Volltextpublikationen
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Haut. Literaturgeschichte – Körperbilder – Grenzdiskurse (Monographie)
Haut.
Literaturgeschichte – Körperbilder – Grenzdiskurse.
Reinbek: Rowohlt, 1999/2. Aufl. 2001.
320 S.
(Rowohlts Enzyklopädie, Bd. 626)
Die Haut als symbolische Fläche zwischen Selbst und Welt ist Ort für zahlreiche Diskurse, Bilder, Phantasien und Begehren. Claudia Benthien zeigt, in wieweit die Körperoberfläche sich trotz der medizinischen Durchdringung und der Offenlegung des Inneren als zunehmend rigide Grenzfläche erweist, so daß die Hautim 20. Jahrhundert gar zur zentralen Metapher der Getrenntseins wird. Nur an dieser Grenze ist Begegnung möglich. Gefragt wird nach den kulturellen Ursachen für die Entstehung eines solchen kollektiven Körperbildes, aber auch nach seinen fatalen Konsequenzen. Die Autorin untersucht Vorstellungen und rhetorische Muster der Haut als Grenze und Kontaktfläche, Praktiken und Imaginationen des Durchdringens oder Entfernens von Haut wie auch die Frage der Körperoberfläche als Ort der Identitätsproblematik. Sie analysiert Bilder und Phantasmen der Haut, die seit dem späten 18. Jahrhundert signifikant geworden sind: die Verpanzerung oder Stigmatisierung, das Abfärben durch Farbpigmente, das Verlassen der eigenen Haut, die zerlöcherte oder die transparente Körperoberfläche, die Enthäutung oder Herausschälung. Erprobt wird eine interdisziplinäre, kulturwissenschaftliche Erweiterung der Literaturwissenschaft, in der das Literarische im Sinne einer Kulturpoetik als eingebunden in verschiedene Diskurse begriffen wird: Sprache, Wissenschaft und Künste werden als Archive historischer Leibwahrnehmungen verstanden. Erst in ihrer Verschränkung kristallisiert sich die fundamentale Bedeutung der Haut als Sinnesorgan wie als Projektionsfläche von Selbst- und Fremdbildern heraus.
- Inhaltsverzeichnis (PDF)
- Kapitel 1: Die Tiefe der Oberfläche. Einführung (PDF)
- Kapitel 2: Grenzmetaphern. Die Haut in der Sprache (PDF)
- Kapitel 3: Durchdringungen. Körpergrenzen und Wissensproduktion in Medizin und kultureller Praxis (PDF)
- Kapitel 4: Häutungen. Enthüllung, Folter, Metamorphose (PDF)
- Kapitel 5: Seelenspiegel. Die Epidermis als Leinwand (PDF)
- Kapitel 6: Verrätselung. Die Fremdheit der Haut (PDF)
- Kapitel 7: Panzerhaut und Muttermal. Imagologie einer Geschlechterdifferenz (PDF)
- Kapitel 8: Andershäutigkeit. Wissenschafts- und Literaturgeschichte der Hautfarben (PDF)
- Kapitel 9: Blackness. Zur Problematik der Hautfarben im afro-amerikanischen Diskurs (PDF)
- Kapitel 10: Hand und Haut. Anthropologie und Ikonographie der Hautsinne (PDF)
- Kapitel 11: Berührungen. Zur Parallelität erotischer, emotiver und ‚seelischer‘ Hautempfindungen (PDF)
- Kapitel 12: Teletaktilität. Die Haut in den Neuen Medien (PDF)
- Schluss (PDF)
- Literaturverzeichnis PDF)
- Namenregister (PDF)
- Sachregister (PDF)
Germanistik als Kulturwissenschaft (Herausgabe)
Germanistik als Kulturwissenschaft.
Eine Einführung in neue Theoriekonzepte
Hg. von Claudia Benthien und Hans Rudolf Velten.
Reinbek: Rowohlt, 2002.
384 S.
(Rowohlts Enzyklopädie, Bd. 643)
Über die programmatische Ausrichtung der Germanistik als Kulturwissenschaft gab es in den letzten Jahren eine rege und stellenweise scharfe Diskussion, die nach wie vor anhält. Doch unabhängig davon hat sich die kulturwissenschaftliche Ausrichtung der Literaturwissenschaft inzwischen als eine der wichtigsten Neuerungen der Germanistik herausgestellt, vor allem aufgrund ihrer innovativen Theoriekonzepte. Diese Einführung gibt einen Überblick über die ‚materielle Füllung’ der kulturwissenschaftlich ausgerichteten Fragestellungen in der Germanistik, und zwar aus der Perspektive der Älteren und Neueren deutschen Literaturwissenschaft, wodurch nicht zuletzt der Dialog zwischen beiden Teilfächern vertieft wird. Die sieben Kapitel des Bandes spiegeln die zurzeit wichtigsten Tendenzen der Forschung wider: (1) Historische Anthropologie, (2) Ordnungen des Wissens, (3) Medien- und Kommunikationstheorie, (4) New Philology/ Textkritik, (5) Performativität, (6) Gender-Theorien und (7) Alterität und Interkulturalität. In jedem der 14 Beiträge werden die wissenschaftshistorischen Voraussetzungen der methodischen Ansätze, ihre theoretische Einbettung und die wichtigsten Arbeitsfelder vorgestellt sowie an einem Beispiel veranschaulicht.
Inhalt (PDF)
Claudia Benthien und Hans Rudolf Velten: Einleitung (PDF)
- Historische Anthropologie
a) Werner Röcke – Ältere deutsche Literatur (PDF)
b) Claudia Benthien – Neuere deutsche Literatur (PDF) - Ordnungen des Wissens
a) Udo Friedrich – Ältere deutsche Literatur (PDF)
b) Bernhard J. Dotzler – Neuere deutsche Literatur (PDF) - Medien- und Kommunikationstheorie
a) Horst Wenzel – Ältere deutsche Literatur (PDF)
b) Natalie Binczek – Neuere deutsche Literatur (PDF) - New Philology/ Textkritik
a) Jürgen Wolf – Ältere deutsche Literatur (PDF)
b) Jörg Döring – Neuere deutsche Literatur (PDF) - Performativität
a) Hans Rudolf Velten – Ältere deutsche Literatur (PDF)
b) Sylvia Sasse – Neuere deutsche Literatur (PDF) - Gender-Theorien
a) Judith Klinger – Ältere deutsche Literatur (PDF)
b) Doerte Bischoff – Neuere deutsche Literatur (PDF) - Alterität und Interkulturalität
a) Marina Münkler – Ältere deutsche Literatur (PDF)
b) Ortrud Gutjahr – Neuere deutsche Literatur
Über die Autorinnen und Autoren (PDF)
Personen- und Sachregister (PDF)
Körperteile. Eine kulturelle Anatomie (Herausgabe)
Körperteile.
Eine kulturelle Anatomie
Hg. von Claudia Benthien und Christoph Wulf.
Reinbek: Rowohlt, 2001.
528 S.
(Rowohlt Enzyklopädie, Bd. 642)
Diese „kulturelle Anatomie“ geht der Frage nach, inwieweit der menschliche Körper mittels einzelner Körperteile und Fragmente wahrgenommen und dargestellt wird. Zu lange wurde er im kulturtheoretischen Denken ungefragt als Ganzheit verstanden, über die sich Bilder und Diskurse formieren. Doch bei genauerer Betrachtung sind es zumeist nur Teile des Körpers, die hervorgehoben und inszeniert werden. Die 24 Beiträge dieses Bandes nehmen ein breites Spektrum in den Blick: vom materiellen Umgang mit menschlichen Körperteilen wie Toten- und Reliquienkulte bis hin zu symbolischen Verfahren der Ersetzung eines Teils für das Ganze in den Künsten, der Populärkultur, der Medizin etc. Das Erkenntnisinteresse des Buches wird von kulturwissenschaftlichen Methoden wie body history, Mentalitätsgeschichte, Historische Anthropologie, Semiotik, gender studies und Bildwissenschaft geleitet. Die Gliederung des Bandes folgt dem klassischen top-to-toe-Prinzip mittelalterlicher Lobpreisungen, in denen die Körperteile einer verehrten Schönheit in einer vorgegebenen Ordnung von oben nach unten lyrisch besungen wurden. Doch die hier vorgelegte Anatomie vom Scheitel bis zur Sohle erfasst längst nicht nur Schönes und Preziöses, sondern auch Grausames, Hässliches, Ekelerregendes und Banales. Vielzählig sind die Herangehensweisen der Autorinnen und Autoren und ihre im Einzelnen vertretenen Thesen; breit gefächert sind ihre Ergebnisse, die zu weiteren Forschungen anregen mögen.
Claudia Benthien und Christoph Wulf: Einleitung: Zur kulturellen Anatomie der Körperteile (PDF)
- Zerteilter Kopf
a) Inge Stephan: Das Haar der Frau. Motiv des Begehrens, Verschlingens und der Rettung (PDF)
b) Sabine Flach: Das Auge. Motiv und Selbstthematisierung des Sehens in der Kunst der Moderne (PDF)
c) Gert Mattenklott: Gehörgänge. Erkennen durch die Stimme (PDF)
d) Kay Himberg: Phantasmen der Nase. Literarische Anthropologie eines hervorstechenden Organs (PDF)
e) Claudia Benthien: Zwiespältige Zungen. Der Kampf um Lust und Macht im oralen Raum (PDF) - Opaker Rumpf
a) Michael Oppitz: Zur Körpersymbolik in Verwandtschaftsbeziehungen. Herz, Leber, Lunge, Eingeweide, Knochen und Fleisch in himalayischen Gesellschaften (PDF)
b) Karl-Josef Pazzini: Haut. Berührungssehnsucht und Juckreiz (PDF)
c) Philine Helas: Madensack und Mutterschoß. Zur Bildgeschichte des Bauches in der Renaissance
d) Christoph Wulf: Magen. Libido und Communitas – Gastrolatrie und Askese (PDF)
e) Gerburg Treusch-Dieter: Leber und Leben. Aus den Innereien einer Kulturgeschichte (PDF) - Zerrissenes Geschlecht
a) Hartmut Böhme: Erotische Anatomie. Körperfragmentierung als ästhetisches Verfahren in Renaissance und Barock (PDF)
b) Adrian Stähli: Der Hintern in der Antike. Kulturelle Praktiken und ästhetische Inszenierung (PDF)
c) Edith Wenzel: Zers und fud als literarische Helden. Zum ‚Eigenleben’ von Geschlechtsteilen in mittelalterlicher Literatur (PDF)
d) Doerte Bischoff: Körperteil und Zeichenordnung. Der Phallus zwischen Materialität und Bedeutung (PDF)
e) Ann-Sophie Lehmann: Das unsichtbare Geschlecht. Zu einem abwesenden Teil des weiblichen Körpers in der bildenden Kunst (PDF)
f) Elisabeth von Samsonow: Die verrutschte Vulva. Entwurf einer neuen Organtheorie (PDF)
g) Stefanie Wenner: Ganzer oder zerstückelter Körper. Über die Reversibilität von Körperbildern (PDF)
h) Anna Opel: Szenen der Zerteilung: Zur Wirkungsästhetik von Sarah Kanes Theaterstücken (PDF) - Bewegte Glieder
a) Kerstin Gernig: Skelett und Schädel. Zur metonymischen Darstellung des Vanitas-Motivs (PDF)
b) Karin Deufert und Kerstin Evert: Der Torso im Tanz. Von der Destabilisierung des Körpers zur Autonomie der Körperteile (PDF)
c) Friedrich Weltzien: Der Rücken als Ansichtsseite. Zur Ganzheit des geteilten Körpers (PDF)
d) Burkhard Oelmann: Auslösen / Abtrennen. Fotografierende und fotografierte Hände (PDF)
e) Anne Fleig: Sinnliche Maschinen. Repräsentationsformen der Beine in der Moderne (PDF)
f) Gerhard Wolf: Verehrte Füße. Prolegomena zur Geschichte eines Körperteils (PDF)
Emotionalität. Zur Geschichte der Gefühle (Herausgabe)
Emotionalität.
Zur Geschichte der Gefühle
Hg. von Claudia Benthien, Anne Fleig und Ingrid Kasten.
Köln/ Weimar: Böhlau, 2000.
238 S.
(Literatur – Kultur – Geschlecht, Kleine Reihe, Bd. 16)
Menschliche Gefühle wie Trauer, Wut, Mitleid oder Langeweile lassen sich einerseits als anthropologische Konstanten betrachten. Andererseits erweisen sich menschliche Emotionen als historisch veränderbar und kulturell je anders überformt. Was unter Gefühl, Affekt, Psyche und Seele verstanden wird, variiert in hohem Maße. Dieser Band untersucht in einem Panorama von der Antike bis zur Gegenwart, wie Gefühle in verschiedenen Epochen und Kulturen artikuliert und inszeniert werden. Gezeigt wird, wie schicht- und geschlechtsspezifische Vorstellungen von Emotionalität wandeln, welche Rolle Gefühle in der Kommunikation spielen, wie sich das Verhältnis von Emotionen und Körperlichkeit verändert und welchen Einfluss Medien auf die Wahrnehmung von Gefühlen haben.
- Claudia Benthien, Anne Fleig und Ingrid Kasten: Einleitung (PDF)
- Renate Schlesier: Die dionysische Psyche. Zu Euripides’ Bakchen (PDF)
- Hermann Schmitz: Die Verwaltung der Gefühle in Theorie, Macht und Phantasie (PDF)
- Hartmut Böhme: Himmel und Hölle als Gefühlsräume (PDF)
- Gerd Althoff: Gefühle in der öffentlichen Kommunikation des Mittelalters (PDF)
- Werner Röcke: Die Faszination der Traurigkeit. Inszenierung und Reglementierung von Trauer und Melancholie in der Literatur des Spätmittelalters (PDF)
- Helga Meise: Gefühl und Repräsentation in höfischen Selbstinszenierungen des 17. Jahrhunderts (PDF)
- Barbara Korte: Theatralität der Emotionen. Zur Körpersprache im englischen Roman des 18. Jahrhunderts (PDF)
- Martina Kessel: Das Trauma der Affektkontrolle. Zur Sehnsucht nach Gefühlen im 19. Jahrhundert (PDF)
- Ute Frevert: Vertrauen. Historische Annäherungen an eine Gefühlshaltung (PDF)
- Claudia Lenssen: Unterworfene Gefühle. Nationalsozialistische Mobilisierung und emotionale Manipulation der Massen in den Parteitagsfilmen Leni Riefenstahls (PDF)
- Klaus-Peter Köpping: ‘Bauch haben’. Die Inszenierung von Gemeinschaftsgefühl in Japan (PDF)
Über Grenzen. Limitation und Transgression in Literatur und Ästhetik (Herausgabe)
Über Grenzen.
Limitation und Transgression in Literatur und Ästhetik
Hg. von Claudia Benthien und Irmela Marei KrügerFürhoff.
Stuttgart: Metzler, 1999.
244 S.
(M&P Schriftenreihe für Wissenschaft und Forschung)
Wenn jede Begrenzung bereits ihre Entgrenzung enthält, welche ästhetischen und erkenntnistheoretischen Phänomene entstehen dann im Spannungsverhältnis zwischen Grenzziehung und Grenzüberschreitung? Anhand literarischer und philosophischer Werke vom 17.-20. Jahrhundert untersuchen Philologen verschiedener Disziplinen sowie Kultur- und Medienwissenschaftler drei Felder liminaler Erfahrung: topographische Aspekte von Begrenzung und Entgrenzung, Konstitution und Überschreitung leiblich-psychischer Schwellen sowie Identitätsentwürfe von Grenzgängern. Die Frage nach Phänomenen der Grenze verknüpft Analysen zu einzelnen Autoren (u.a. Goethe, Shelley, Flaubert und Broch) mit Interpretationen liminaler Motive wie Versuchung und sexueller Tabubruch, Krieg, Verwundung und Todeserfahrung, Strategien der Mimikry und des Virus.
- Inhaltsverzeichnis (PDF)
- Claudia Benthien / Irmela Marei Krüger-Fürhoff: Vorwort (PDF)
- Joachim Grage: Abgrund und unendlicher Horizont. Skandinavische Meeresdichtung des 17. und 18. Jahrhunderts (PDF)
- Barbara Hunfeld: Das sprachlose All und der Kosmos der Sprache. Semiotische Grenzen und Grenzüberschreitungen in Goethes „Wilhelm Meisters Wanderjahre“ (PDF)
- Irmela Marei Krüger-Fürhoff: Gefährliche Lektüren. Inzest als literarischer Grenzgang in Mary Shelleys „Mathilda“ (PDF)
- Christine Schmider: Versuchung zwischen Wort und Bild. Zur Ästhetik des Aufschubs in Flauberts „La Tentation de saint-Antoine“ (PDF)
- Franziska Herold: Der totalitäre Leib. Zur Körpermetaphorik sowjetischer Grenz-Erzählungen der 30er Jahre (PDF)
- Claudia Benthien: Poetik der Auflösung. Fluidale Erkenntnis und regressive Kosmogonie in Brochs „Der Tod des Vergil“ (PDF)
- Christof Kalb: Selbstbildung im Leiden. Zur Rekonstruktion beschädigter Identität in Ritual und Kunst (PDF)
- Claudia Breger: Mimikry als Grenzverwirrung. Parodistische Posen bei Yoko Tawada (PDF)
- Brigitte Weingart: Parasitäre Praktiken. Zur Topik des Viralen (PDF)
- Dirk Hohnsträter: Im Zwischenraum. Ein Lob des Grenzgängers (PDF)