Veranstaltungen
Internationale Konferenz
Poetry in the Digital Age
15.-17. Juni 2017, Akademischer Senatsaal der Universität Hamburg
Gegenstand der internationalen Tagung ist die Relevanz von der auf den ersten Blick anachronistisch anmutenden Textsorte ‚Gedicht‘ im digitalen Zeitalter. Die Veranstaltung geht davon aus, dass sich Lyrik erstens gegenwärtig einer durchaus erklärungsbedürftigen Beliebtheit erfreut und, dass sie zweitens heutzutage in höchst unterschiedlichen Formaten und Medien zu finden ist. In vier Sektionen diskutieren die Referent/inn/en ästhetische Strategien des Herausstellen der Materialität sprachlicher Zeichen in zeitgenössischer Lyrik, die in poetischen Traditionen seit der Avantgarde stehen (Foregrounding Materiality – Polyphonic and Multilingual Poetry), die musikalischen Ursprünge sowie Formen von Lyrik und deren gegenwärtigen Ausprägungen (Music(alization) and the Lyric), produktionsästhetische und übersetzungstheoretische Fragestellungen (Audioliteral Poetry between Text, Performance, and Mediatization) und verschiedene mediale Darbietungsformen (Poetry and Audiovisual Media). Die Tagungssprache ist Englisch.
The topic of this international conference is the relevance of poetry – a literary genre that at first glance seems anachronistic – in the digital age. The conference’s premises are that firstly, poetry is currently enjoying a popularity that is in need of thorough explanation and that secondly, it can be found in the most varying of formats and media. In four sections the talks will deal with relations of contemporary poetry to poetic traditions since the avant-garde and aesthetic strategies of emphasizing the materiality of language (Foregrounding Materiality – Polyphonic and Multilingual Poetry), the musical origins and genres of poetry and their current occurrences (Music(alization) and the Lyric), production-aesthetical examinations and translation-theoretical questions (Audioliteral Poetry between Text, Performance, and Mediatization) and different medial appearances (Poetry and Audiovisual Media). All talks will be held in English.
Konzeption und Leitung: Prof. Dr. Claudia Benthien, Catrin Prange und Wiebke Vorrath
- Flyer (PDF)
- Programm
Öffentliches Wissensforum
Lyrik live!
15. Juni 2017, 19:30 Uhr, Literaturhaus Hamburg
Etwas mit Sprache machen, und einem Bienenschwarm: »Lyrik live!« bringt zwei der renommiertesten Dichter*innen der deutschsprachigen Lyrikszene zusammen: Nora Gomringer und Jan Wagner werden eigene, aber auch Gedichte anderer Lyriker*innen auf Deutsch und Englisch lesen und performen.
Dies eröffnet einen Dialog zwischen Wissenschaft, Kunst und Öffentlichkeit. Im Anschluss an ihren Auftritt diskutieren Gomringer und Wagner mit den Literaturwissenschaftlerinnen Claudia Benthien und Wiebke Vorrath Fragen zur gegenwärtigen Popularität von Dichterlesungen, dazu, wie die Aufführungssituation das poetische Werk als ›ästhetisches Ereignis‹ hervorbringt, und zur Übersetzbarkeit fremdsprachiger Gedichte.
Nora Gomringer, Jahrgang 1980, ist Lyrikerin, Spoken-Word-Poetin und Rezitatorin. Sie leitet das Künstlerhaus Concordia in Bamberg. Seit 2000 hat sie acht Lyrikbände veröffentlicht, 2017 erschien »Moden« (Voland & Quist). Zuletzt wurden ihr der Ingeborg Bachmann-Preis und der Weilheimer Literaturpreis zugesprochen.
Jan Wagner, Jahrgang 1971, ist Lyriker und Lyrikübersetzer. Seit 2001 hat er acht Lyrikbände veröffentlicht, für seinen Gedichtband »Regentonnenvariationen« (Hanser) erhielt er 2015 den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Belletristik. Zuletzt wurde ihm der Samuel-Bogumil-Linde-Literaturpreis verliehen.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation des Literaturhaus Hamburg mit dem Forschungsprojekt ‚Performing Poetry‘. Situationale Rahmungen und mediale Übersetzungen zeitgenössischer Lyrik, in dem Gegenwartslyrik unter medien- sowie performativitätstheoretischer Perspektive untersucht wird. Das Projekt ist Teil des Forschungsverbunds Übersetzen und Rahmen. Praktiken medialer Transformationen, der durch die Landesforschungsförderung Hamburg finanziert wird.
Konzept und Moderation: Prof. Dr. Claudia Benthien und Wiebke Vorrath