Arbeitsstelle für Geschichte des Wissens und der Literatur (AGWL)
Schwerpunkte und Ziel
Die Arbeitsstelle für Geschichte des Wissens und der Literatur will längerfristige Projekte in Forschung und Lehre mit einer wissens- und wissenschaftsgeschichtlichen Schwerpunktsetzung anregen, fördern und unterstützen. Unter Wissen ist dabei (im Sinne einer Minimaldefinition) zu verstehen, was ein Kollektiv zu einem historischen oder gegenwärtigen Zeitpunkt für wahr hält. Zur Erforschung dieses Wissens ruht die Arbeitsstelle auf vier Säulen: erstens der theoretischen Reflexion des Verhältnisses von Literatur und Wissen, zweitens der Erschließung von historischen Wissenskomplexen in Mittelalter, Früher Neuzeit und Neuzeit, drittens der Wissenschaftsgeschichte sowie – viertens – dem editionsphilologischen Aufbereiten von Wissen zum Text und Wissen im Text.
Gemäß ihrer Zielsetzung bildet die Arbeitsstelle ein Forum für den Aufbau von Forschungsprojekten und den kontinuierlichen Austausch von Forschungserfahrungen. Von zentraler Bedeutung ist die Diskussion laufender oder geplanter Projekte; hinzu kommen die Anregung und Durchführung gemeinsamer Lehrveranstaltungen. Die Kooperation mit vergleichbaren Einrichtungen stützt und erweitert diesen Erfahrungsaustausch – so insbesondere mit der Forschungsstelle Historische Epistemologie und Hermeneutik am Institut für deutsche Literatur der Humboldt-Universität zu Berlin.
Geschichte
In ihrer Form als Arbeitsstelle für Geschichte des Wissens und der Literatur besteht diese Institution seit dem 7. Dezember 2005. Sie beerbt, was Mitarbeiter/innen und Forschungsinteressen betrifft, die von 1986 bis 2005 aktive Arbeitsstelle für Sozialgeschichte der Literatur. Sie will die Unternehmungen dieser Arbeitsstelle nicht nur fortführen, sondern mit ihrem neuen Schwerpunkt und mit neuen Mitgliedern eigene Akzente setzen.
Mitglieder
Institut für Germanistik der Universität Hamburg:
Prof. Dr. Claudia Benthien, Prof. Dr. Hartmut Freytag, Prof. Dr. Wiebke Freytag, PD Dr. Dirk Hempel, Prof. Dr. Udo Köster, Prof. Dr. Jan Christoph Meister, Prof. Dr. Hans-Harald Müller, Dr. Mirko Nottscheid, Dr. Myriam Richter, Prof. Dr. Jörg Schönert
Andere Institute der Universität Hamburg:
Dr. Alexander Bitzel(alexander.bitzel"AT"theologie.uni-hamburg.de) (Ev. Theologie), Prof. Dr. Marc Föcking (Institut für Romanistik), Prof. Dr. Oliver Huck (Musikwissenschaftliches Institut), Prof. Dr. Johann Anselm Steiger (Ev. Theologie)
Interdiziplinäres Centrum für Narratologie der Universität Hamburg (ICN):
Dr. Tanja Lange, Dr. Wilhelm Schernus(wilhelm.schernus"AT"uni-hamburg.de)
Auswärtige Mitglieder:
Prof. Dr. Wolfgang Adam (Universität Osnabrück), Prof. Dr. Lutz Danneberg (Humboldt-Universität Berlin), Prof. Dr. Tom Kindt (Universität Fribourg), PD Dr. Ralf Klausnitzer (Humboldt-Universität Berlin), Prof. Dr. Christoph König (Universität Osnabrück), Prof. Dr. Dipl.-Pol. Sandra Richter (Universität Stuttgart), Dr. Thorsten Ries (Universiteit Gent), Dr. Michael Schlott (Sächsische Akademie der Wissenschaften Leipzig), Prof. Dr. Felix Sprang (Universität Siegen), Prof. Dr. Friedrich Vollhardt (LMU München), Prof. Dr. Simone Winko (Universität Göttingen)
Kooperation
- Forschungsstelle für Historische Epistemologie und Hermeneutik (Humboldt Universität zu Berlin)
- ICN - Interdisziplinäres Centrum für Narratologie (Universität Hamburg)
Aktuelle Projekte in Forschung und Lehre
Folgende Projekte trägt oder unterstützt die Arbeitsstelle derzeit:
- Graduiertenkolleg (DFG-Förderung) „Interkonfessionalität in der Frühen Neuzeit“
- Kommentierte Auswahl-Edition des Briefwechsels zwischen August Sauer und Bernhard Seuffert. Ein Beitrag zur Kultur- und Wissenschaftsgeschichte der Germanistik in Österreich und Deutschland (1880-1926) (DFG-Förderung, kooperativ mit FWF). Arbeitsgruppe Hamburg: H.-H. M. und Dr. Mirko Nottscheid (DFG-gefördert). Arbeitsgruppe Wien: PD Dr. Bernhard Fetz und Dr. Marcel Illetschko (FWF-gefördert). (Projektleitung: Prof. Dr. Hans-Harald Müller)
- Edition des Briefwechsels zwischen Richard Heinzel und Wilhelm Scherer. Gefördert von der Hamburger Akademie der Wissenschaften. Bearbeiter: Felix Oehmichen, M. A. (Projektleitung: Prof. Dr. Hans-Harald Müller)
- Wilhelm Emrich – der akademische und berufliche Lebensverlauf eines Geisteswissenschaftlers vor, in und nach der NS-Zeit: exemplarische Konstellationen einer Intellektuellen-Geschichte 1929-1959 (gefördert von der Fritz-Thyssen-Stiftung). (Projektleitung: Prof. Dr. Jörg Schönert (zusammen mit PD Dr. Ralf Klausnitzer und Dr. Wilhelm Schernus))
- Jörg Schönert und Wilhelm Schernus (mit Bernd Dammann, Halberstadt): Ein verschwiegener Kronzeuge. Franz Koch und der Umgang mit dem Stigma von NS-Vergangenheit in der Germanistik 1946-1996 (für die Buchreihe "Beiträge zur Geschichte der Germanistik").
Kontakt
Prof. Dr. Johann Anselm Steiger
E-Mail: anselm.steiger"AT"uni-hamburg.de
Tel: +49 (0)40 / 42838-3813 oder -3818