Jugendsprache Niederdeutsch?
Sprachgebrauch und Spracheinstellungen von Hamburger Jugendlichen
Projektbeschreibung: Das Projekt verfolgt das Ziel, den Sprachgebrauch und die Spracheinstellungen von Hamburger Jugendlichen, insbesondere in Bezug auf das Niederdeutsche, zu untersuchen, um fundierte Prognosen für die zukünftige Entwicklung des Niederdeutschen abgeben zu können. Es soll ermittelt werden, wie Jugendliche mit Niederdeutsch in Berührung kommen, in welchen Kontexten (Familie, Schule, Freizeit etc.) sie es lernen, wie sie die Sprache bewerten und wo sie selbst Gelegenheiten haben und diese nutzen, Niederdeutsch zu sprechen. Es ist zu fragen, welches Image Niederdeutsch bei Jugendlichen hat, ob und warum ein Imagewandel des Niederdeutschen stattgefunden hat bzw. stattfindet und inwiefern Bildungseinrichtungen (insbes. Schulen) sowie kulturelle Einrichtungen (insbes. Theater und Organisatoren von Musikveranstaltungen) zum Spracherhalt beitragen können. Dabei ist zu überprüfen, welche Unterschiede in Gebrauch, Wahrnehmung und Bewertung zwischen Jugendlichen mit und ohne Niederdeutsch-Erfahrungen im Familien- und Nahbereich existieren, ebenso, ob es Unterschiede bei Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund gibt. Hierbei ist auch zu reflektieren, ob Niederdeutsch der Integrationsförderung dient bzw. zu dienen vermag.
Studiendesign: Die Datenbasis stellen Gruppeninterviews und Sprachaufnahmen mit Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren dar. Neben Informationen zum Spracherwerb, zur Sprachkompetenz und zum Sprachgebrauch, werden in den Interviews auch Bewertungen zu den erlernten Sprachen erhoben.
Zudem werden die Wahrnehmung und Nutzung des Niederdeutschen sowie das Identifikationspotenzial der Sprache überprüft. Insgesamt werden sechs Gruppen (jeweils 4-8 Personen) befragt, die sich in ihrer Teilnahme an niederdeutschen Schul- (z. B. als Wahlpflichtfach oder in AGs) oder Kulturangeboten (Theater, Musik) und darüber hinaus in ihren erlernten Erstsprachen unterscheiden. Die Interviews ergänzen Sprachtests (Vorlesetext, Bildbeschreibung), durch welche objektsprachliche Daten in zwei Sprachlagen (standardnahes Hochdeutsch, Niederdeutsch bzw. umgangssprachliches Hochdeutsch) erhoben werden.
- Projektleiterin: Prof. Dr. Ingrid Schröder
- Laufzeit: 2018-2021
- Projektfinanzierung: Bodo Röhr Stiftung
Kontakt:
Projekt „Jugendsprache Niederdeutsch? Sprachgebrauch und Spracheinstellungen von Hamburger Jugendlichen“ (JuN)
Universität Hamburg
Institut für Germanistik
Niederdeutsche Sprache und Literatur
Überseering 35, Postfach #15
22297 Hamburg
E-Mail: niederdeutsch"AT"uni-hamburg.de
Das Projekt wird gefördert von der (Link)