Arbeitsbereich Kinder- und Jugendmedien
Der Arbeitsbereich Kinder- und Jugendmedien unter der Leitung von Prof. Dr. Tobias Kurwinkel widmet sich der Erforschung literarischer und medialer Texte für junge Leser*innen. Im Zentrum stehen Kinder- und Jugendmedien, die sowohl diachron als auch synchron analysiert werden: Dabei arbeiten wir auf Grundlage eines weiten Textbegriffs – ausgehend davon, dass Literatur für Kinder und Jugendliche nicht an das Medium Buch gebunden ist. Neben dem realistischen und fantastischen Kinder- und Jugendroman beschäftigen wir uns daher mit dem Bilderbuch, dem Kinder- und Jugendfilm, dem Comic und der Graphic Novel, dem Kindertheater, interaktiven Kinderbuch-Apps und anderen audiovisuellen Medientexten. Gegenstand der Forschung sind vor allem deutschsprachige Autor:innen und Titel, dabei gerät die internationale Kinder- und Jugendliteratur nicht aus dem Blick.
Unsere Forschung legt Schwerpunkte auf die Motivik und Erzählweisen von Kinder- und Jugendmedien sowie auf die Struktur von (Kinder-)Medien- und Produktverbünden. Insbesondere interessieren uns dabei inter- und transmediale Aspekte des Storytellings im Kontext des Medienwandels. Der Blick auf die erzählerischen und ästhetischen Möglichkeiten visueller Medientexte, der sich im Kolloquium Visuelles Erzählen sowie im Lehr- und Forschungsprojekt Illustrators in Residence manifestiert, macht einen weiteren Schwerpunkt aus.
In der Lehre berücksichtigen wir hochschuldidaktische Prinzipien wie Forschendes Lehren und Lernen. Unsere Seminare und Vorlesungen profitieren davon, dass wir mit Verlagen kooperieren, Autor:innen, Illustrator:innen und Wissenschaftler:innen einladen und mit ihnen über ihre Werke sprechen, ihre poetischen und ästhetischen Konzepte diskutieren. Aktuelle Tendenzen verfolgen wir durch die intensive Beschäftigung mit renommierten Buchpreisen in der Lehre und als Juroren, wie dem Deutschen Jugendliteraturpreis, dem Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis, dem Heinrich-Wolgast-Preis und dem Hamburger Bilderbuchpreis. Inhaltlich setzen wir Schwerpunkte im inter- und transmedialen Erzählen sowie in der Gender- und Diversitätsforschung. Auch auf der philosophischen Kinder- und Jugendliteratur liegt ein Fokus – und damit auf der Frage danach, wie sich mit erzählerischen Mitteln entsprechende Fragen und Themen reflektieren und vermitteln lassen. Daneben widmen wir uns auch Erzählformen zu existenziellen Themen und Motiven wie Tod und Trauer. In diesem Zusammenhang bestehen Kooperationen mit Hamburger Trauerzentren, um Studierenden eine praxisnahe Auseinandersetzung mit diesen Themenfeldern zu ermöglichen und die Verzahnung von Theorie und Praxis erlebbar zu machen.
Zum Arbeitsbereich gehört außerdem das wissenschaftliche Onlineportal KinderundJugendmedien.de, auf dem sich wissenschaftlich fundierte Forschungsbeiträge, Rezensionen sowie aktuelle Informationen und Recherchemöglichkeiten zu Themen, Entwicklungen und Neuerscheinungen des speziellen Medienangebots für Kinder und Jugendliche finden. Ein Herzensprojekt ist die Bilderbuchbibliothek in der Fachbibliothek Geisteswissenschaften, die der Arbeitsbereich aufbaut.