immanente Sprachkonzeptionen in der Literatur der Goethe-Zeit
SoSe 2002 Poetik der Zeitlichkeit
WS 2002f. Musik als Paradigma der Literatur
SoSe 2003 Stilkonzepte (Adorno, Iser, Frank, Luhmann, Derrida, Nancy)
WS 2003f. Adorno, Ästhetische Theorie
WS 2004f. Symbolkonzeptionen der Goethe-Zeit: Humboldt und Hegel
SoSe 2005 Literaturtheorie zwischen Hermeneutik und Dekonstruktion (Heidegger,
Gadamer, Frank, Ricɶur, Derrida, de Man)
WS 2005f. Nietzsche und die Tradition der performativen Ästhetik
SoSe 2006 Von Nietzsche zu Freud
WS 2006f. Heidegger, Adorno und Derrida. Über die Zukunft/Perspektiven einer
literaturtheoretischen Konstellation
WS 2007f. Celan und die Tradition der sprachreflexiven Lyrik
WS 2008f. Novalis’ Fragmentpoetik
WS 2009f. Stilkonzepte (Nietzsche, Heidegger, Horkheimer/Adorno, Iser, Frank, Luhmann,
Derrida)
WS 2010f. Symbolkonzepte der Goethe-Zeit (Hamann, Herder, Kant, Goethe, Novalis,
F. Schlegel, Schelling, Creuzer, Humboldt, Hegel)
WS 2012f. Kritikkonzepte (Hamann, Lessing, F. Schlegel, Novalis, Nietzsche, Benjamin,
Adorno, Derrida)