Call for Papers
4. Transdisziplinären Fachtagung des Netzwerks Gesundheitskommunikation
„Anwendungen – Eingriffe – Pflege(n)“
4. und 5. März 2022 in Hamburg
Im Rahmen der zweiten Tagungsreihe des Netzwerks „Gesundheitskommunikation“ sollen Bereiche des medizinischen und pflegerischen Alltags in den Blick genommen werden, in dem vom Waschen des Gesichts über die OP bis zum Absagen des Speichels in zahnärztlicher Behandlung therapeutische und diagnostische Eingriffe, Formen der Überprüfung und Überwachung der Verläufe von Krankheiten bzw. Gesundungsprozessen sowie die Ausübung präventorischer Maßnahmen angesiedelt sind.
Unter der begrifflichen Trias „Anwendungen – Eingriffe – Pflege(n)“ soll die Aufmerksamkeit gerichtet werden auf Konstellationen empraktischer, körpernaher Kommunikation in den unterschiedlichen Institutionen medizinischer und pflegerischer Versorgung. Bisher vorliegende Studien zu körperlichen Untersuchungen z.B. in der Gynäkologie oder auch beim Kinderarzt zeigen einerseits die Notwendigkeit flankierender verbaler Kommunikation zu körperlichen Eingriffen und Untersuchungen, andererseits wird deutlich, dass es auch im institutionellen Handlungszusammenhang keineswegs für die Akteure selbstverständlich ist, die Grenzen der körperlichen ‚Integritätszone‘ zu überschreiten. Dieser Umstand gilt insbesondere auch für Maßnahmen der Wundversorgung und der alltäglichen Hygiene bzw. der Essenaufnahme, wie Studien aus dem Bereich der Pflegekommunikation belegen. Interessant in diesem Zusammenhang ist auch die Frage, wie die immer verbreiteteren Apps (z.B. Ada Health) mit der fehlenden Möglichkeit körperlicher Kontaktaufnahme umgehen.
Auch die zweite Tagungsreihe des Netzwerks Gesundheitskommunikation folgt dem Zweck, anhand konkreter Ausschnitte aus dem Alltag medizinischer und pflegerischer Institutionen die sprachlich-kommunikativen Anforderungen der aufgeführten Konstellationen und deren Bewältigung seitens der an den Konstellationen beteiligten Akteur*innen zu beschreiben.
Mögliche Fragestellungen können z.B. lauten:
- Wie sind sprachliche und körperlichen Bezugnahmen auf den Körper gestaltet?
- Wie lassen sich die Charakteristika der speziellen Empraxien in den aufgeführten Konstellationen beschreiben?
- Welche Praktiken und Routinen liegen vor, um u.U. unangenehme Eingriffe vorzubereiten und zu flankieren.
- Wie werden Schamgrenzen markiert und überwunden?
- Welche Besonderheiten der Motivation in rehabiliativen Maßnahmen lassen sich beobachten?
- Was sind die Bedarfe für eine Professionalisierung bzw. Ausbildung?
- Weitere Fragen und Schwerpunktsetzungen zu dieser offenen thematischen Liste sind ausdrücklich erwünscht!!
Die Tagung richtet sich an Ärztinnen und Ärzte, Akteure der Gesundheits- und Pflegeberufe wie Pflege(fach)kräfte, Physio- und Ergotherapeut:innen gleichermaßen sowie an Sprach-, Translations- und Kommunikationswissenschaftler:innen.
Dem Wunsch der Teilnehmer*innen der vorherigen Tagungen folgend planen wir neben Vorträgen auch eine moderierte Datensitzung. Vorträge sollten auf authentischen Daten basieren und einen zeitlichen Umfang von 30 Minuten umfassen.
Zusammenkunft:
Angesichts der pandemischen Lage wird die Tagung im hybriden Format stattfinden, wenn die Technik es tatsächlich zulässt, mit der Möglichkeit, Vorträge live zu streamen.
Die Tagungsadresse vor Ort lautet:
Von-Melle-Park 8, Raum 007 (Nähe Bahnhof Dammtor).
Die virtuelle Teilnahme an der Tagung wird über Zoom ermöglicht – die jeweiligen technischen Details erhalten angemeldete Gäste kurz vor Beginn der Tagung.
Anmeldung zur Tagung und Einreichung von abstracts
Ihre Abstracts richten Sie bitte bis zum 07.02.2022 an: kristin.buehrig"AT"uni-hamburg.de
Eine Rückmeldung zu den Abstracts erhalten Sie bis zum 13.02.2022.
Für eine Anmeldung zur Tagung (ohne Vortrag) melden Sie sich bitte bis 21.02.2022 ebenfalls an, per Mail bei: kristin.buehrig"AT"uni-hamburg.de
Mit herzlichem Dank für Ihr Interesse und voller Vorfreude auf eine Fortsetzung unserer Reihe auch im Namen von