Nicolas Paulus

Wissenschaftlicher Mitarbeiter | Walter A. Berendsohn Forschungsstelle für deutsche Exilliteratur (Prof. Dr. Doerte Bischoff)
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Schwerpunkte
- Körperpoetik
- Exilliteratur
- Wiener Moderne
- Brief, Tagebuch, Autobiographie
- Gender und Queer Studies
- Literatur und Transgression
- Film, Internet- und Popkultur
Dissertationsprojekt
Poetisierte Taktilität. Berührung und Berührbarkeit bei Paul Celan und Hans Henny Jahnn
Die Dissertation untersucht Berührungsmotivik und Figurationen von Taktilität in Hans Henny Jahnns Romantrilogie Fluss ohne Ufer sowie in ausgewählten Gedichten Paul Celans unter Berücksichtigung poetologischer Ausführungen beider Dichter. Die narrativen und poetischen Repräsentationen von Körperkontakten und Berührungserfahrungen werden literaturwissenschaftlich analysiert und über eine philosophisch, gendertheoretisch und kulturwissenschaftlich fundierte Kontextualisierung diskursiv verortet. Darüber hinaus wird erörtert, welche aisthetischen Effekte durch die Poetisierung taktiler Sinneseindrücke generiert werden und wie Jahnn und Celan Berührungen jeweils mit spezifischen Mitteln von Prosa und Lyrik literarisch inszenieren. In einer vergleichenden Synthese der Untersuchungsergebnisse wird schließlich herausgestellt, wie sich die beiden Autoren – und hiermit exemplarisch die Gattungen Epik und Lyrik – hinsichtlich ihres Umgangs mit dem Thema sowie mit Blick auf die poetischen Möglichkeiten zur Vermittlung von taktilen Sensationen unterscheiden.
Betreuung: Prof. Dr. Doerte Bischoff / Prof. Dr. Martin Schäfer
Wissenschaftlicher Werdegang
- Seit Oktober 2023: Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Walter A. Berendsohn Forschungsstelle für deutsche Exilliteratur.
- Januar 2022 – September 2023: Wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Forschungsprojekt „Richard Beer-Hofmann. Eine wissenschaftliche Biographie“ an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
- 2021: Wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Forschungsprojekt „Christian von Ehrenfels – Sigmund Freud, Briefwechsel.“ (Gefördert vom Zukunftsfonds der Republik Österreich)
- SoSe 2020 u. WiSe 2020/21: Studienassistent am Institut für Vergleichende Sprach- und Literaturwissenschaft der Universität Wien.
- 2017 – 2021: Masterstudium Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Wien.
- 2013 – 2017: Bachelorstudium Germanistik u. Philosophie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau.
Publikationen
Herausgeberschaften:
Briefkultur im Jungen Wien. Ästhetik – Medialität – Biographik. Hrsg. v. Wilhelm Hemecker und Nicolas Paulus. Boston, Berlin: De Gruyter 2025.
Sigmund Freud und Christian von Ehrenfels: Briefwechsel. Hrsg. und mit einer Einleitung v. Wilhelm Hemecker und Nicolas Paulus. Wien: Turia + Kant 2023.
Aufsätze:
„Auch Tiere haben Blut in sich.“ Viehzucht und die Grauen des Schlachtens in Hans Henny Jahnns Perrudja. In: Recherches Germaniques, Hors-série 20, 2025, 103-122. (Double-Blind Peer Review)
„Von mir will ich nichts schreiben.“ Zur Inszenierung von Emotion und Schreibunlust im Briefwechsel Schnitzler – Beer-Hofmann. In: Briefkultur im Jungen Wien. Ästhetik – Medialität – Biographik. Hrsg. v. Wilhelm Hemecker und Nicolas Paulus. Boston, Berlin: De Gruyter 2025, 149-166.
„Und die Wiederholungen sind mein Schicksal, sind jedes Menschen Schicksal.“ Fatalismus in Hans Henny Jahnns Fluss ohne Ufer. In: Der Wille zur Wiederholung I. Entzauberung und Faszination des Immergleichen in Literatur und Film. Hrsg. v. Santiago Contardo, Noëlle Miller und Jörg Türschmann. Wiesbaden: Springer 2024, 175-190.
„Ich will nicht mehr lügen.“ Klaus Manns Der Wendepunkt zwischen Bekenntnisdrang und Vermeidung von Emotionalität. In: Exil und Emotionen. Hrsg. v. Esther Kilchmann und Sebastian Schirrmeister. (= Jahrbuch für Exilforschung 42) Berlin, Boston: De Gruyter 2024, 97-112.
Paul Celan im Österreichischen P.E.N.-Club. Epiphänomen einer Parallelaktion? In: Politik und Literatur. Mit einem Dossier zum Österreichischen P.E.N.-Club 1923–2023 in internationaler Perspektive. Hrsg. v. Katharina Manojlovic und Cornelius Mitterer. (= Profile. Magazin des Österreichischen Literaturarchivs der Österreichischen Nationalbibliothek 30) Wien: Zsolnay 2023, 186-203. [Gemeinsam mit Wilhelm Hemecker]
„… dicht wie eine schön angewachsene Laube“. Der Briefwechsel Rainer Maria Rilkes mit Marianne und Richard Weininger. Eine Auslese. In: Blätter der Rilke-Gesellschaft, Vol. 36, 2022, 214-254. [Gemeinsam mit Wilhelm Hemecker]
Reviews und kleinere Arbeiten:
Widerspenstige Hände. Literarische Handdarstellungen und anthropologische Formationen im frühen 20. Jahrhundert v. Anatol Heller [review]. In: Blätter der Rilke-Gesellschaft, Vol. 37, 2024, 327-329.
„[E]s ist eine Liebe wie eine andere auch, nicht besser, nicht schlechter“. Klaus Manns Einsatz gegen homophobe Tendenzen in der Opposition zum Nationalsozialismus. In: exilograph, Vol. 30, 2023, 14-16.
Das junge Wien im Alter by Barbara Beßlich [review]. In: Seminar: A Journal of Germanic Studies, Vol. 59 (2), 2023, 209-211. [Gemeinsam mit Wilhelm Hemecker]
Lehrveranstaltungen
WiSe 25/26 | SE Einführung in das Studium der Neueren deutschen Literatur |
SoSe 25 | SE Männlichkeitsentwürfe in der Literatur vom Fin-de-Siècle bis zum Nationalsozialismus |
WiSe 24/25: | SE Einführung in das Studium der Neueren deutschen Literatur |
SoSe 24: | SE Grundlagen im Teilfach der Neueren deutschen Literatur SE Literatur der Grenzüberschreitung: Hans Henny Jahnn [mit Doerte Bischoff] |
WiSe 23/24: | SE Die Literatur der Wiener Moderne |
Vorträge
I Have the Power? He-Man zwischen queerer Aneignung und anti-feministischem Backlash. Hochschule für bildende Künste Hamburg, Konferenz „Plastik von Gewicht – Queering Barbie“ (21.06.2025).
Frieda und Alfred Kantorowicz im französischen Exil. Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, Veranstaltung „Tagebücher im Transit/Tage des Exils“ (25.02.2025). [Gemeinsam mit Finja Zemke]
„Schreiben war für mich von Beginn an oftmals Notwehr“. Alfred Kantorowicz und seine Diarien. Universität Hamburg, Veranstaltung „Tagebücher im Transit. Alfred Kantorowicz 125“ (17.09.2024).
Subvertiertes True Crime: Bret Easton Ellis’ The Shards. Universität Würzburg, Konferenz „Literatur und Podcast: Inszenierungsformen – Rezeptionsmodelle – Wissenskommunikation“ (28.06.2024).
„Von mir mag ich nicht schreiben“. Zur Inszenierung von Emotion und Schreib-Unlust im Briefwechsel Schnitzler-Beer-Hofmann. Österreichische Akademie der Wissenschaften, Konferenz „Briefkultur im Jungen Wien“ (07.06.2023).
Gewalt, Geschlecht und Taktilität in Hans Henny Jahnns Fluss ohne Ufer. Universität Zürich, Konferenz „Verletzbarkeit: Strukturelle Gewalt und Affekte in der Literatur“ (20.04.2023).
„Und die Wiederholungen sind mein Schicksal, sind jedes Menschen Schicksal“. Fatalismus in Hans Henny Jahnns Fluss ohne Ufer. Universität Wien, Konferenz „Der Wille zur Wiederholung: Entzauberung, Subversion und Agitation des Immergleichen in Literatur und Film“ (01.12.2022).
Griff nach der Vergangenheit: Erinnerndes Schreiben in Hans Henny Jahnns Die Niederschrift des Gustav Anias Horn. Yale University, Summer School „Aesthetic Possibilities“ (16.08.2022).