Lehrperspektive

Übungen aus der Lehrperspektive
Übungen waren schon immer Teil des unterrichtlichen Fremdsprachenlernens. Dabei waren die jeweils vorherrschenden Unterrichtsmethoden mit speziellen Lehrwerken verknüpft, die z.T. bestimmte Übungstypen favorisierten.
Als oberstes Lernziel wird heute die Kommunikative Kompetenz angesehen, d.h. die Fähigkeit, in der Fremdsprache mündlich oder schriftlich angemessen zu kommunizieren. Um dieses Ziel zu erreichen, können einzelne sprachliche Bereiche isoliert trainiert werden. Letztendlich sollten sie aber immer in Verbindung mit dem Lernziel der Sprachfähigkeit bleiben. Aus diesem Grund setzen neuere Lehrwerke zunehmend auf die Kombination unterschiedlicher Aufgabenformen und achten auf eine Kontextualisierung der Aufgaben. Übungen werden situativ oder thematisch mit den Lektionstexten oder mit dem Erfahrungsbereich der Lerner verknüpft. Dabei werden Erkenntnisse aus der Lern- und Motivationsforschung berücksichtigt, indem z.B. auch grafische Elemente integriert werden.
Es gibt mittlerweile eine kaum noch zu überschauende Zahl an Übungen und Übungstypen, mit denen unterschiedliche sprachliche Bereiche trainiert werden können. In der Vergangenheit ist versucht worden, mit Hilfe von Übungstypologien oder Kriterienkatalogen Übungen aus einer Lehrperspektive zu klassifizieren. Dabei wird von vielen Autoren die Funktion oder die Zielsetzung, d.h. das, was mit der Übung eigentlich trainiert werden kann, ins Zentrum gerückt. Mit Übungen ist es möglich, fast alle sprachlichen Bereiche und Fertigkeiten wie das Hören, das Sprechen, das Schreiben, das Lesen, die Aussprache, die Grammatik, den Wortschatz und interkulturelles Verstehen zu trainieren.
Bei der Beschreibung von Übungen ergibt sich das Problem, dass sich keine einheitliche Terminologie herausgebildet hat, d.h. es werden unterschiedliche Begriffe zur Beschreibung eines Merkmales benutzt oder gleiche Termini bezeichnen unterschiedliche Charakteristika.
Die uneinheitliche Terminologie spiegelt dabei zum einen die verschiedenen Bezugsdisziplinen (Fremdsprachendidaktik, Zweitsprachenerwerbsforschung, Sprachlehrforschung) wider, zum anderen die kaum zu überschauende Vielfalt in Aufbau, Form, Inhalt und Funktion der Übungen. Dennoch gibt es einige Elemente wie eine Arbeitsanweisung, sprachliches und außersprachliches Material, über die die meisten Übungen verfügen.