Tragedy NOW!Die Tragödie als politisches Modell
14. Oktober 2016, von Cornelia Gläser
14./15.10.2016
Workshop, Warburg-Haus Hamburg (Organisation: Martin Jörg Schäfer und Cornelia Zumbusch)
Die Tragödie hat derzeit Konjunktur – einerseits durch Auseinandersetzungen in Theater, Tanz und Performance, die das ›Modell Tragödie‹ mit Blick auf seine politisch-ästhetischen Voraussetzungen und nicht zuletzt auf sein koloniales Erbe analysieren, andererseits durch eine Theoriedebatte, die eine Geltungskraft der Tragödie als Muster des Leidens, der Überschreitung oder der Distanzierung oder des Konflikts behauptet. Was in beiden Fällen auf dem Spiel steht, ist die Frage nach dem Theater als einem politischen Ort: als Ort der Zusammenführung eines Gemeinwesens und eines Aushandelns von Konflikten, aber auch als Ort, an dem sich die Machart dieser Bindung ausstellen, auflösen und eventuell ›ausbessern‹ lässt. Der Workshop befasst sich mit Dynamiken von Verbindung und Auflösung politischer Gemeinschaften in Tragödien, ihrer Aufführungspraxis und ihren Theoretisierungen. (Flyer (PDF)