Ringvorlesung im Wintersemester 2016/17Vergegenwärtigungen. Aneignungen der Shoah in Kunst und Wissenschaft
7. November 2016, von Cornelia Gläser
Mi. 18-20 Uhr, Hörsaal E, VMP 6
Seit Ende des Zweiten Weltkriegs erfolgt eine künstlerische und wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der massenhaften Verfolgung, Deportation und Ermordung der europäischen Juden durch die Nationalsozialisten. Versuche der Annäherung an diese Ereignisse sehen sich nicht nur konfrontiert mit ethischen und moralischen Fragen, sondern auch mit dem Problem der vermeintlichen Unmöglichkeit, eine angemessene Darstellungsform finden zu können. Diese Aporie hat eine Vielfalt an Praktiken der Aneignung und Vergegenwärtigung der Shoah nach sich gezogen, die es aufzudecken und zu hinterfragen gilt.
In der Ringvorlesung wird aus interdisziplinärer Perspektive der Frage nachgegangen, ob die politischen Umbrüche von 1989 zu neuen (trans-)nationalen, medienübergreifenden und (post-)memorialen Formen der Repräsentation der Shoah geführt haben und wie diese sich kennzeichnen lassen. Es wird aufgezeigt, wie verschiedene Darstellungsformen sich entwickelt und verändert haben, wie sie sich innerhalb historischer, erinnerungskultureller und ästhetischer Kontexte verorten lassen und wie die einzelnen wissenschaftlichen Disziplinen die (neuen) Repräsentationen bewerten.
Veranstaltet vom Graduiertenkolleg „Vergegenwärtigungen. Repräsentationen der Shoah in komparatistischer Perspektive“