Der Gegenstand des Teilfaches Anglistische Literatur- und Kulturwissenschaft umfasst die englischsprachige Literatur und Kultur vom Mittelalter bis zur Gegenwart, wobei der Schwerpunkt auf der Neuzeit seit dem späten 16. Jahrhundert liegt. Ziel des Studiums ist es,
literarische Traditionen im historischen Zusammenhang sowie in ihrem Bezug auf die gesellschaftlichen und allgemein-kulturellen Kontexte kennen zu lernen. Im einzelnen werden die Werke ausgewählter Autoren, bestimmter Epochen oder thematisch zusammenhängende Bereiche der britischen Literatur gelesen, analysiert und auf den sozial-kulturellen Hintergrund bezogen. Beispiele für solche Themenkomplexe sind etwa Shakespeares Dramen, die Entstehung des Romans im 18. Jahrhundert, die Lyrik der Romantik, Literatur und Wissenschaft im 19. Jahrhundert, der viktorianische Roman, zeitgenössisches Theater u.v.m. Neben den Werken der kanonischen Literatur werden populärliterarische Texte und kulturell-mediale Ausdrucksformen wie Film, TV, und diverse andere Formen der visuellen Kultur behandelt.
Zum Teilfach Amerikanistische Literatur- und Kulturwissenschaft gehören alle Aspekte der Literatur und Kultur Nordamerikas von den indigenen Anfängen bis zur Gegenwart. Neben den Werken einzelner Autoren werden bestimmte Epochen oder thematisch
zusammenhängende Bereiche der amerikanischen Literatur diskutiert und analysiert.
Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei den eigenständigen amerikanischen Ausprägungen von Literatur und Kultur, die sich von der europäischen Kultur von Beginn an unterscheiden. Gattungen wie die politische Rede oder der Reisebericht, die Essay-, Brief- und Tagebuchliteratur sind ebenso Thema von Lehrveranstaltungen wie die vielfältigen Ausprägungen der populären Medien und der visuellen Kultur. Die sprachlichen Sonderformen des amerikanischen Englisch sind hingegen nicht Teilbereich der Amerikanistik, sondern der Sprachwissenschaft zugeordnet.
Das Teilfach Anglistische Linguistik befasst sich mit der Struktur der englischen Sprache, ihrer historischen Entwicklung, ihren verschiedenen regionalen Erscheinungsformen, ihren kommunikativen Funktionen und ihrer Bedeutung im englischsprachigen Raum.
Voraussetzung für die wissenschaftliche Beschäftigung mit einer Sprache ist die Kenntnis linguistischer Theorien und ihrer Begriffe, ihrer Methoden und ihrer jeweiligen Leistungsfähigkeit. Nur mit einer theoretischen Grundlage und einer wissenschaftlichen Vorgehensweise lassen sich fundierte Aussagen über sprachliche Erscheinungen machen, die häufig mit Emotionalität, Vorurteilen und Missverständnissen belastet sind. Im Vordergrund der Behandlung des Englischen in den sprachwissenschaftlichen Lehrveranstaltungen stehen die Gegenwartssprache Englisch und ihre durch regionale, soziale, psychische, funktionale und historische Faktoren bedingten vielfältigen Varianten. Die Analyse der Sprache erfolgt dabei auf ihren verschiedenen Teilsystemen, insbesondere den Ebenen der Lautbildung (Phonetik und Phonologie), der Wortbildung (Morphologie), der Bedeutung (Semantik), des Wortschatzes (Lexikologie), der Grammatik (Syntax) und der Pragmatik. Linguistische Schwerpunkte im Teilfach Anglistische Linguistik liegen auf den Gebieten der Kognitiven Linguistik, der Pragmatik, der Sprachtypologie, der Varietätenforschung, der Spracherwerb, der Korpuslinguistik und der Psycholinguistik.
Zum Studium aller Teilbereiche gehört schließlich die Sprachpraxis. Ziel der sprachpraktischen Veranstaltungen ist die gezielte Übung, Differenzierung und Weiterentwicklung der Fertigkeiten im mündlichen und schriftlichen Gebrauch der englischen Sprache.