Transferprojekt: Entwicklung und Evaluierung eines Fortbildungsmoduls für zweisprachige Krankenhausmitarbeiter
Im Projekt „T5“ wird ein Fortbildungskonzept für Krankenhausangestellte, die ad hoc als Dolmetscher tätig werden, entwickelt und evaluiert. Grundlage für die Konzeption bilden die Untersuchungen, die von 1999-2005 in zwei Projekten zum Dolmetschen im Krankenhaus im SFB 538 durchgeführt wurden. Im Mittelpunkt der Fortbildung steht ein besonders sensibler Bereich der Arzt-Patienten-Kommunikation: das Überbringen ‚schlechter Nachrichten‘ (z.B. Mitteilungen über Erkrankungen oder Risiken). Die geplante Fortbildung zielt darauf ab, bei dolmetschenden Personen eine Auseinandersetzung mit den für diese Aufgabe relevanten sprachlichen Mitteln zu fördern, um so den Dolmetschprozess zu optimieren.
Mehrsprachigkeit im Krankenhaus
Viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in deutschen Krankenhäusern verfügen über Kenntnisse des Deutschen und einer oder mehrerer anderer Sprachen. Als Einwanderer oder Angehörige von Einwanderern sind ihnen die Verständigungsprobleme, die sich im Rahmen der Gesundheitsversorgung ergeben können, vertraut. Krankenhäuser setzen solche Angestellten als Mittler ein, wenn Kommunikationsprobleme mit nicht-deutschsprechenden Patienten auftreten. Auf Schwierigkeiten, die mit der Mittlertätigkeit inhaltlich und organisatorisch verbunden sind, werden sie nicht vorbereitet.
Die Fortbildung zum Dolmetschen ‚schlechter Nachrichten’ setzt an diesem Widerspruch zwischen der mangelnden institutionellen Förderung der sprachlichen und kulturellen Kompetenzen der Mitarbeiter und der Bedeutung dieser Kompetenzen für das Funktionieren der Arzt-Patienten-Kommunikation im Krankenhaus an.