Ausstellung

Die Studierenden des Projektes „Romanistik und zeitgenössische Kunst“ haben unter Anleitung der Kuratorin Anke Schlünsen-Rico eine Ausstellung über den spanischen Künstler Luis Vidal organisiert. Die monographische Ausstellung wurde während der ART WEEK in Hamburg im „Spanischen Kunsthaus“ gezeigt.
Die Veranstalter der Hamburg ART WEEK haben in der Hamburger Innenstadt eine Premium-Fläche über mehrere Etagen und ca. 3.000 QM. Dort wurden neben Luis Vidal noch zwei weitere spanische Künstler gezeigt. Somit wurde dieses Haus während der ART WEEK als „Spanisches Kunsthaus“ initiiert. Hinzu kam eine Gruppenausstellung von Hamburger Galerien (2012 waren bei der Eröffnung der Gruppenausstellungen ca. 1.000 Besucher pro Ausstellung). Aus dieser spannenden Konstellation heraus wurde entschieden, dort auch die Eröffnungsveranstaltung der Hamburg ART WEEK im Jahr 2013 mit ca. 350 geladenen Gästen zu veranstalten.
Der Künstler und die Studierenden der Romanistik und Kunstgeschichte bauten gemeinsam die Ausstellung auf. Gezeigt wurden Arbeiten aus der Ausstellung „Eat me Alice“ (2009, Galerie Mito, Barcelona) in der Perspektive „Eat me Alice – The digestion“. Im Sinne des interdisziplinär und international angelegten Projekts handelte es sich auch bei der Ausstellung um einen Gegenwartskünstler spanischsprachiger Herkunft, der einen fait divers aus dem deutschsprachigen Kontext thematisiert: Die Gefangenschaft der Elisabeth Fritzl und Vergewaltigung durch ihren Vater Josef Fritzl im Zeitraum von 24 Jahren. Vidal rekurriert dabei auf Lewis Carrolls Roman „Alice’s Adventures in Wonderland“ und entfremdet seine Protagonisten: Sie sind pervers, schlüpfrig und korrupt. Diese Entfremdung macht seine Kunst provokativ, anstößig und grotesk. „Sexueller Missbrauch“ an Minderjährigen ist das zentrale Leitmotiv im Werk Luis Vidals, eine grenzüberschreitende Thematik, die bedauerlicherweise zeitlebens aktuell und brisant bleibt.
Zeitraum: 06. bis zum 15. September 2013
Ort: Amelungstrasse 8-10 (Fuhlentwiete 10), 20354 Hamburg